Bundesliga: Baden-Baden vor Bremen und Eppingen

von ChessBase
05.02.2012 – Die 9. Runde brachte weder an der Tabellenspitze noch im Keller Veränderungen. Baden-Baden hatte erwartungsgemäß keine Probleme beim Sieg über Hamburg. Verfolger Bremen löste seine nicht unbedingt triviale Aufgabe gegen Mülheim-Nord ebenfalls klar. Auch die punktgleichen Eppinger kamen zu einem Sieg gegen Berlin-Tegel, der jedoch knapp ausfiel. Das Duell der Aufsteiger gewann Hockenheim in Dresden gegen den Gastgeber. In Solingen ließen die Klingenstädter heute keine weitere Überraschung zu und besiegten Hansa Dortmund. Wattenscheid schlug Remagen. Schließlich unterlag Emsdetten im Heimspiel gegen Katernberg. Dagobert Kohlmeyer berichtet vom Berliner Bundesliga-Wochenende.Schachbundesliga...Bericht, Ergebnisse, Partien...

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Schach-Bundesliga in Berlin: Die armenische Doppelspitze punktet
Von Dagobert Kohlmeyer

In Berlin war am Wochenende eine Menge los. Die Schachfreunde Berlin begrüßten im Rathaus Schöneberg die Teams aus Hamburg, Baden-Baden und Trier zur 8. und 9. Runde der 1. Bundesliga. Doch nicht nur die höchste Spielklasse lockte sehr viele Zuschauer an, am Samstag ging im Prenzlauer Berg auch die offene Seniorenmeisterschaft der Hauptstadt zu Ende. Zudem wurde in Berlin noch ein Jugendturnier veranstaltet, so dass jeder Schachfreund, egal welchen Alters, auf seine Kosten kam.

Tabelle:
 1. OSG Baden Baden   9 16  47½ 
 2. Werder Bremen     9 15  46 
 3. SC Eppingen       9 15  42 
 4. SG Solingen       9 13  42½ 
 5. SV Wattenscheid   9 11  38 
 6. SF Katernberg     9 11  33½ 
 7. Schachfreunde Be  9 10  36 
 8. SG Trier          9  9  37½ 
 9. SV Mülheim Nord   9  9  37 
10. SV Hockenheim     9  8  35½ 
11. SK König Tegel    9  7  30½ 
12. SK Turm Emsdette  9  6  32½ 
13. USV Dresden       9  4  30½ 
14. Hamburger SK      9  4  30 
15. SC Hansa Dortmun  9  4  27 
16. SC Remagen        9  2  30 

Partien der 9.Runde

 

 

 

Die meisten Zuschauer gab es natürlich im Willy-Brand-Saal des berühmten Rathauses im Berliner Süden. Das lag vor allem daran, dass die Nr. 2 der Welt Levon Aronjan zweimal mit von der Partie war und mit dem vielfachen deutschen Meister OSG Baden-Baden die stärkste Truppe der Liga anreiste.







Der Armenier, vor Wochenfrist mit frischem Ruhm des Turniersiegers aus Wijk aan Zee zurückgekehrt, verstärkte gemeinsam mit seinem jungen Landsmann Hrant Melkumjan die Reihen der Schachfreunde Berlin. „Wenn es gegen die Topteams der Liga geht, bin ich dabei“, hatte Aronjan zu Saisonbeginn versprochen. Aber Levon lässt Melkumjan den Vortritt am ersten Brett. Dies hatte am Samstag zur Folge, dass der Jungstar auf Paco Vallejo traf und Aronjan sich mit Alexej Schirow auseinandersetzte.







Eine große Traube umringte das Brett der beiden Weltstars, wo eine Variante der Halbslawischen Verteidigung diskutiert wurde. Im 14. Zug servierte Levon seinem Gegner ein Springeropfer, und Schirow kam ins Grübeln, um die richtige Antwort zu finden. Er gab die Figur dann schnell zurück und hielt die Partie so im Gleichgewicht. Das Endspiel führte nach 37 Zügen zum Remis. Danach ging es ins Foyer, wo Aronjan und Schirow zur Freude der Zuschauer ihr Spiel gemeinsam analysierten. Am Nebentisch hatte Aronjans Landsmann gegen Vallejo ebenfalls remisiert, aber die übrigen Berliner konnten dem Favoriten nicht viel entgegensetzen. Am Ende hieß es 6:2 für die Badener, also keine Überraschung an diesem Tag. Für Aufsehen aus Berliner Sicht sorgte hingegen die Truppe von König Tegel. Das Rabiega-Team sorgte in Dresden mit seinem 4,5:3,5-Auswärtssieg gegen Hockenheim für neue positive Schlagzeilen.

