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Die Bundesliga-Saison 2013/14 fand mit der zentralen Veranstaltung in Eppingen einen schönen Abschluss.
Baden-Baden tat sich am Freitag gegen Reisepartner Hockenheim etwas schwer, vermied aber dank des Sieges von Michael Adams doch den einzigen Punktverlust. Mit 30:0 Punkten fuhr der Meister seinen neunten Titel in Folge ein. In diesen neun Jahren verlor das Team gerade einmal drei Kämpfe. Vizemeister wurde Mülheim, Hockenheim, das am letzten Wochenende seinen Star Anatoly Karpov einsetzte, wurde Dritter.
Vier Mannschaften sind eigentlich als Absteiger vorgesehen, doch in der Bundesliga muss immer damit gerechnet werden, dass eine Mannschaft zurückzieht, oder in einer der Zweiten Ligen keine Mannschaft zum Aufstieg bereit ist. So bietet im Abstiegskampf auch der viertletzte Platz immer die Hoffnung, dem Gang in die Zweite Liga zu entgehen und ist entsprechend umkämpft. Vor den Schlussrunden standen Viernheim und Tegel praktisch als Absteiger schon fest, holten aber am Ende sogar noch Ehrenpunkte. Bayern München ging als 12ter in die Schlussrunden. Mit dem schwersten Restprogramm konnten die Bayern jedoch keine Punkte hinzugewinnen. Die SF Berlin punkteten gegen Tegel und tauschten mit München den Platz. Griesheim hatte nach dem Remis gegen Viernheim gegen Bremen und Hamburg die Chance. München noch vom 13. Platz zu verdrängen, scheiterte aber knapp.
Alle Partien der Saison 2013/14
Solingen hatte zu Saisonbeginn einen Rückzug angedeutet, wird aber dank des Engagements eines neuen Sponsors der Liga erhalten bleiben. Stattdessen hat mit Wattenscheid nun ein anderes Urgestein der Liga den Rückzug seiner Mannschaft erklärt. Der Wattenscheider Mannschaftskapitän Veit Kempen begründet den Rückzug damit, dass es zunehmend schwieriger werde, mit einer zumindest zur Hälfte aus einheimischen Spielern bestehenden Mannschaft mitzuspielen. Die Entwicklung zur reinen Söldnertruppe wolle man aber nicht mitmachen. Zudem gebe es im Verein zuwenig Kräfte, die bereit wären, die Bundesligamannschaft organisatorisch mitzutragen.
Eine der stärksten Mannschaften der Zweiten Liga ist das von Gernot Gauglitz unterstützte Team des USV Dresden. Dresden hat acht Großmeister in seinen Reihen, darunter mit Zoltan Almasi einen Spieler über 2700. Dresden wurde aber nur Zweiter, denn man verlor gegen den engsten Konkurrenten Nickelhütte Aue und zudem ersatzgeschwächt gegen Erfurt. Im Westen wurde Hansa Dortmund - hinter Dauerwestsieger Porz - Zweiter. Porz verzichtet regelmäßig auf den Aufstieg. Sieger der Südstaffel wurde überlegen Schwäbisch Hall. Mit vielen Gastspielern, darunter Dmitry Jakovenko und Ernesto Inarkiev an den Spitzenbrettern ist Schwäbisch Hall mit Sicherheit erstligatauglich. Die Nordstaffel schließlich gewann der SSC Rostock.
Das Feld der nächsten Bundesliga-Saison könnte also so aussehen:
Tabelle: 1. OSG Baden Baden 3. SV Hockenheim 4. SC Eppingen 5. SV Werder Bremen 6. SG Solingen 7. SK Turm Emsdetten 8. Hamburger SK 9. Sportfreunde Katernberg 10. SG Trier 11. Schachfreunde Berlin 12. FC Bayern München 13. SSC Rostock 14. Nickelhütte Aue 15. Hansa Dortmund 16. Schwäbisch Hall |
Allerdings haben noch nicht alle zum Aufstieg berechtigten Vereine erklärt, ob sie dieses Recht auch wahrnehmen möchten. Selbst wenn man mit einer reinen Amateurmannschaft antritt, muss ein Bundesligateam durch Kosten für Reisen, Unterkunft und Spesen mit einem Etat von 20.000 Euro für eine Saison rechnen. Das lässt sich kaum durch Mitgliedsbeiträge finanzieren und nicht jeder Verein hat einen Gönner, Mäzen oder Sponsor, der bereit ist, für die Kosten aufzukommen. Hinzu kommt der organisatorische Aufwand, der meist auch nur von wenigen im Verein getragen wird und viel Zeit und Nerven kostet. Im Artikel der Rheinischen Post zum eigentlich geplanten Rückzug des SG Solingen, wird dort ein Jahresetat - nach einigen Sparmaßnahmen - von 34.000 Euro genannt. Meister OSG Baden-Baden gebe das neunfache für ihr Team aus, heißt es. Das wären also etwa 300.000 Euro p.a.
Die Idee, ein Bundesliga-Wochenende mit allen Mannschaften zentral auszutragen, hat sich als eine gute erwiesen.
Zu dieser großen Schachveranstaltung kommen doch einige Zuschauer mehr als bei den lokalen Einzelrunden. Als besonderen Service für die Zuschauer wurde Klaus Bischoff als Live-Kommentator engagiert. Der Frankfurter Großmeister, frühere Nationalspieler und amtierende deutsche Meister ist vielen Schachfreunden von seinen zahlreichen Einsätzen als Kommentator auf dem Fritzserver, aber natürlich auch in Dortmund, bei der Weltmeisterschaft in Bonn oder der Schacholympiade in Dresden 2008, bestens bekannt.
Klaus Bischoff kommentierte bei der WM 2008 in Bonn
Entsprechend umlagert war sein Kommentatorraum in Eppingen.
Fotos: Schachbundesliga (Georgios Souleidis)
Presse:
Erklärung des SV Wattenscheid zum Rückzug...
Solinger Tageblatt: Jubiläums-Mannschaft steht...
Solinger Tageblatt: Endrunden-Müdigkeit...
Der Westen: Letzte Züge der Saison...
Rheinische Post: Rückzug vom Rückzug...
Heilbronner Stimme: Spiel der Generationen...
Zweite Liga:
0211-Abendblatt zur 2. Liga West...