Schachbundesliga: erste Niederlage für Viernheim

von Klaus Besenthal
16.12.2018 – In der Schachbundesliga ist heute die 6. Runde gespielt worden. Der bislang verlustpunktfreie Aufsteiger SC Viernheim musste gegen die SG Solingen die erste Saisonniederlage hinnehmen, die mit 2,5:5,5 auch gleich recht deutlich geriet. Überlegene Siege gab es für die Spitzenteams aus Baden-Baden, Deizisau und Hockenheim. Am Tabellenende ist die Münchener MSA Zugzwang das einzige immer noch punktlose Team.

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Tabelle nach der 6. Runde

1. OSG Baden-Baden 6 12 35½ 156½
2. SF Deizisau 6 10 33½ 139
3. SG Solingen 6 10 30½ 124
4. SV Hockenheim 5 10 30 138
5. SC Viernheim 5 8 23½ 115½
6. Hamburger SK 5 8 23 102
7. SV Werder Bremen 6 6 25 114½
8. USV TU Dresden 5 6 20   93½
9. SG Turm Kiel 5 5 17½   79
10. SV Mülheim Nord 1931 6 2 20   95
11. Düsseldorfer SK 6 2 16½   80½
12. BCA Augsburg 6 2 15   73
13. SF Berlin 5 2 14½   67
14. SV 1920 Hofheim 6 1 18   75
15. MSA Zugzwang 6 0 13½   59½
16. DJK Aachen

Hockenheim

SG Solingen - SC Viernheim 5½: 2½

Der SC Viernheim war vor der Runde noch verlustpunktfrei gewesen, doch in der SG Solingen fand der starke Aufsteiger heute seinen Meister. Die Niederlage der Viernheimer kam an den Bretter 6-8 zustande, genau da also, wo man elomäßig auch schwächer besetzt gewesen war. Unabhängig vom deutlichen Ausgang war dieses aber zweifellos das Spitzenspiel der 6. Runde.

2 GM 2725 Pentala Harikrishna ½ : ½ Vladimir Malakhov 2658 GM 2
3 GM 2687 Markus Ragger 1 : 0 Yuriy Kryvoruchko 2687 GM 3
4 GM 2625 Loek Van Wely 0 : 1 Dr. Bassem Amin 2710 GM 6
6 GM 2642 Erwin L'Ami 1 : 0 Sergey A. Fedorchuk 2609 GM 8
7 GM 2620 Borki Predojevic 0 : 1 Igor Kovalenko 2657 GM 9
8 GM 2620 Aryan Tari 1 : 0 Fabien Libiszewski 2481 GM 10
9 GM 2605 Mads Andersen 1 : 0 Dr. Günther Beikert 2399 IM 13
12 GM 2533 Alexander Naumann 1 : 0 Andreas Mandel 2392 IM 15

Düsseldorfer SK - SV Hockenheim 1:7

Die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel sind gegen die Spitzenteams einfach nicht konkurrenzfähig - ein Satz, den man an diesem Wochenende ein halbes Dutzend Male hätte schreiben können. Spannend ist das nicht, aber so ist es ja in allen anderen Sportarten auch. Ein klein wenig freuen können sich zumindest immer diejenigen Spieler der unterlegenen Mannschaft, die letztlich für die Verhinderung des "Zu-Null" verantwortlich zeichnen.   

8 IM 2369 David Miedema 0 : 1 Samuel Shankland 2724 GM 2
10 IM 2374 Lars Stark 0 : 1 Nikita Vitiugov 2719 GM 4
11 IM 2382 Francesco de Gleria 0 : 1 Ivan Cheparinov 2709 GM 5
12 FM 2355 Michael Coenen 0 : 1 Vladimier Fedoseev 2719 GM 6
13 FM 2403 Marcel Harff ½ : ½ Ivan Saric 2695 GM 8
14 IM 2341 Bernd Kohlweyer ½ : ½ Rainer Buhmann 2576 GM 14
15 FM 2344 Dr. Guntram Hainke 0 : 1 Dennis Wagner 2576 GM 15
16 WIM 2274 Inna Agrest 0 : 1 Tamas Banusz 2612 GM 16

Dresden

SV Werder Bremen - SF Berlin 5:3

Nach einer gewissen Durststrecke (es stehen bereits drei verlorene Mannschaftskämpfe zu Buche) konnte der SV Werder mit dem Sieg gegen die Berliner wieder zaghaft an die Spitzengruppe der Liga "andocken". Die Schachfreunde Berlin hingegen befinden sich ganz tief im Tabellenkeller, haben aber ein Spiel weniger als die Konkurrenz und immerhin schon einmal gewonnen. Weil die Punkte meist gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte verloren wurden lautet die Prognose für die Hauptstädter: Die Situation wird sich bald bessern!

2 GM 2650 Laurent Fressinet ½ : ½ Kacper Piorun 2634 GM 1
4 GM 2656 Alexander Areshchenko 1 : 0 Wojciech Moranda 2602 GM 3
5 GM 2638 Zahar Efimenko ½ : ½ Dr. Jan Michael Sprenger 2496 GM 7
7 GM 2568 Zbynek Hracek ½ : ½ Peter Schreiner 2479 IM 8
8 GM 2577 Tomi Nyback ½ : ½ Marco Baldauf 2479 IM 9
10 GM 2541 Vlastimil Babula ½ : ½ Krzysztof Jakubowski 2522 GM 10
14 GM 2457 Gennadij Fish 1 : 0 Lars Thiede 2412 IM 15
16 IM 2392 Sven Joachim ½ : ½ Emil Schmidek 2382 FM 17

SV Mülheim Nord - USV TU Dresden 2½:5½

Mit einem Blick auf die Elozahlen hätte man den Ausgang dieses Kampfes nicht vorhersagen können. Letztlich wurde es aber eine klare Sache für Dresden, das mit nunmehr sechs Mannschaftspunkten auf einem guten Mittelplatz liegt. Mülheim ist - dank der mit Abstand meisten Brettpunkte - nach dieser Niederlage immerhin die Nummer eins der Abstiegszone.

