Bundesliga-Splitter

von André Schulz
23.10.2017 – Gleich zu Beginn der neuen Saison bekam Meister Baden-Baden mit Schwäbisch Hall eine hohe Hürde zugelost. Nicht in bester, aber in sehr guter Aufstellung nahm der Meister diese souverän. Pech hatte Vincent Keymer in seiner ersten Bundesligapartie für die SF Deizisau. (Foto: Gerd Densing)

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Auftakt der neuen Bundesliga-Saison in Baden-Baden

Das Kulturhaus LA 8 in Baden-Baden war eines der vier Schauplätze der Auftaktrunden der neuen Bundesliga-Saison 2017/18. Der Meister, Rekordmeister und Dauer-Favorit, die OSG Baden-Baden, traf als Gastgeber am Samstag im Spitzenspiel der 1. Runde auf die Mannschaft von Schwäbisch Hall, die auch zu den Spitzenteams der Liga gehört. Im Pararallekampf spielte der starke Aufsteiger Aufsteiger SF Deizisau, ebenfalls von der Grenke Leasing AG als Sponsor unterstützt, gegen Speyer-Schwegenheim. 

Die OSG Baden-Baden

Die Mannschaft der OSG Baden-Baden (Foto: Gerd Densing)

Baden-Baden spielte zwar ohne die ersten beiden Bretter, Fabiano Caruana und Levon Aronian, bot aber mit Maxime-Vachier-Lagrave, Viswanathan Anand, Peter Svidler, Radoslaw Wojtaszek und Michael Adams fünf Spieler der besten Acht auf. Francisco Vallejo war nicht dabei, dafür aber Etienne Bacrot und Arkadij Najditsch, die Nummer 9 und 10, schließlich noch Rustam Kasimdzhanov, an 12 gemeldet. Damit brachte der Meister eine Mannschaft an die Bretter, die der Bestbesetzung recht nahe kommt- man nahm die Aufgabe also ernst. Ersatz-"geschwächt" ist die OSG ohnehin in kaum einer Aufstellung.

Bei Schwäbisch Hall fehlten aus der Bestbesetzung drei Spieler: Maxim Matlakov (3), Maxim Rodshtein (5) und Tigran Gharamian (7). Stattdessen rückten Peter Michalik, Mathias Womacka und Paverl Zpevak ins Team.

Entschieden wurde der Kampf an den Brettern 9 bis 12. Maxime Vachier Lagrave gewann am Spitzenbrett seine Partie gegen Ernesto Inarkiev, aber Dmitry Jakovenko glich gegen seinen Landsmann Peter Svidler am 3. Brett für Schwäbisch Hall aus. 

Der beste Franzose seit Aljechin (wahrscheinlich ist "MVL" besser) gewann mit Schwarz in seiner geliebten Najdorf-Variante in einer offenen Feldschlacht, die nach einer weißen Ungenauigkeit dann aber nur noch in eine Richtung lief.

 

The complex Najdorf

Strategie, Kombinationen, Angriff und Verteidigung, Opfer und prachtvolle Manöver - Najdorf ist aufregendes Schach par excellence! Viktor Bologan zeigt, wie Schwarz im Najdorf punkten kann.

Mehr...

Peter Svidler kam gegen Dmitry Jakovenko in der Italienischen Partie nach und nach immer mehr unter Druck und musste schließlich diese hässliche Stellung hier verwalten:

 

Matchwinner in der Partie Bacrot gegen Michalik war der weiße a-Bauer. Nachdem sein Pendant verschwunden war, war er kaum noch zu halten.

 
Anand gegen Li

Anand gegen Li (Foto: Gerd Densing)

Ein noch höhere Sieg wäre möglich gewesen, wenn Anand sein Turmendspiel gegen Li gewonnen hätte:

 

 

SF Deizisau

Das Team der SF Deizisau (Foto: Gerd Densing)

Eine Reihe der Spieler der SF Deizisau kennt man aus Baden-Baden. Georg Meier, Andreas Heimann, Rustem Dautov oder Philipp Schlosser haben bei der OSG gespielt. Matthias Blübaum ist von Werder Bremen gewchselt. Zwei ganz neue Bundesliga-Gesichter gibt es im Team von Deizisau aber auch. Peter Leko hat zuvor noch nie in der Bundesliga gespielt und der junge Vincent Keymer beginnt jetzt dort seine Karriere.

Gegen Speyer-Schwegenheim kam Deizisau zu einem hohen Sieg. Vincent Keymer hatte bei seinem Debut Pech. In ordentlicher  Stellung musste er eine Qualität geben. In Nachteil geriet er aber erst später.

 

Die Ergebnisse am Samstag:

  OSG Baden-Baden SK Schwäbisch Hall  
3 Vachier-Lagrave, Maxime 1 : 0 Inarkiev, Ernesto 1
4 Anand, Viswanathan ½ : ½ Li, Chao 2
5 Svidler, Peter 0 : 1 Jakovenko, Dmitry 4
6 Wojtaszek, Radoslaw ½ : ½ Laznicka, Viktor 6
7 Adams, Michael ½ : ½ Cornette, Matthieu 8
9 Bacrot, Etienne 1 : 0 Michalik, Peter 10
10 Naiditsch, Arkadij 1 : 0 Womacka, Mathias 13
12 Kasimdzhanov, Rustam 1 : 0 Zpevak, Pavel 16

 

  Speyer-Schwegenheim SF Deizisau  
3 Kantans, Toms 0 : 1 Leko, Peter 2
7 Shytaj, Luca, Dr. ½ : ½ Bluebaum, Matthias 3
8 Yankelevich, Lev 0 : 1 Meier, Georg 4
11 Hoolt, Sarah 0 : 1 Heimann, Andreas 8
12 Farmani Anosheh, Armin 0 : 1 Graf, Alexander 10
13 Commercon, Simon 1 : 0 Keymer, Vincent 11
14 Kraemer, Enrico 0 : 1 Dautov, Rustem 12
17 Mager, Denis 0 : 1 Schlosser, Philipp 14

Am Sonntag besiegte Baden-Baden Deizisau und Schwäbisch Hall gewann gegen Speyer-Schwegenheim (wir berichteten).

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren