Carlsen beim Sekundenblitz

von ChessBase
14.02.2012 – 30 Sekunden für die ganze Partie, da kann man schnell verlieren, egal, wie gut oder schlecht der Gegner ist. Doch bei einer Schaupartie im norwegischen Fernsehen bewies die Nummer Eins der Welt wieder einmal starke Nerven und gute Reflexe. Zeitprobleme ganz anderer Art gibt es wohl bei der Planung des Kandidatenturniers 2012, denn es scheint, als würde der von der FIDE geplante Termin für das Kandidatenturnier mit anderen Top-Turnieren kollidieren. Frederic Friedel hat gefragt, was Magnus Carlsen darüber denkt. Blitz im Fernsehen...Zum Interview...

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Magnus Carlsen über das FIDE-Kandidatenturnier

Frederic Friedel: Magnus, ich weiß, dass Du nach dem Tata Steel Chess Turnier in Wijk aan Zee Werbung für das Superturnier in Stavanger 2013 gemacht hast und außerdem einen Gastauftritt in einer populären norwegischen Talkshow hattest. Aber welche Turnier willst Du in naher Zukunft spielen?

Magnus Carlsen: Im Moment mache ich gerade eine Pause vom Turnierschach. Früher wäre ich um diese Zeit zum Amber-Turnier gefahren, aber leider ging diese wunderbare Tradition letztes Jahr zu Ende. Ich bin nicht sicher, ob Linares dieses Frühjahr stattfindet. Ich hoffe doch stark, dass dieses Turnier stattfindet, denn sonst wird meine Pause sehr lang. Ich glaube, das Tal-Memorial im Juni könnte dann sehr gut mein nächstes Turnier sein. Zur Zeit ist im Herbst und Winter Hochsaison für Spitzenturniere.



Und die FIDE will das Kandidatenturnier dieses Jahr genau in diesem Zeitraum austragen, nicht wahr? Oktober/November. So weit ich weiß, wurde das Tal-Memorial deshalb in den Juni verlegt. Kannst Du unseren Lesern Deine Meinung zu diesem Thema verraten?

Letztes Jahr habe ich im September und Oktober beim Grand Slam Finale in Sao Paulo und Bilbao gespielt, und der Organisator von Bilbao hat bereits angekündigt, dass das Finale 2012 ungefähr im gleichen Zeitraum stattfinden wird. Mir hat das Grand Slam Finale letztes Jahr sehr gefallen. Die Organisation ist hervorragend und die Mischung aus Sao Paulo und Bilbao hat mir sehr zugesagt. Ich habe mich für das diesjährige Finale qualifiziert und möchte dort auch spielen. Normalerweise kommentiere ich FIDE-Gerüchte nicht, aber Medienberichte, denen zufolge das nächste Kandidatenturnier direkt nach dem Grand Slam Finale stattfinden soll, machen mir Sorgen. Wenn die Gerüchte stimmen, dann liegen nur zehn Tage Pause zwischen den beiden Turnieren und das ist offensichtlich ein zu enger Zeitplan. Ich weiß, welche Mühen die Organisatoren von Spitzenturnieren auf sich nehmen, damit alles funktioniert, und es würde nahe liegen, dass die FIDE ihre Kandidatenturniere nicht ins letzte Viertel des Jahres legt. Das Tal-Memorial wurde bereits verlegt, aber der Termin des Kandidatenturniers hätte starke Auswirkungen auf das Grand Slam Finale und wahrscheinlich auch auf die London Chess Classic.

Die FIDE muss einen sehr guten Grund haben, das Kandidatenturnier ins letzte Jahresviertel zu legen und nicht, wie es beispielsweise auch möglich wäre, ans Ende des ersten Viertels oder ins zweite Viertel 2013.

Ich würde wirklich gerne wissen, warum die FIDE das Kandidatenturnier mitten in die Hochsaison für Spitzenturniere legt. Offen gesagt hoffe ich wirklich, dass die FIDE den Zeitplan für das Kandidatenturnier noch einmal überdenkt. Finanziell sind die Zeiten in Europa hart und man sollte alles tun, um die Organisatoren von Spitzenturnieren zu unterstützen.

Vom Problem mit dem Zeitplan einmal abgesehen, bist Du mit dem Format des Kandidatenturniers zufrieden? Ich glaube, das Format entspricht mehr oder weniger dem Vorschlag, den Du der FIDE unterbreitet hast?!

Wenn es ein doppelrundiges Turnier mit acht Teilnehmern ist, dann halte ich das für ein gutes Format, viel besser als das des Kandidatenturniers 2011.

Blitzschach im Fernsehen

Am Sonntag, den 12. Februar 2012, war Magnus in der norwegischen Talkshow Senkveld med Thomas og Harald zu Gast, um dort eine Blitzpartie gegen den bekannten Abenteurer, Buchautor und Extremsportler Lars Monsen zu spielen. Monsen weiß, wie man Schach spielt und ist alles andere als ein blutiger Anfänger. Einmal gewann bei den Norwegischen Meisterschaften sogar die Gruppe der Spieler mit einer Elo-Zahl zwischen 1500 und 1750. Außerdem spielte Carlsen mit Zeitvorgabe. Die Nummer Eins der Welt hatte 30 Sekunden für die ganze Partie, Monsen 3 Minuten. Es kam zu einer spannenden Partie.


Carlsen und Monsen beim Blitz


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