1 GM 2736 David Navara ½ : ½ Zoltan Almasi 2689 GM 2
3 GM 2592 Pavel V. Tregubov ½ : ½ Liviu-Dieter Nisipeanu 2682 GM 3
4 GM 2633 Daniel Fridman 0 : 1 Grzegorz Gajewski 2598 GM 4
5 GM 2491 Michael Feygin 0 : 1 Mateusz Bartel 2600 GM 5
8 GM 2470 Mihail Saltaev ½ : ½ Maximilian Neef 2479 IM 8
10 GM 2477 Daniel Hausrath ½ : ½ Uwe Bönsch 2547 GM 9
11 IM 2438 Patrick Zelbel 0 : 1 Raj Tischbierek 2432 GM 11
12 IM 2380 Dr. Volkmar Dinstuhl ½ : ½ Gernot Gauglitz 2387 IM 14

Deizisau

MSA Zugzwang - OSG Baden-Baden 2½:5½

Auch wenn es heute nicht ganz danach aussah: In Sachen "Brettpunkte" liegt die OSG Baden-Baden ebenfalls ziemlich weit vorne in der Tabelle. Der SV Hockenheim ist vorerst jedenfalls der letzte auf absoluter Augenhöhe (auch bei den Brettpunkten!) agierende Konkurrent, der dem Serienmeister der letzten Dekade noch verblieben ist. Bei den Münchenern durfte sich Großmeister Leon Mons über einen Sieg gegen den polnischen Supergroßmeister Wojtaszek freuen. In einem Endspiel mit ungleichen Läufern hatte Mons zwei Mehrbauern, mit denen er einen erfolgreichen Durchbruch organisieren konnte. 

1 GM 2535 Leon Mons 1 : 0 Radoslaw Wojtaszek 2732 GM 6
2 GM 2500 Stefan Kindermann 0 : 1 Richard Rapport 2732 GM 7
3 GM 2493 Gerald Hertneck ½ : ½ Arkadij Naiditsch 2736 GM 8
4 IM 2406 Robert Zysk 0 : 1 Francisco Vallejo Pons 2695 GM 9
7 FM 2370 Christian Schramm 0 : 1 Etienne Bacrot 2686 GM 11
9 FM 2353 Dr. Falk Hoffmeyer ½ : ½ Sergei Movsesian 2630 GM 14
10 FM 2310 Christoph Eichler 0 : 1 Jan Gustafsson 2641 GM 15
11 IM 2312 Markus Lammers ½ : ½ Julian Martin 2383 IM 17

BCA Augsburg - SF Deizisau ½:7½

Die Mannschaft aus Deizisau hat in dieser Saison zwar bereits einen Mannschaftskampf verloren (gegen Werder Bremen), muss aber zweifellos in einem Atemzug mit den Spitzenteams aus Baden-Baden, Hockenheim und Solingen genannt werden. Auf die direkten Vergleiche, die erst noch gespielt werden müssen, darf man mit Recht gespannt sein! Der Aufsteiger Augsburg muss dagegen sehen, wie er im weiteren Verlauf der Saison aus der Abstiegszone herausfinden kann.

5 GM 2518 Michael Prusikin 0 : 1 Matthias Blübaum 2611 GM 3
8 GM 2460 Nikola Nestorovic 0 : 1 Georg Meier 2617 GM 4
9 IM 2388 Gregory Pitl 0 : 1 Michal Krasenkow 2630 GM 6
10 IM 2451 Milos Stankovic ½ : ½ Alexander Donchenko 2604 GM 9
11 GM 2435 Eckhard Schmittdiel 0 : 1 Andreas Heimann 2600 GM 10
13 IM 2288 Jan Rooze : + Dmitrij Kollars 2559 GM 12
15 FM 2286 Christoph Lipok 0 : 1 Rustem Dautov 2592 GM 13
16 FM 2077 Dr. Werner Mueller 0 : 1 Alexander Graf 2567 GM 14

Hofheim

SG Turm Kiel - SV Hofheim 4:4

Nach dem unentschiedenen Ausgang dieses Mannschaftskampfes hat nun endlich auch der SV Hofheim zumindest mal einen Mannschaftspunkt gewonnen. Turm Kiel hingegen verfügt bereits über fünf Punkte - der Aufsteiger hat offensichtlich die Absicht, sich für länger in der Schachbundesliga einzurichten. 

1 GM 2629 Ivan Salgado Lopez ½ : ½ Andrei Volokitin 2630 GM 1
2 GM 2565 Marcin Dziuba ½ : ½ Thore Perske 2444 IM 3
3 GM 2543 Igor Khenkin ½ : ½ Jörg Hickl 2547 GM 4
4 GM 2545 Allan Stig Rasmussen 0 : 1 Stanislav Savchenko 2461 GM 5
5 GM 2548 Jakob Vang Glud ½ : ½ Gennadi Ginsburg 2431 GM 6
6 GM 2497 Artur Jakubiec ½ : ½ Davit Lobzhanidze 2423 IM 8
8 GM 2506 Zbigniew Pakleza ½ : ½ Boris Margolin 2391 IM 10
16 FM 2274 Dr. Ralph Junge 1 : 0 Oliver Brendel 2343 IM 14

Spielfrei: Hamburger SK (wegen des Rückzugs von DJK Aachen)

Partien

 

Homepage der Schachbundesliga


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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