Carlsen gewinnt, deutsche Teams verlieren

von ChessBase
19.11.2015 – Magnus Carlsen zeigte bei der Europameisterschaft heute sein weltmeisterliches Gesicht. Mit großer Leichtigkeit holte er gegen Peter Leko seinen ersten Sieg. Die deutschen Männer verloren sehr unglücklich gegen Armenien, die deutschen Frauen unterlagen knapp Ungarn. Russland bleibt in beiden Turnieren an der Spitze, aber die russischen Frauen gaben gegen die Ukraine den ersten Punkt ab. Mehr...

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Den Ruhetag bei der Mannschafts-Europameisterschaft haben die russischen Mannschaften an der Spitze und die deutschen Mannschaften auf den guten Plätzen sieben im Allgemeinen Turnier und fünf im Frauenturnier verbracht. Eigentlich könnte das Turnier aus deutscher Sicht auch zu Ende sein, aber vier Runden müssen noch absolviert werden.

Die deutsche Männermannschaft (Foto: Fiona Steil-Antoni)

Das deutsche Frauenteam (Foto: Fiona Steil-Antoni)

Im Spitzenkampf des Allgemeinen Turniers erhielt die russische Mannschaft von den drei Verfolgern den vielleicht schwächsten Gegner, Georgien. Gegen eine der beiden anderen Mannschaften, die Ukraine hatten die Russen allerdings schon gespielt. Frankreich wäre die andere Möglichkeit aus dem Lostopf gewesen.

Die russische Mannschaft

Die Georgier verkauften sich teuer, am Ende stand aber der erwartete Sieg der Russen zu Buche. Tomashevsky und Jakovenko punkteten beim 2,5:1,5 für Russland, Pantsulaia für Georgien.

Frankreich traf zwar nicht auf Russland, hatte aber mit der Ukraine keinen einfacheren Gegner. Laurent Fressinet gelang es jedoch, den zuletzt fast unbezwingbar wirkenden Pavel Eljanov zu besiegen, und dies war der entscheidende Punktgewinn, denn alle übrigen Partien endeten remis.

Ivanchuk und Eljanov

Eine weitere Spitzenpaarung war das Match zwischen Aserbaidschan und den Niederlanden. Die Aseris hatte an allen Brettern ein Eloplus, aber nur Arkadij Naiditsch konnte seines gegen Ivan Sokolov zum Sieg führen.

An Tisch fünf saß schon die deutsche Mannschaft und traf auf Armenien - sicher keine Laufkundschaft. Die Deutschen lieferten den auf Platz sechs gesetzten Armeniern jedoch ein spannendes Gefecht. Liviu-Dieter Nisipeanu gestaltete das Treffen mit Levon Aronian remis. An den anderen Brettern wurde lange gekämpft.

Armenien gegen Deutschland

Zum Ende der fünften Stunde hatte Georg Meier gegen Gabriel Sargissian das seltene Endspiel Turm und zwei Lichtfiguren gegen Turm und eine Leichtfigur auf dem Brett, ohne Bauern, also mit guten Remischancen für den Armenier. Daniel Fridman hatte seine Partie gegen Hrant Melkumyan zuvor verloren, aber Dennis Wagner stand gegen Karen Grigoryan auf Gewinn. Doch dann unterlief Wagner in nicht trivialer Stellung eine dreifache Stellungsweiderholung. Meier versuchte noch lange, seine Partie zu gewinnen, doch vergeblich. Im 100. Zug, vier Züge bevor die 50-Züge gegriffen hätte, verpasste der Deutsche eine Gewinnmöglichkeit. Endstand 1,5:2,5.

Wagner gegen Grigoryan

 

 

Schachfreund Christian Syré wies auf den Gewinn im 100. Zug hin: 

Meier gegen Sargissian

 

 

Die Norweger

Am Nebentisch spielten die Norweger mit ihrem bis dato glücklosen Weltmeister gegen Ungarn. Magnus Carlsen traf auf Peter Leko, auch niemand, den man leicht umhauen kann. Leko spielt aber ungefähr in der gleichen Gewichtsklasse wie Carlsen. Diesmal holte der Norweger endlich einen vollen Punkt. Sein Team verhielt sich jedoch wieder antizyklisch und so ging das Match für die Norweger verloren.