Zurück ins Rathaus Schöneberg. Unter den Kiebitzen waren am Samstag auch DSB-Sportdirektor Horst Metzing und DSB-Vize Michael S. Langer. Zu Beginn begrüßte Langer die Spieler und beglückwünschte Levon Aronjan zu seinem Turniergewinn beim ersten Treffen der Weltelite des Jahres in Holland.

Dann gab Schiedsrichter Matthias Möller die Bretter frei, aber im Duell zwischen dem Hamburger SK und Trier blieb ein Platz leer.  Niclas Huschenbeth war, vom Schachfestival in Gibraltar kommend, beim Zwischenstopp in Amsterdam stecken geblieben und hatte es nicht mehr rechtzeitig nach Berlin geschafft. Sein Gegner David Howell wartete vergeblich auf ihn und gewann kampflos.

Andere hatten mehr Glück als Niclas, zum Beispiel Alexej Schirow, Arkadij Naiditsch oder Jan Gustafsson, die ebenfalls aus Gibraltar anreisten und pünktlich eintrafen. Das Match des HSK gegen Trier endete mit einem 5,5:2,5 für die Domstädter.

Am Sonntag spielten die Schachfreunde Berlin dann gegen Trier, und die armenische Doppelspitze Melkumjan/Aronjan verbuchte 2 Punkte, so dass der Hauptstadtklub diesen Wettkampf knapp mit 4,5:3,5 gewinnen konnte. Ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Wie schön, wenn man solche Legionäre in seinen Reihen hat. Levon Aronjan bleibt nur kurz in Berlin, sagte er uns, dann zieht es ihn in wärmere Gefilde. Bekanntlich verbringt der armenische Superstar einen Teil des Winters gern mit seiner Freundin Arianne Caoili in Australien.


Howell gegen Aronian am Sonntag

Bleibt noch das Ergebnis zwischen Hamburg und Baden-Baden zu vermelden. Der HSK unterlag am Sonntag dem amtierenden Meister wie tags zuvor die Berliner Gastgeber mit 2:6. Niclas Huschenbeth war diesmal dabei, konnte aber eine Niederlage gegen Alexej Schirow nicht verhindern.


Huschenbeth und Schirow

Mehr als vier Remis ließen die Baden-Badener nicht zu. Auch ohne Anand und Carlsen, die bislang noch nicht zum Einsatz kamen, marschieren sie in Richtung siebente Meisterschaft.

 

Ergebnisse der 9. Runde

SV Mülheim Nord  2½-5½ Werder Bremen   
 1 Vachier-Lagra ½ : ½ Gashimov,Vuga  1
 2 Motylev,Alexa ½ : ½ Fressinet,Lau  5
 3 Potkin,Vladim 0 : 1 McShane,Luke   6
 4 Grachev,Boris 0 : 1 Areshchenko,A  7
 5 Fridman,Danie 0 : 1 Nyback,Tomi    9
 6 Landa,Konstan ½ : ½ Hracek,Zbynek 11
 7 Tregubov,Pave ½ : ½ Rapport,Richa 14
11 Feygin,Michae ½ : ½ Babula,Vlasti 15

