C.A. Solvay ist spanischer Mannschaftsmeister

von Klaus Besenthal
24.09.2022 – In Linares ist am Freitag nach sieben Runden die spanische Mannschaftsmeisterschaft "Division Honor" zu Ende gegangen. Es gewann das Team des "Club de Ajedrez Solvay" aus dem nordspanischen Torrelavega - es ist dies eine "Werksmannschaft" des internationalen Chemiekonzerns Solvay. Die Siegermannschaft war, ebenso wie die Teams der geschlagenen Konkurrenten, mit internationalen Stars gespickt. Bei Solvay zum Beispiel haben Pentala Harikrishna, Gukesh und Anna Muzychuk mitgewirkt. | Fotos: FEDA

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"Campeonato de Espana Equipos Division Honor"

In Spanien gibt es offenbar auch Sponsoren, die bereit sind, mit internationalen Stars besetzte Schachmannschaften zu finanzieren. Und wer zu Hause unter einer abscheulichen Regierung zu leiden hat, kommt offenbar besonders gerne nach Spanien - für länger oder gar dauerhaft. Das ist ja auch leicht nachvollziehbar, denn Spanien ist ein freies Land in dem Demokratie und Rechtssicherheit herrschen - und schönes Wetter bekommt man obendrein!

Die Ukraine hat ja für den Krieg mobil gemacht, so dass Männer das Land eigentlich gar nicht verlassen dürfen, doch das gilt nicht für die Topsportler, die als "Werbeträger" gerne weiterhin auf Reisen in alle Welt geschickt werden - wie der Großmeister Anton Korobov. Anders sieht es bei den Russen aus. Eine "Abstimmung mit den Füßen" gab es unter russischen Großmeistern eigentlich immer schon (man schaue nur nach Israel oder in die USA), denn Schachspieler leben oftmals wohl einfach gerne in Freiheit. In letzter Zeit hat dieser Trend aus den bekannten Gründen neuen Schub erhalten, so dass bei dieser Meisterschaft eine ganze Reihe namhafter russischer Großmeister vor Ort war. Und wenn man an abscheuliche Regierungen denkt, vor denen man nach Spanien fliehen kann, dann darf in der Aufzählung auch Venezuela nicht fehlen. Bereits offiziell im spanischen Verband angekommen sind inzwischen Daniil Yuffa (vormals Russland) und Eduardo Iturrizaga (Venezuela).

Im Mannschaftskampf der 7. Runde zwischen DuoBeniajan und C.A. Silla (2:4) waren gleich mehrere Spieler aus den erwähnten Ländern vertreten. Eduardo Iturrizaga hatte in seiner Partie gegen Anton Korobov einen kuriosen Blackout, als er das sichere Remis verschmähte, um gewinnen zu wollen, tatsächlich aber einzügig verlor:

 

 

DuoBeniajan gegen Silla aus ungewohnter Perspektive: Ganz oben spielt Vladimir Fedoseev gegen Alexei Shirov, und dann weiter M. Amin Tabatabaei gegen Kirill Alekseenko, Iturrizaga gegen Korobov (unsere gezeigte Partie), Daniil Yuffa gegen Alvar Alonso, Jose Carlos Ibarra gegen Lance Henderson de la Fuente und schließlich Nino Batsiashvili gegen Pia Cramling

Aus normaler Perspektive: Batsiashvili und Cramling, hinten rechts Alekseenko und Shirov, vor der Leinwand der Lockenkopf Korobov

Abschlusstabelle nach 7 Runden

Pos.  Ran.  Name  Fed. Pts.  GamPnt  Rating average 
1 2 C.A. Solvay ESP 11.0 28 2574
2 4 DuoBeniajan Costa Calida ESP 9.0 25 2617
3 6 Magic Extremadura ESP 9.0 23 2576
4 5 Andreu Paterna ESP 9.0 22 2610
5 8 C.A. Silla 60 Aniversario ESP 8.0 22 2651
6 3 C.A. Jaime Casas de Monzon ESP 6.0 20 2566
7 1 Sestao Hotel Naval ESP 4.0 18 2556
8 7 C.E. Barcelona ESP 0.0 10 2330

Partien

 

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.