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„Das wird ein absolutes Traumturnier“, verspricht Sven Noppes. Der Turnierorganisator und Mannschaftskapitän des Bundesliga-Spitzenreiters OSG Baden-Baden gerät selbst ins Schwärmen, wenn er von der zweiten Auflage des Grenke Chess Open (13. bis 17. April) in Karlsruhe spricht: „Wir haben ein fantastisches Festival mit fast 1200 Teilnehmern. Das ist wie in Wijk aan Zee oder Biel – nur mit doppelt so vielen Spielern“, zieht Noppes große Vergleiche.
Turnierorganisator Sven Noppes verspricht: "Das wird ein absolutes Traumturnier" (Foto: Grenke Chess Classic 2013 in Karlsruhe)
„Ich habe immer von einem solch großen Turnier geträumt mit einer vierstelligen Teilnehmerzahl samt einem Super-Großmeister-Turnier“, assistiert Sponsor Wolfgang Grenke.
Die Euphorie speist sich nicht allein durch die drei offenen Wettbewerbe, bei denen wie im Vorjahr 40800 Euro zu gewinnen sind. Allein der Sieger im A-Open heimst 10000 Euro ein. Vorjahresgewinner Matthias Blübaum kann seinen Titel bei dem Nachfolgeturnier des Deizisauer Neckar-Opens nicht verteidigen, denn er steht nun vor einer noch schwereren Aufgabe: Weltmeister Magnus Carlsen türmt sich vor dem Bremer Bundesliga-Spieler auf. Der Norweger ist der Superstar in der Schwarzwaldhalle (Festplatz 3, 76133 Karlsruhe). Während die Open-Teilnehmer ihre fünfte Runde absolvieren, sitzt der Weltranglistenerste ganz in ihrer Nähe auf der Bühne.
Greift wie Magnus Carlsen ab Samstag ins Geschehen ein: Fabiano Caruana. (Foto: Grenke Chess Classic 2015)
Von Karsamstag bis Ostermontag (15. bis 17. April) misst sich Carlsen in einem illustren Einladungsfeld mit Open-Sieger Blübaum, der Frauen-Weltranglistenersten Hou Yifan (China) und fünf Assen, die wie der Weltmeister ebenfalls bei der OSG Baden-Baden gemeldet sind: der Weltranglistendritte Fabiano Caruana (USA), die Nummer fünf Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich), der Weltranglistenneunte Lewon Aronjan (Armenien), Arkadij Naiditsch (Aserbaidschan) und Georg Meier. Letzterer steht aktuell hinter Blübaum (Nummer 145) auf Position drei des deutschen Rankings und ist mit 2621 Elo die Nummer 166 auf dem Globus. Bundesliga-Dauerbrenner Naiditsch war vor seinem Wechsel unter aserische Flagge viele Jahre der nationale Vordenker auf den 64 Feldern und nimmt derzeit in der Welt Rang 42 ein. Beim letzten Großmeister-Turnier in Baden-Baden 2015 schlug der 31-Jährige Carlsen zum zweiten Mal und zwang den Weltmeister bis in den Blitz-Stichkampf um Platz eins. Dort behielt der Norweger aber die Oberhand. Die acht Recken haben nach ihrer dritten Partie und dem Open-Finale am Ostermontag einen Tag Ruhepause. Ab Mittwoch (19. April) geht es in der Baden-Badener Eventakademie (Breisgaustr. 19) bis Samstag jeweils um 15 Uhr weiter. Einen Preisfonds für die Spieler gibt es bei dem Weltklasse-Rundenturnier nicht, es sei ein „Einladungsturnier“, stellt Noppes klar. Der langjährige Baden-Badener Bundesliga-Vorkämpfer Viswanathan Anand fehlt in dem illustren Kreis: „Vishy hat schon vor einem Jahr in Zürich zugesagt“, bedauert Grenke und freut sich, dass der 47-jährige Ex-Weltmeister trotz seines Alters „nach wie vor auf hohem Niveau spielt“. Aktuell steht der „Tiger von Madras“ auf Platz sieben. Unter den acht Teilnehmern der Grenke Chess Classic hat der Geldgeber des Bundesliga-Spitzenreiters OSG Baden-Baden daher „keinen Lieblingsspieler. Bei Carlsen fasziniert mich, dass er nicht viel Wert auf die Eröffnung legt und dennoch das Gerede vom Remistod widerlegt“. Und für die Randale im Feld sieht der Amateur mit einer DWZ von 1855 seinen Bundesliga-Topscorer Naiditsch zuständig: „Bei ihm brennt das Brett. Er geht bewusst ein hohes Risiko ein“, sieht Grenke auch diesmal den OSG-Stammspieler als Garant für aufregende Partien.
Sponsor Wolfgang Grenke im Gespräch mit Vishy Anand
Das Feld der mindestens 58 Großmeister im A-Open führen der Russe Nikita Vitiugov (2729), der Franzose in Baden-Badener Diensten, Etienne Bacrot (2710), der Russe Maxim Matlakov (2707) und der geniale wie wechselhaft spielende Richard Rapport (2696) an. Zudem finden sich weitere illustre Namen wie Gata Kamsky (USA) unter den Teilnehmern. Ein anderer ehemaliger Vizeweltmeister verstärkt die Kommentatoren-Riege um Klaus Bischoff: Peter Leko! Der Ungar parliert nicht nur auf Englisch, sondern spricht ausgezeichnet Deutsch. Nachdem bis Februar knapp 400 Anmeldungen für die Open eingetrudelt waren, hatte sich die Hoffnung von Noppes bestätigt, dass nach Bekanntwerden der Teilnahme von Carlsen „ein Run einsetzt“. „Danach schossen die Anmeldungen auf über 1000“, berichtet Großmeister Roland Schmaltz, der den Wettbewerb als Geschäftsführer des Baden-Badener Schachzentrums verantwortet. In der Karlsruher Schwarzwaldhalle geht es am Gründonnerstag (13. April) um 18.30 Uhr mit dem Open los. An den folgenden vier Tagen stehen jeweils Doppelrunden um 9 und 15 Uhr auf dem Programm.
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