Boris Chatalbashev siegt in Erfurt

von Klaus Besenthal
02.01.2016 – Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde in der thüringischen Landeshauptstadt das "25. Erfurter Schachfestival" ausgetragen. Im Meisterturnier konnte sich am Ende mit dem bulgarischen Großmeister Boris Chatalbashev der Elofavorit durchsetzen. Mehr...

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Erfurt ist die Landeshauptstadt von Thüringen und liegt ziemlich genau in der geographischen Mitte Deutschlands. Für einen Openveranstalter ist das zweifellos ein Standortvorteil, und so hatten sich auch mehr als 400 Teilnehmer für das vom 26.12. bis 30.12.2015 in vier Gruppen ausgetragene "25. Erfurter Schachfestival" angemeldet. Natürlich ist Erfurt auch jenseits des Schachs eine Reise wert, egal, ob man die historische Altstadt besichtigen oder einen Abstecher in das nahe gelegene Weimar unternehmen möchte, und der Veranstaltungsort im "Radisson Blu Hotel" mit seinem traumhaften Blick über die Stadt war für viele sicherlich ein weiteres Highlight. Last but not least wurde in der Stadt eines der berühmtesten Pressefotos der "alten" Bundesrepublik aufgenommen, als der Bundeskanzler Willy Brandt sich 1970 nach lauten "Willy"-Rufen einer "illegal" zusammengekommenen Menschenmenge kurz am Fenster des damaligen Hotels "Erfurter Hof" zeigte.

Blick auf Erfurt aus dem Turniersaal

Das Meisterturnier gewann der einzige Großmeister im Teilnehmerfeld: Der Bulgare Boris Chatalbashev (in Deutschland für den SV Würselen in der Oberliga NRW aktiv) hatte mit seinen 2564 Elopunkten auch bereits die Startrangliste angeführt (siehe hierzu unseren Vorbericht vom 22.12.2015). Es war aber kein Start-Ziel-Sieg, denn in der siebten von insgesamt acht Runden musste Chatalbashev gegen IM Nikolas Lubbe eine Niederlage quittieren, die ihn auf den zweiten Rang hinter Lubbe zurückwarf. Doch Chatalbashev konnte noch einmal zurückschlagen: Sein Sieg in der Schlussrunde ließ ihn wieder an Nikolas Lubbe vorbeiziehen, der seinerseits gegen den Hamburger IM Jonas Lampert verlor. Am Ende hatten drei Spieler 6,5 Punkte (aus 8): Chatalbashev, Lampert und der, ebenso wie Lampert, für den Hamburger SK spielende IM Georgios Souleidis. Nach Wertung hatte Chatalbashev das bessere Ende schließlich für sich. So hatte es sich für ihn doch noch ausgezahlt, dass er in sieben der acht Runden an Tisch 1 gesessen hatte.

Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die übrigen Veranstaltungen. Es gab ein "Hauptturnier" (DWZ < 2.000), ein "Amateurturnier" (DWZ < 1.600) und ein "Seniorenturnier" (Jahrgang 1955 und älter). Das Hauptturnier gewann Vladimir Modric vor Alexander Lubbe (jeweils 6,5), das Amateurturnier der zehnjährige Erfurter Momchil Kosev vor Dr. Wolfgang Rasch (jeweils 6 aus 7), das Seniorenturnier Günter Weidlich vor Nenad Bonacic (jeweils 4 aus 5).

Abschlusstabelle des Meisterturniers:

1 GM Chatalbashev Boris     BUL 2564 2550 SV Würselen 6,5
2 IM Lampert Jonas U18   GER 2463 2458 Hamburger SK 6,5
3 IM Souleidis Georgios     GRE 2409 2380 Hamburger SK 6,5
4 IM Zelbel Patrick     GER 2428 2395 SC Hansa Dortmund 6,0
5 IM Lagunow Alexander     GER 2420 2368 SK Zehlendorf 6,0
6 IM Lubbe Nikolas     GER 2513 2501 SF Neuberg 6,0
7 IM Fries-Nielsen Jens Ove     DEN 2400 0 Fredericia Skakforening 6,0
8 WGM Levushkina Elena   w GER 2335 2282 SC Garching 6,0
9   Vöge Tobias U18   GER 2190 2203 Stader SV 6,0
10   Lagunow Raphael U18   GER 2170 2165 SK Zehlendorf 6,0

Vollständige Tabellen bei Chess-Results.com

Gespielt wurde im "Radisson Blu Hotel" (Fotos: Klaus Steffan)

Siegerehrung

In einer Partie aus der zweiten Runde zeigte Boris Chatalbashev einfaches, geradliniges Schach:

 

Partien aus dem Meisterturnier zum Download:

 

Die Webseite des Veranstalters


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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