Der Hamburger SK ist sicher die Unglücksmannschaft des vergangene Spieltages. Ohne den vor der Saison wegen Rückzuges verloren gegangenen Reisepartner aus Kiel waren die Hamburger zu Gast in Deizisau, um sich nun alleine mit gegen die starken Teams des Gastgebers und von Baden-Baden zu messen. Frederik Svane, Nummer zwei in der deutschen Rangliste, traf am Samstag auf Vincent Keymer und bezwang die deutsche Nummer eins in einer spannenden taktisch geprägten Partie.
Pech war, dass der Sieg seines Spitzenbrettes den Hamburgern für das Gesamtergebnis nichts nützte, den Hamburgs Brett Nummer drei, Robert Kempinski, war nicht zum Kampf erschienen, wegen Problemen bei der Anreise, heißt es. Und obwohl Rasmus Svane an Brett zwei gegen Rustam Kasimdzhanov auch das zweite Spitzenduell für Hamburg entschied, reichte es nur zu einer knappen 3,5:4,5-Niederlage gegen den Rekordmeister, der an diesem Spieltag auf den Einsatz von sieben Spielern aus seinen Top acht verzichtet hatte. Alexei Shirov und Bennett Hagner siegten für Baden-Baden und der kampflose Sieg an Brett drei gab den Ausschlag.
Am Sonntag konnte der Hamburger SK mit acht Spielern antreten. Niclas Huschenbeth nahm nun hinter Frederik und Rasmus Svane Brett drei ein. Das Endergebnis war jedoch das gleich wie am Vortag. Alle Partien endeten remis, mit einer Ausnahme - an Brett eins gewann Dmitrij Kollars das Duell der Nationalmannschaftskollegen gegen Frederik Svane. In einer klassischen Gambitvariante des Zweispringerspiels hielt Kollars mit Weiß das Gegenspiel von Svane aus und realisierte und landete dann einen entscheidenden Konter.

A Gambit Guide through the Open Game Vol.1 and 2
Mit Erwin l'Ami stellt Ihnen ein ausgewiesener Experte alle Gambits vor, die es nach 1.e4 e5 gibt und zu kennen lohnt. Vom Frankenstein-Dracula Gambit bis hin zum Marshall-Gambit. Band 1 + 2 mit einer Gesamtspielzeit von über 10 Stunden!
Mehr...
Der Aufsteiger und Meisterschaftsfavorit aus Düsseldorf reiste bei seinem Auftritt in Düsseldorf ohne seine drei Weltklassespieler aus Indien, Weltmeister Gukesh, Erisgaisi und Praggnanandhaa, an, setzte aber seine beiden Topspieler aus China, Wei Yi und Yu Yangyi, ein. Topscorer des Teams ist ohnehin Javokhir Sindarov aus Usbekistan, der fast immer zum Einsatz kommt und vor dem Doppelspieltag ein Score von 7 aus 7 aufwies.
Am Samstag gewann Düsseldorf deutlich gegen Mitaufsteiger Deggendorf, am Sonntag nur weniger deutlich gegen die Bayern aus München. Der schwedische IM Linus Johannsen in Diensten der Bayern war am Sonntag aber der erste Spieler, dem es gelang, Sindarov einen halben Punkt abzunehmen.

Foto: Andreas Krauß/SV Deggendorf
Düsseldorfs Reisepartner Solingen war weniger erfolgreich. Am Samstag gab es gegen Bayern nur ein umkämpftes 4:4 und am Sonntag verlor Solingen sogar gegen Deggendorf knapp mit 3,5:4,5.
Werder Bremen war Gastgeber einer Viererrunde, bei der einige Teams eher gegen den Abstieg spielen. Dazu gehört auch Bremens Reisepartner St. Pauli und die beiden Gastteams aus Mülheim-Nord und aus Kirchweyhe. Vor dem Wochenende war Mülheim Nord 15ter und Kirchweye Elfter. St. Pauli hatte sich auf Platz zehn vorgearbeitet, aber auch nur mit einem Punkt mehr.
Nach dem Auftritt seines Topstars bei letzten Heimkampf musste St. Pauli im Weserstadion ohne seinen Superstar auskommen, spielte aber mit einigen der anderen Verstärkungen.

Überzeugter Paulianer: Peter-Heine Nielsen
So gab es am Samstag gegen Mülheim-Nord einen wichtigen 4,5:3,5-Sieg, wobei allerdings die "Alt-Paulianer" Igor Janik und Benedikt Krause die entscheidenden Punkte machten. Am Sonntag holte St. Pauli gegen Kirchweyhe einen weiteren Mannschaftspunkt und stabilisierte sich im Tabellen-Mittelfeld. Kirchweyhe hatte am Samstag gegen Werder gewonnen. Mülheim fuhr nach einer Niederlage gegen den Gastgeber ohne Punktgewinn nach Hause und verbleibt mit vier Mannschaftspunkten am Tabellenende.
Auch in Heimbach-Weis-Neuwied spielten Abstiegskandidaten. Der Gastgeber gewann am Samstag gegen die TU Dresden, verlor aber am Sonntag gegen die Gäste aus Bad Mergentheim. Reisepartner Viernheim ist sicher kein Abstiegskandidat, sondernd er Titelverteidiger und gewann seine beiden Kämpfe gegen Bad Mergentheim und Dresden klar und deutlich.
In der Tabelle sieht es für Mülheim-Nord nicht gut aus. Da mit Kiel ein Abstiegsplatz vergeben ist und nach der Reform der Zweiten Bundesliga nur noch drei Mannschaften abstiegen, ist nur noch ein weiterer Abstiegsplatz zu vergeben. Zur Zeit "bewerben" sich gleich vier Mannschaften mit je sechs Mannschaftspunkten um diesen Platz, wobei das Tabellenbild wegen der kampflosen Spiele gegen Kiel noch schief ist.
An der Tabellenspitze liegt Düsseldorf mit drei Punkten Vorsprung in Führung. Die Meisterschaft dürfte in sicheren Tüchern sein.
Tabelle nach 10 Runden
Ergebnisse
Runde 9
Runde 10
Partien
Bundesligaportal...
Ergebnisdienst des Deutschen Schachbundes...