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Nach der neunten Runde gab es doch einige Verschiebungen in der Tabelle. Gelfand besiegte Aronian und ist jetzt hinter Kramnik Vierter. Da Carlsen seine Partie gegen Kramnik remis hielt, ist der Norweger nun alleiniger Spitzenreiter und hat mit Aronian und Kramnik die beiden Schwerstgewichte sogar schon abgearbeitet. Svidler und Grischuk lieferten sich eine taktisches Feuerwerk, während Ivanchuk gegen Radjabov seine Fähigkeiten im Turmendspiel demonstrierte und dem Aseri damit auch die rote Laterne überreichte.
Runde 9, 25. März um 15 Uhr (MEZ) | ||
Vladimir Kramnik
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½-½
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Magnus Carlsen |
Peter Svidler
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½-½
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Alexander Grischuk |
Vassily Ivanchuk
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1-0
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Teimour Radjabov |
Boris Gelfand
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1-0
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Levon Aronian |
Kommentar: GM Maurice Ashley
Deutsch: Oliver Reeh |
Videozusammenfassung von Daniel King
Wladimir Kramnik ist ein bisschen der tragische Held dieses Kandidatenturniers. Der 14. Weltmeister gehörte zusammen mit Magnus Carlsen und Levon Aronian zum engsten Favoritenkreis, doch während die anderen beiden ordentlich Gas gaben, blieb Kramnik im Remissumpf stecken. Dabei mühte Kramnik sich nach Kräften. In der 8. Runde kam er dann doch noch zum Gewinn eines vollen Punktes und konnte den Abstand zu den beiden Führenden verkürzen. Heute hatte er die Chance, durch einen Sieg gegen Magnus Carlsen weiteren Boden gut zu machen. Auf dem Brett stand eine der Katalanischen Hauptvarianten. Carlsen hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn die gleiche blutleere Variante seiner Weißpartie gegen Aronian entstanden wäre, doch Kramnik wich mit dem heute eher selten gespielten Zug 7.Se5 davon ab. Das Mittelspiel bot einige interessante Momente, doch dann verflachte die Partie recht schnell in Richtung Turmendspiel mit ungleichen Läufern und Bauern am gleichen Flügel. Remis.
Peter Svidler wiederholte gegen Alexander Grischuks Königsindische Verteidigung die Sämischvariante, mit der er schon gegen Teimour Radjabov erfolgreich war. Grischuk spielte wie Radjabov ebenfalls 6...c5 folgte nach 7.Sge2 Sc6 8.d5 mit 8...Se5 - anstatt Radjabovs 8... Sa5 - aber den üblichen Pfaden. Bald danach entstand eine wilde Position, in der Schwarz eine Figur gab und dafür reichlich Spiel bekam. Svidler tauschte zur Verteidigung seine Dame gegen drei Leichtfiguren und nahm Schwarz damit den meisten Wind aus dem Angriff. Schließlich endete die spannungsgeladene Partie remis.
Svidler-Grischuk
Die Partie zwischen Boris Gelfand und Levon Aronian begann als Abgelehntes Damengambit mit 5.Lf4, nahm dann aber bald die Struktur eines Holländischen Stonewalls an. Aronian blieb eine Zeit lang auf seinem schlechten weißfeldrigen Läufer sitzen. Später geriet Aronian in eine Art Fast-Zugzwangstellung, musste die Partie deshalb aber nicht unbedingt verlieren. Im 36. Zug verpasste Gelfand mit 36.Dg5 einen sofortigen Gewinn, stattdessen wickelte er in ein Doppelturmendspiel ab, das allerdings auch gewonnen war.
Gelfand-Aronian
Die Partie zwischen Vassily Ivanchuk und Teimour Radjabov war das Kellerduell der Runde, denn Boris Gelfand hat durch seinen Sieg über Teimour Radjabov in der vorherigen Runde Anschluss an das Mittelfeld gefunden. Radjabov wählte nach Ivanchuks 1.d4 die Laskervariante des Abgelehnten Damengambits, befindet sich also weiterhin auf der Spur der klassischen Eröffnungen. Gegenspiel bekam er damit gegen Ivanchuk nicht, auf der anderen Seite war er im Mittelspiel und im frühen Endspiel auch nie wirklich im Nachteil. Im Turmendspiel zeigte Ivanchuk dann aber seine Klasse, manövrierte den Aseri aus und gewann die Partie.
Das Turnierposter
Partiebeginn ist jeweils 14 Uhr (London), also 15 Uhr MEZ. Alle Partien werden live auf dem Fritzserver kommentiert. Den Löwenanteil der deutschsprachigen Kommentierung trägt GM Klaus Bischoff (Kostenlos für alle Premiummitglieder). Außerdem kommentieren Oliver Reeh mit Merijn van Delft und Karsten Müller sowie Stefan Kindermann mit Dijana Dengler.
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Klaus Bischoff
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Text: André Schulz
Fotos: Anastasiya Karlovich