Ergebnisse Spieltag 4:
Vor dem Spieltag teilten sich zwei Teams die Tabellenführung: Der SC Viernheim und die OSG Baden-Baden. Die Viernheimer stellten sich als großer Gewinner des vierten Spieltags heraus. Sie führen nach ihrem souveränen 6:2-Sieg gegen die ebenfalls stark eingeschätzten, aber doch durchgängig schwächer besetzten Schachfreunde Deizisau. Die gute Laune stieg weiter an, als die Nachricht vom überraschenden 4:4 von Baden-Baden gegen den FC Bayern München eintraf.

Gute Laune in Viernheim: Jorden van Foreest enterte den Kommentarplatz. | Foto: Stefan Spiegel
Auf Viernheimer Seite sorgten Alexey Sarana, David Anton Guijarro, Bassem Amin und Georg Meier für volle Punkte. Die ersten drei Bretter zwischen Viernheim und Deizisau endeten unentschieden. Der nach vier Bundesligpartien noch sieglose Kandidatenturnierquailifikant Matthias Blübaum spielte gegen Jan-Krzysztof Duda ebenso unentschieden, wie Dimitrij Kollars gegen Aravindh Chithambaram und ganz schnell endete das Spiel zwischen Gata Kamsky und Jorden van Foreest, nach einer bekannten spanischen Zugwiederholung.
Der FC Bayern München erreichte ein eigentlich nicht zu erwartendes 4:4 gegen die OSG Baden-Baden. Die Gäste waren, wie tags zuvor, wieder nur mit sieben Spielern angetreten. Einfach zu viele Stammspieler sind gerade bei internationalen Turnieren aktiv. Das kann selbst so ein Topkader, wie der der OSG nicht dauerhaft ausgleichen.
Den Minuspunkt an Brett 2, an dem Nikita Vitiugov zu lesen, aber nicht zu sehen war, konnte Etienne Bacrot mit seinem Sieg gegen Valentin Dragnev ausgleichen:
Der Mannschaftskampf dauerte über sechs Stunden, da sich Bennet Hagner und Joseph Girel beim Stand von 3,5:3,5 erst nach 113 Zügen in einem Endspiel mit Turm und Läufer gegen zwei Springer und Bauer auf Remis einigten. Tatsächlich hätte es für den früheren Serienmeister aus Baden-Baden noch schlimmer enden können, denn Richard Rapport stand gegen Kirill Alekseenko glatt auf Verlust, konnte sich aber in ein Remis retten.
Die SG Solingen ging nominell leicht favorisiert in die Partie gegen die stark gestarteten Bremer. Zwei tschechische Siege auf Werder-Seite und zwei niederländische Siege für Solingen bei vier Remisen sorgten für den 4:4-Endstand in einem hart umkämpften Match zwischen dem weiter in der Spitzengruppe rangierenden SV Werder Bremen und der mit ausgeglichener Bilanz gestarteten SG Solingen.
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Vlastimal Babula schlug Florian Handke. Am Ende stand es 4:4 zwischen Werder und Solingen. | Foto: Jan Werner
Der Abstiegskampf kostet Nerven. Doch beim SV Deggendorf kann man endlich die ersten Punkte verbuchen: Am vierten Spieltag gelang der erste Sieg der neuen Saison. Mit 4,5:3,5 wurde der Abstiegskonkurrent SC Heimbach-Weis-Neuwied bei dessen Heimspiel geschlagen. Am Ende standen 7 Remisen auf der Spielberichtskarte und somit entschied die Gewinnpartie von Egor Krivoborodov zugunsten der Deggendorfer.
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Der Aufsteiger Schachfreunde Wolfhagen ist nach der Niederlage gegen Deizisau am Vortag wieder auf Erfolgskurs. Standesgemäß bezwangen die Nordhessen den MSA Zugzwang mit 5,5:2,5. Am Spitzenbrett schlug Andreij Volokitin das deutsche Nachwuchstalent Leonardo Costa. Außerdem konnte Yuriy Kryvoruchko Stefan Bromberger und der Jungstar Ihor Samunenkov den Altmeister Stefan Kindermann schlagen. An den Brettern 7 und 8 gab es ein 1:1, da Gerald Hertneck den einzigen Sieg für die Münchener gegen Alexander Motylev einfahren konnte und Vadym Petrovskiy für Wolfhagen gegen Robert Zysk zurückschlug. Für den MSA scheint die prognostiziert schwere Saison bereits in vollem Gang zu sein: Vier Spiele, vier Niederlagen lautet die bisherige Bilanz. Für Wolfhagen hingegen war dies bereits der dritte Sieg.
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Auch der SK Kirchweyhe und der amtierende Meister Düsseldorfer SK trennten sich 4:4. Der Schnellschachweltmeister Volodar Murzin an Brett 1 schlug Ivan Saric und für den Ausgleich sorgte an Brett 8 Hrvoje Stevic, der gegen den jungen deutschen FM Philipp Leon Klaska siegte. Kirchweyhe steht mit nun starke 6 Punkten in der Verfolgergruppe, während der Vorjahresmeister aus der NRW-Landeshauptstadt ein ausgeglichenes Punktekonto aufweist.
DIE SCHACH-HORIZONT-ERWEITERUNG
In ChessBase gibt es immer wieder Ansätze, die typischen Pläne einer Eröffnungsvariante zu zeigen. Zwar ist Schach im Zeitalter der Engines viel konkreter als früher gedacht. Doch gerade Amateure lieben Eröffnungen mit klaren Plänen, siehe Londoner System. In ChessBase ’26 beschäftigen sich gleich drei Funktionen mit der Darstellung von Plänen. Im neuen Eröffnungsreport wird für jede wichtige Variante untersucht, welche Figurenzüge oder Bauernvorstöße darin wichtig sind. In der Referenzsuche sieht man jetzt auf dem Brett, wo die Figuren üblicherweise hingehen. Und startet man die neue Monte-Carlo-Analyse, zeigt auch hier das Brett die häufigsten Figurenpfade.
Sieg für den FC St. Pauli. Der Kiezklub schlug den Abstiegskandidaten SF Berlin mit 4,5:3,5 und kann sich nach vorne orientieren. Der Carlsenklub hat nach vier Spieltagen bereits fünf Punkte auf dem Konto. Insgesamt fünf Partien fanden einen Sieger – darunter alle vier Topbretter! Magnus Ermitsch an 8 gewann zwar auch seine zweite Partie an diesem Wochenende, doch das nutzte seiner Mannschaft, die weiterhin nur einen Punkt auf dem Konto hat, nichts mehr.
Unter Druck standen die beiden Teams in dieser Begegnung: Mit dem Hamburger SK und dem USV TU Dresden standen sich zwei Fehlstarter gegenüber. Beide waren mit 1:5 Zählern in die Saison 2025/26 gestartet. Dem HSK fehlte, wie auch am Vortag schon, das wichtige erste Brett – Frederik Svane spielt den Presidentcup in Usbekistan und fehlt damit in der Bundesliga. Seinen Bruder Rasmus motivierte das wohl: Er schlug den tags zuvor erfolgreichen Roven Vogel und da auch der an 16 gemeldete Tom-Frederic Woelk gegen Hans Möhn gewann, stand es bei sechs Remisen am Ende 5:3 für den HSK.

Tom-Frederic Woelk. | Foto: Reinhard Ahrens
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Partien:
Tabelle nach vier Spieltagen:
Link:
Schachbundesliga.de
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