Carlsen analysiert die 7. Partie des WM-Matches: "Eine fantastische Partie"

von André Schulz
04.12.2024 – Magnus Carlsen analysiert zusammen mit Levy Rozman im Take Take Take Youtube Kanal die 7. Wettkampfpartie. Sein Urteil: Die bisher beste Partie des Wattkampfes. Gukesh sei mit einem völlig neuen Eröffnungskonzept gekommen. Ding hätte viele Verteidigungsressourcen gefunden.

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"Das war eine fantastische Partie", urteilt Magnus Carlsen in seinem Analyse zur 7. Matchpartie zwischen Ding Liren und Gukesh Dommraju in der Take Take Take Postgame Show. "Mehr kann man nicht verlangen!"

Sehen Sie, welche Eröffnungen Carlsen wählt, um seinen Gegner im Mittelspiel strategisch zu überspielen oder ein vorteilhaftes Endspiel zu erhalten.

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"Gukesh präsentierte in der Eröffnung laut Carlsen ein praktisch völlig neues Konzept. Er kam in Vorteil, aber Ding fand unter Druck eine Menge Ressourcen, um in der Partie zu bleiben. Das war bisher die beste Partie des Wettkampfes", meint Carlsen.

Die Idee, beginnend mit dem selten gespielten Zug 7.Te1, stamme wohl von Grzegorsz Gajewski, der einer von Gukeshs Sekundanten und Trainer ist, so Carlsen. Die Engines mögen den Zug nicht, aber je mehr man analysiere, desto mehr Möglichkeiten entdecke man. Der Zug 7. Te1 erlaube dem Gegner viele Möglichkeiten zum Nachdenken und bringe eine ganz frische Stellung aufs Brett. Für Ding sei die Situation extrem unangenehm gewesen, so Carlsen, weil es so viele mögliche Fortsetzungen für Schwarz gab.

Magnus Carlsen und Levy Rozman waren sich einige, dass Gukesh im Mittelspiel mit 30.Le3 statt 30.Df4 Gewinnvorteil erhalten hätte. Gukeshs aktiver Damenzug 30.Df4 sei jedoch nachvollziehbar gewesen. Carlsen meint, auch nach 30.Df4 hätte Gukesh eine sehr gute Position erhalten.

Im folgenden Endspiel habe Ding wohl die Manöver des Springers, beginnend mit 34...Sg6 unterschätzt, analysiert Carlsen. Beim Übergang ins Endspiel hätte der Springer auf f8 noch sehr schlecht gestanden. Nun sei eine Stellung entstanden, in der alle schwarzen Steine gut postiert waren, während der weiße Läufer auf f3 wenig Wirkung hatte.

Dings 40...Zug Ke5?, der letzte Zug vor der Zeitkontrolle, war ein riesiger Fehler, ein Blackout, meint Carlsen, der Gukesh wieder in Vorteil brachte, weil er nun den Bauern h6 gewinnen konnte. Carlsen kann sich die Entscheidung von Ding aber gut erklären. Mit nur noch wenig Zeit auf der Uhr wollte Ding nicht so einen passive aussehenden Zug wie 40...Sc8 machen, sondern seine Steine aktiv halten. Und dabei hätte er die Folgen nicht alle beachtet.

Ein noch größerer Fehler sei jedoch Gukeshs Zug 44.Ke1 gewesen. Carlsen erklärte sich den Zug damit, dass Gukesh verhindern wollte, dass Ding mit dem Manöver Sd2+ und Sxf3 den Springer gegen den Läufer tauschen konnte. Es sei nicht sofort klar gewesen, dass Ke1 so ein großer Fehler war, sagt Carlsen, aber Dings Zug 44...f6 sein eine fantastische praktische Antwort gewesen, da damit der schwarze Turm aktiviert wurde und über die 7. Reihe am Königsflügel mitspielte.

Die Postgame Analyse bei Take Take Take


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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