SF Katernberg    4½-3½ SK Turm Emsdette
 3 Negi,Parimarj ½ : ½ Giri,Anish     1
 5 Bischoff,Klau 0 : 1 Mchedlishvili  2
 8 Firman,Nazar  ½ : ½ Grandelius,Ni  6
 9 Siebrecht,Seb ½ : ½ Hector,Jonny   7
10 Zaragatski,Il ½ : ½ Brandenburg,D  8
11 Kotainy,Jens  1 : 0 Pruijssers,Ro 10
12 Glek,Igor V   ½ : ½ Burg,Twan     11
13 Thesing,Matth 1 : 0 Fiebig,Thomas 15
OSG Baden Baden  6 - 2 Hamburger SK    
 4 Vallejo Pons, ½ : ½ Kempinski,Rob  2
 6 Shirov,Alexei 1 : 0 Huschenbeth,N  6
 8 Naiditsch,Ark 1 : 0 Ftacnik,Lubom  7
 9 Movsesian,Ser 1 : 0 Rogozenco,Dor  8
12 Nisipeanu,Liv ½ : ½ Rasmussen,All  9
13 Gustafsson,Ja 1 : 0 Mueller,Karst 10
14 Dautov,Rustem ½ : ½ Heinemann,Thi 11
15 Schlosser,Phi ½ : ½ Sebastian,Dir 13

SG Trier         3½-4½ Schachfreunde Be
 1 Lupulescu,Con 0 : 1 Melkumyan,Hra  1
 2 Howell,David  0 : 1 Aronian,Levon  2
 3 Erdoes,Viktor ½ : ½ Michalik,Pete  5
 4 Bobras,Piotr  1 : 0 Maksimenko,An  6
 5 Cyborowski,Lu ½ : ½ Lauber,Arnd    7
 7 Haslinger,Ste 0 : 1 Schneider,Ilj  8
 9 Jaracz,Pawel  ½ : ½ Polzin,Rainer 10
10 Sanikidze,Tor 1 : 0 Thiede,Lars   12
SV Wattenscheid  5 - 3 SC Remagen      
 1 Vitiugov,Niki ½ : ½ Fedorchuk,Ser  3
 2 Najer,Evgeniy ½ : ½ Parligras,Mir  4
 5 Bogner,Sebast 1 : 0 Jones,Gawain   5
 7 Rustemov,Alex ½ : ½ Goloshchapov,  6
 8 Appel,Ralf    ½ : ½ Dgebuadze,Ale  8
11 Handke,Floria 1 : 0 Bok,Benjamin  10
12 Hirneise,Tobi ½ : ½ Michiels,Bart 11
14 Dinstuhl,Volk ½ : ½ Teske,Henrik  12

SC Hansa Dortmun 2½-5½ SG Solingen     
 4 Steingrimsson 0 : 1 Ragger,Markus  1
 6 Henrichs,Thom 0 : 1 Sandipan,Chan  2
 8 Kohlweyer,Ber ½ : ½ Smeets,Jan     3
 9 Mainka,Romual 0 : 1 Stellwagen,Da  4
10 Schmittdiel,E ½ : ½ L'Ami,Erwin    5
11 Klyuner,Vyach 1 : 0 Nikolic,Predr  6
12 Wegener,Olaf  0 : 1 Naumann,Alexa 10
13 Heinzel,Olaf  ½ : ½ Andersen,Mads 12
SC Eppingen      4½-3½ SK König Tegel  
 1 Harikrishna,P 1 : 0 Rabiega,Rober  1
 3 Bologan,Victo 1 : 0 Stern,Rene     2
 4 Balogh,Csaba  ½ : ½ Richter,Micha  3
 6 Gyimesi,Zolta ½ : ½ Muse,Mladen    4
 9 Bindrich,Falk ½ : ½ Von Herman,Ul  5
11 Ruck,Robert   ½ : ½ Muse,Drazen    7
13 Medvegy,Zolta ½ : ½ Fruebing,Stef  8
15 Vogt,Lothar   0 : 1 Sarbok,Torste  9

SV Hockenheim    5½-2½ USV Dresden     
 2 Buhmann,Raine 1 : 0 Gajewski,Grze  3
 3 Lenic,Luka    ½ : ½ Boensch,Uwe    4
 4 Baramidze,Dav ½ : ½ Maiwald,Jens-  5
 5 Saric,Ivan    1 : 0 Tischbierek,R  6
 6 Miroshnichenk 1 : 0 Uhlmann,Wolfg  7
10 Ribli,Zoltan  ½ : ½ Gauglitz,Gern  8
11 Paehtz,Elisab 1 : 0 Loxine,Jakow   9
13 Rau,Hannes    0 : 1 Hoffmann,Paul 12

Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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