Tabellenspitze
An diesem Wochenende möchte der Düsseldorfer SK im Schach erreichen, was beispielsweise dem 1. FC Kaiserslautern 1998 in der Fußball Bundesliga gelang: als Aufsteiger Deutscher Meister werden. In der Auftaktpartie der Dreier-Abschlussrunde ließen die Rheinländer nicht den geringsten Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen und verloren keine einzige der acht Partien. Am Ende hieß es 6,5:1,5 gegen die keineswegs schwachen, aber dennoch gegen dieses Starensemble chancenlosen Solinger. Lediglich den drei Weißspielern Erwin L´Ami, Mads Andersen und Jan Smeets an den Brettern 2, 4 und 6 gelang ein Remis gegen ihre deutlich höher gerateten Gegner:
Wer irgendwie noch Spannung herbeireden möchte, der muss auf den SC Viernheim setzen. Der Tabellenzweite und (noch) amtierende Meister liegt drei Punkte hinter Düsseldorf. Gegen Heimbach-Weis-Neuwied sorgten die Titelverteidiger mit 6:2 für klare Verhältnisse und verloren ebenfalls keine Partie. Hier die Partie begeisternde Partie von Shakhriyar Mamedyarov am Spitzenbrett:
English Opening Powerbase 2023 ist eine Datenbank und enthält insgesamt 10570 Partien aus der Mega 2023 bzw. der Correspondence Database 2022, davon sind 699 kommentiert.
Die 699 kommentierten Partien enthalten viele hochkarätige Kommentierungen. Topspieler wie Carlsen (3 kommentierte Partien), Adams (2), Aronian (3), Caruana (1), Ding Liren (2), Duda (2), Firouzja (1), Giri (11), Kramnik (2), Karjakin (1), Mamedyarov (1), Nakamura (1), Navara (7), Nepomniachtchi (1), Radjabov (2), So (5), Vidit (6), Vitiugov (6) und Yu Yangyi (2) haben ihre Partien analysiert, dazu kommen die Kommentare von Experten der Englischen Eröffnung wie Marin (148), Stohl (70), Edouard (31). Insgesamt sind es 10570 Partien, wobei der Ratingschnitt 2640 beträgt (außer kommentierte Partien sowie Partien von Spezialisten).
Damit aber das Letztrundenduell am Sonntag mit den Düsseldorfern wirklich spannend werden kann, muss Viernheim am Samstag gegen Solingen gewinnen und Düsseldorf gegen Heimbach-Weis-Neuwied mindestens einen Punkt abgeben. Während ersteres recht wahrscheinlich erscheint, käme letzteres wohl einer unfassbaren Sensation gleich – aber im Sport weiß man ja nie ...
Für den im letzten Jahr abgelösten Meister Baden-Baden heißt es in der letzten Runde aber eher, den Düsseldorfern die Daumen zu drücken. Selbst Meister kann die OSG nur noch theoretisch werden und hofft wohl eher, wenigstens noch an Viernheim vorbei auf Rang 2 zu rutschen. Gegen den Tabellenvierten Deizisau gewann man 4,5:3,5 nach sehr spannendem Kampf. An Brett 1 gab es im mit Spannung erwarteten deutschen Duell zwischen Dimitrij Kollars und Vincent Keymer ein relativ unspektakuläres Remis, wichtige halbe Punkte sammelten die beiden FM an den Brettern 7 und 8 gegen die favorisierten Deizisauer GM und IM:
Abstiegskampf
Fast die halbe Liga muss noch ängstlich auf die Abstiegsplätze linsen. Zwar steht Kiel nach dem Rückzug bereits als erster Absteiger fest, doch es gibt einen harten Kampf gegen die beiden Abstiegsplätze. Von einem Befreiungsschlag zu sprechen, wäre im Fall der Münchener wohl zu früh, doch der Sieg – ebenfalls ohne einen einzigen Brettverlust – gegen Deggendorf kataputierte sie von 15 auf 12:
Der Königsindische Angriff ist eine universelle Eröffnung: leicht zu erlernen, flexibel und reich an taktischen und positionellen Möglichkeiten.
Mühlheim Nord ist weiter Schlusslicht. Gegen Kirchweyhe kamen die Ruhrpottler nicht über ein 4:4 hinaus. Für Kirchweyhe bedeutet dies zwar noch keine Sicherheit, aber gute Karten haben sie nun im Kampf um den Klassenerhalt. Alle acht Partien endeten Remis – zu wenig für Mühlheim Nord:
Heimbach-Weis-Neuwied verlor, wie oben erwähnt, gegen Viernheim und muss auch noch gegen Düsseldorf spielen, hat aber einen Punkt Vorsprung auf die drei Mannschaften dahinter. Deutlich schlechter sieht es für Bad Mergentheim aus: Da das Team in der letzten Runde spielfrei ist und nicht punkten kann, muss gegen den HSK ein Sieg her, wenn es mit dem Klassenerhalt klappen soll. Aus diesem Aspekt dürfte das 4:4 gegen Dresden nicht besonders zufriedenstellend gewesen sein:
IM Harald Schneider-Zinner präsentiert in diesem Fritztrainer eine Vielzahl an klassischen und modernen Mattbildern – von einfachen bis zu komplexen Motiven.
Lediglich theoretischer Natur ist die Abstiegsgefahr für den FC St. Pauli – der Sekt für den Klassenerhalt darf wohl trotz der knappen Niederlage im Nordderby gegen den SV Werder Bremen kalt gestellt werden!
Tabelle nach 13 Runden:
Ansetzungen 14. Runde
Ansetzungen 15. Runde