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Wenn man Schachfreunde nur im Rahmen des gemeinsamen Hobbys kennenlernt, was ja durchaus gang und gäbe ist, denkt man mitunter nicht daran oder weiß es auch nicht, dass diese Schachfreunde auch noch ein - mitunter sehr erfolgreiches - Berufsleben oder gesellschaftliches Leben außerhalb des Schach haben.
Der langjährige Präsident des NRW-Schachverbandes Dr. Hans-Jürgen Weyer und zeitweilige Vizepräsident des Deutschen Schachbundes beispielsweide wurde nun in Aachen für seine Verdienste, die sich über ganz viele Gebiete erstrecken mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Hans-Jürgen Weyer (Jahrgang 1953) studierte Geologie an der RWTH Aachen und schloss das Studium mit der Promotion ab. 1986 übernahm er die Geschäftsführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) und leitete den Berufsverband drei Jahrzehnte lang. Mit seiner Arbeit trug er maßgeblich zum Wachstum der Interessenvertretung der Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler in Deutschland bei. 2019 ernannte der BDG ihn zum Ehrenmitglied. Dr. Weyer übernahm zudem ehrenamtlich die Geschäftsführung der Bonner "BDG-Bildungsakademie e.V.", die sich um die Förderung des akademischen Nachwuchses kümmert und dabei unter anderem die Ausbildungsbedingungen für Geowissenschaftler verbessert hat. Dr. Weyer war außerdem nationaler Delegierter in der Ratsversammlung der "European Federation of Geologists" in Brüssel. Darüber hinaus wirkte er als Vorsitzender in dem von ihm selbst gegründeten Verein „Rohstoff Wissen e.V., der sich um ein besseres Verständnis um die Bedingungen der Rohstoffversorgung bemüht. 1982 gründete Dr. Weyer mit Gleichgesinnten auch noch die AG Wurmtal, die sich für den Erhalt und Schutz des Wurmtals einsetzt, und engagierte sich über 30 Jahre als stellvertretender Vorsitzender und Sprecher in dem Naturschutzverein. Dank des Engagements der Naturfreunde wurde das Wurmtal 1989 zum Naturschutzgebiet erklärt. 2014 wurde Hans-Jürgen Weyer in das Kuratorium der historischen Burg Rode gewählt und engagierte sich auch im grenzüberschreitenden "Stichting Eurode 2000+".
Mit 14 Jahren Hans-Jürgen Weyer Schach gelernt und trat 1968 in seinem Heimatort dem Schachverein 1949 Herzogenrath bei. Später wurde er Turnierleiter und Vorsitzender des Vereins. Von 1983 bis 1991 übernahm Dr. Weyer im Schachverband Aachen die Aufgabe des Ingo-Sachbeabeiter. Am Gymnasium Herzogenrath leitete er zudem Schachkurse.
Von 1995 bis 2005 war Dr. Weyer schließlich Vorsitzender des Aachener Schachverbandes. In dieser Zeit rief er den "Gemeinsamen Spieltag des Aachener Schachverbandes" ins Leben, bei dem sich über 350 Aachener Schachfreund beim Schach treffen und organisierte unter anderem das Schachturnier "Eurode Open". Von 2001 bis 2011 war Hans-Jürgen Weyer dann Präsident des Schachverbandes Nordrhein-Westfalen. 2011 organisierte Dr. Weyer die Veranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen des NRW-Schachbundes, darunter die Deutschen Meisterschaften in Bonn. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurde er 2012 zum Ehrenpräsidenten des Schachbundes NRW ernannt.
Von 2009 bis 2011 und noch einmal von 2019 bis 2021 war Hans-Jürgen Weyer auch Vizepräsident des Deutschen Schachbundes. 2009 verlieh der DSB ihm die Silberne und 2021 die Goldene Ehrennadel.
Die Ehrung und Verleihung des Bundesverdienstkreuzes nahm Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier vor, der dem Geehrten seine große Anerkennung für die vielen Verdienste auf so unterschiedlichen Gebieten aussprach.