ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Nun haben also auch die Frauen ihren "Cup" in Saint Louis. Nach dem Sinquefield Cup rief der geschäftige Saint Louis Chess Club, mit seinem wohlwollenden Mäzenenpaar Rex Sinquefield und Dr. Jeanne Cairns Sinquefield, auch einen Cup für Spitzenspielerinnen ins Leben und nannte ihn "Cairns Cup."
Einiger der weltbesten Schachspielerinnen |Foto: Austin und Crystal Fuller
Es fehlen zwar ein paar Spielerinnen der absoluten Weltklasse, vor allem die Chinesinnen, aber das Turnier ist mit zehn Topspielerinnen ohne Zweifel ausgezeichnet besetzt und hat mit Elisabeth Pähtz sogar eine deutsche Teilnehmerin. Beim Sinquefield Cup werden die deutschen Schachfreunde auf einen deutschen Teilnehmer im Unterschied dazu wohl noch ein paar Jahre warten müssen. Elisabeth Pähtz verzeichnete Ende 2018 einen Höhenflug, der sie über die 2500 Elomarke und bis auf den 10. Platz in der Weltrangliste führte. Sie ließ aber zuletzt wieder ein paar Elofedern und ist derzeit 20ste.
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Der Saint Louis Chess Club ist das Epizentrum des US-Schachbooms. Es gibt jedes Jahr unzählige Turniere, die allesamt ausgezeichnet dotiert sind. Dazu gehören nicht nur Turniere für die Spitzenspieler, sondern auch solche für den nationalen und internationalen Nachwuchs. Mit dem Cairns Cup wollen die Organisatoren um das Sinquefield Paar nun auch noch mehr Werbung für das Schach bei Frauen und Mädchen machen und das wird sicher auch gelingen.
Zur Eröffnung des Turniers gaben die US Chess Federation und der Saint Louis Chess Club eine Zusammenarbeit bekannt, in deren Rahmen der Club den Verband mit 100.000 USD für das Mädchen- und Frauenschach fördert:
Starke Partnerschaft | Foto: Austin und Crystal Fuller
Auf der Eröffnungsfeier sprach Jennifer Shahade für den US-Verband:
"Das stärkste Frauenturnier auf US-Boden, der neue Cairns Cup, wird heute mit einem großen Geschenk eröffnet. Ich darf im Namen des US-Schachverbandes eine Partnerschaft zwischen dem Saint Louis Chess Club und dem US-Schachverband verkünden. Der Club verpflichtet sich, 100.000 Dollar für die Förderung des Schachs bei Mädchen und Frauen auszugeben.
In meiner Eröffnungsrede bedanke ich mich auch bei den zehn Spielerinnen, die zur allerersten Ausgabe des Cairns Cup gekommen sind, einige zu spät, einige direkt aus Gibraltar und einige mit kleinen Kindern. Trotz der Schwierigkeiten war es wichtig, diese Veranstaltung für 2019 noch in den Kalender zu bekommen, und sowohl Rex als auch Dr. Jeanne Sinquefield haben angedeutet, dass der Cairns Cup ein fester Bestandteil des Clubs sein wird.
Wir haben zur Popularisierung des Schachs auch bei Mädchen und Frauen nun ein Schachabzeichen eingeführt. Vor fünf Jahren wurde dieses bereits bei Jungen, die Schachturniere spielen, eingeführt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt auch die Mädchen mit solchen Abzeichen zu belohnen."
An der Eröffnung nehmen mehrere Mitglieder des US-Schachfrauen-Komitees teil, darunter die Vorsitzende Maureen Grimaud, Kimberly Doo McVay und die Internationale Schiedsrichterin Sophia Rohde. Auch die Geschäftsführerin Carol Meyer sprach im Namen des US-Schachverbandes und dankte Dr. Jeanne und Rex Sinquefield und dem Saint Louis Chess Club für die anhaltende Unterstützung von Mädchen und Frauen im Schachsport. FIDE-Vizepräsident Michael Khodarkovsky dankte im Namen der FIDE.
Das Frauen-Komitee des US-Schachverbandes: Maureen Grimaud, Sophia Rohde, Jennifer Shahade, Carol Meyer und Kimberly Doo McVay | Foto: Austin und Crystal Fuller
Nach den Ansprachen nahmen Schiedsrichterin Carol Jarecki und Saint Louis Chess Club ED Tony Rich die Auslosung vor.
Video: Saint Louis Chess Club
Mit vier Entscheidungen in der ersten Runden fand der Cairns Cup einen für Frauenturniere durchaus üblichen Start. Elisabeth Pähtz spielte sich dabei mit ihrer Partie gegen Alexandra Kosteniuk in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Zuschauern und Kommentatoren, auch wenn der Ausgang der Partie aus Sicht der deutschen Nummer Eins dann anders war, als es am Anfang aussah.
Elisabeth Pähtz und Alexandra Kosteniuk | Foto: Austin Fuller
Elisabeth Pähtz spielte mit den weißen Steinen gegen Alexandra Kosteniuk und kam in einer Benoni-Verteidigung optisch und auch objektiv sehr gut aus der Eröffnung.
Hier spielte Pähtz 16.e5 und nahm nach 16...dxe5 auf g4: 17.Sxg4 Sxg4 18.Dxg4. Nun haben wir eine typische Benoni-Position auf dem Brett. Weiß steht eigentlich gut, aber es herrscht Chaos. Die Statistiken in dieser Variante sprechen übrigens für Schwarz.
Zehn Züge später war auch der objektive Vorteil auf Schwarz übergegangen.
Schwarz hatte 28...Ld4 gespielt und steht klar besser. Weiß hätte mit 29.Se3 nun dringend auf Defensive umschalten müssen, spielte aber 29...Se7 und stand nach 29...Txe7 30.dxe7 Tg8 schon jenseits von gut und böse. Es gibt viele hässlich Drohungen auf der g-Linie. Die Partie dauert dann nicht mehr lange.
Zhanzaya Abdumalik | Foto: Crystal Fuller
In der Partie zwischen Anna Zatonskih und Zhansaya Abdumalik führte eine Variante der Grünfeld-Verteidigung in ein spannendes Endspiel.
Hier gab Weiß im Bemühen um den Sieg mit 30.Sc4 den Bauern e4 auf, um sich mit Sxa5 ein Freibauernpaar am Damenflügel zu verschaffen. Die schwarzen Bauern im Zentrum und am Königsflügel und das schwarze Läuferpaar erwiesen sich aber als deutlich schlagkräftiger.
Auch in der Partie zwischen Nana Dzagnidze und Irina Krush spielte ein Springer auf a5 eine unglückliche Rolle:
Dzagnidze spielte hier optimistisch 54.Sc6, musste dann aber feststellen, dass die schwarzen Freibauern auf der d- und der b-Linie sehr schnell waren.
"Smombies" im Gang | Foto: Lennart Ootes
Der Video-Kommentar zur 1. Runde
Video: Saint Louis Chess Club