Video von der Verleihung...
Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Christian Zickelbein wurde am
gestrigen Mittwoch, den 12.Januar 2005 von der Hamburger Senatorin für Bildung
und Sport, Alexandra Dinges-Dierig, in ihrem Büro im 16.Stock der Behörde für
Bildung und Sport vorgenommen. In ihrer persönlichen Ansprache würdigte die
Senatorin die Leistungen von Christian Zickelbein, der nun schon seit fast 50
Jahren mit viel Erfolg für die Popularisierung des Schachsports in Hamburg und
ganz Deutschland sorgt und dabei sich selbst und seiner Familie viele
persönliche Opfer abverlangt hat.
Christian Zickelbein gründete noch als Schüler kurz vor dem Abitur die berühmte
Schachgruppe, die heute noch heute als autonome sich selbst organisierende
Gruppe am Gymnasium Uhlenhorst Barmbek fort besteht. Sie war die Keimzelle des
Hamburger Jugendschachverbandes. Aus diesem wiederum entwickelte sich die
Deutsche Schachjugend im Deutschen Schachverband.
Als Lehrer setzte Christian Zickelbein seinen Einsatz an den Schulen fort. Der
Umstand, dass an Hamburger Schulen zahlreiche Schachgruppen tätig sind, ist
nicht zuletzt ihm zu verdanken. Aus den vielen Schulschachgruppen kamen
zahlreiche Talente, mit Karsten Müller und Matthias Wahls wurden zwei Spieler
Großmeister, viele andere bekamen von der FIDE den Titel Internationaler Meister
verliehen. Die Hamburger Bundesligamannschaft kann in großem Maße auf die vielen
Hamburger Talente bauen und ist als Mannschaft mit starkem Regionalbezug in
großem Maße eine Amateurmannschaft geblieben, in der selbst die
Bundesligaspieler noch für durch Training sorgen. Als gewählter Sprecher der
Bundesliga hat Christian Zickelbein an der Umgestaltung der Bundesliga
mitgewirkt, die sich z.B. in der Schaffung des Bundesligaportals dokumentiert.
Birgit Zickelbein, Tochter Evi Zickelbein, Christian Zickelbein, Senatorin für
Bildung und Sport Alexandra Dinges-Dierig
Auch als Präsident des Hamburger Schachklubs, dem Mitglieder stärkster
Schachklub Deutschlands sorgte Christian Zickelbein für die Popularisierung des
Sports und gab dem Verein durch den eines eigenen Vereinshauses einen
festen Sitz.
Mit den Schachwochen des Hamburger Schachclubs in den Hamburger Einkaufszentren
wird ein interessantes Schachangebot zu den Bürgern vor Ort gebracht und
zahlreiche Schulklassen machen von den Lern- und Spieltagen dort Gebrauch. Das
Turnier der Hamburger Schulen, organisiert von deren Lehrer, Rechtes gegen
linkes Alsterufer ist inzwischen zum größten Schachturnier der Welt geworden.
Christian Zickelbein wäre nicht er selbst, wenn er nach der
Ehrung nicht sofort nach vorne in die Zukunft geschaut hätte. Die derzeitige
Heimat der von ihm gegründeten Schulschachgruppe, das Gymnasium
Uhlenhorst-Barmbek, gehört auch zu den Schulen, die geschlossen werden sollen.
Hamburger Schulen
In vielen Aktionen und Gesprächen haben sich die Eltern und
Schüler, aber auch Ehemalige und natürlich auch der Gründer der Gruppe,
Christian Zickelbein, für den Erhalt der Schulschachgruppe eingesetzt. In dem
Gespräch im Anschluss an die Ehrung hat die Senatorin zum Ausdruck gebracht, wie
sehr es auch ihr am Herzen liegt, dass die Schachgruppe und die Idee einer sich
selbst organisierenden Schülergemeinschaft nicht nur weiter besteht, sondern
möglichst noch auf andere Schulen, vielleicht auf dem Wege von Patenschaften,
verbreitet wird.
Christian Zickelbein und Alexandra Dinges-Dierig zeigten sich
zuversichtlich zusammen und im Gespräch mit den Schülern nicht nur dafür eine
Lösung zu finden, sondern das Schach-Angebot in den Schulen noch zu vergrößern.
Das Bundesverdienstkreuz
Das Bundesverdienstkreuz, eigentlich Verdienstorden
der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundespräsidenten für besondere
Leistungen auf dem wirtschaftlichen, politischen oder geistigem Gebiet
verliehen. Seit 1951 wird es aufgrund des Stiftungserlass des damaligen
Bundespräsidenten Theodor Heuß in mehreren Klassen vergeben. Die Verleihung
erfolgt aufgrund eines Vorschlages durch eine andere Person. Wer jemanden für
das Bundesverdienstkreuz vorschlagen möchte, wendet sich an die Staatskanzlei
des Bundeslandes, in der der Betreffende seinen Wohnsitz hat. Die
Protokollabteilung prüft zunächst die vorgelegte Begründung und leitet den
Vorschlag dann an die Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt weiter. Pro Jahr wird
der Orden in Deutschland 3000 bis 4000 mal vergeben.
Der Bundesverdienstorden, Informationen beim Bundespräsidenten...
André Schulz