Magnus Carlsen wieder weltmeisterlich

Peter Leko ohne Chance

 

Leko gegen Carlsen

 

 

Ergebnisse der 6. Runde

Nr. Snr Team Pkt. MP Erg. : Erg. MP Pkt. Team Snr
1 17 Georgia 13½ 8 : 9 13½ Russia 1
2 2 Ukraine 12 8 : 8 12½ France 4
3 3 Azerbaijan 13½ 7 : 7 11½ Netherlands 9
4 6 Armenia 12 6 : 7 11 Germany 10
5 7 Hungary 12 6 : 6 11 Norway 11
6 23 Italy 11 6 : 6 11½ Spain 14
7 13 Latvia 11½ 6 : ½ 6 10½ Serbia 15
8 8 Poland 11 6 : 6 Finland 31
9 5 England 10½ 5 : 5 Sweden 22
10 20 Romania 11½ 5 2 : 2 5 Greece 18
11 21 Slovenia 11 5 1 : 3 5 10½ Czech Republic 12
12 29 Montenegro 5 : 4 10 Croatia 16
13 28 Switzerland 4 2 : 2 4 Turkey 19
14 25 Moldova 4 3 : 1 4 8 Iceland Legends 27
15 34 Faroe Islands 8 4 ½ : 3 Iceland 24
16 36 Kosovo* 2 : 3 Lithuania 33
17 32 Belgium 6 1 : 2 7 Denmark 30
18 26 Austria 8 1 : ½ 1 Scotland 35

 

Partien

 

 

Stand nach sechs Runden

Rg. Snr FED Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 1 RUS Russia 6 5 1 0 11 100,0 16,0
2 4 FRA France 6 4 2 0 10 92,0 15,0
3 3 AZE Azerbaijan 6 4 1 1 9 84,0 16,0
4 7 HUN Hungary 6 3 2 1 8 91,0 14,5
5 2 UKR Ukraine 6 4 0 2 8 86,5 13,5
6 17 GEO Georgia 6 3 2 1 8 79,5 15,0
7 14 ESP Spain 6 4 0 2 8 74,0 14,0
8 6 ARM Armenia 6 3 2 1 8 73,5 14,5
9 8 POL Poland 6 3 2 1 8 73,5 13,5
10 13 LAT Latvia 6 4 0 2 8 60,0 15,0
11 5 ENG England 6 2 3 1 7 72,5 13,0
12 10 GER Germany 6 3 1 2 7 66,5 12,5
13 12 CZE Czech Republic 6 2 3 1 7 65,0 13,5
14 9 NED Netherlands 6 3 1 2 7 59,0 13,0

... 36 Mannschaften

 

Frauenturnier

Im Frauenturnier trafen mit Russland und der Ukraine zwei der Favoriten aufeinander. Am Ende gab es einen klaren Befund - allerdings nur für die Führer der schwarzen Steine. Alle vier Partien endeten mit einem 1:0 für Weiß. Matchergebnis: 2:2. So hat also auch die russische Frauenmannschaft ihren ersten Punkt abgegeben. Der Vorsprung in der Tabelle ist geschmolzen, denn das Verfolgerduell zwischen den Französinnen und Georgierinnen entschieden letztere für sich und liegen nur noch einen Punkt hinter dem Spitzenreiter.

Ukraine gegen Russland

Georgien gegen Frankreich

Die deutschen Frauen trafen auf Ungarn. Das knappe Match entschied schließlich Petra Papp für die Ungarinnen. Die anderen Partien endeten ohne Sieger.

 

Ergebnisse der 6. Runde

Nr. Snr Team Pkt. MP Erg. : Erg. MP Pkt. Team Snr
1 3 Ukraine 14 8 2 : 2 10 15½ Russia 2
2 1 Georgia 11½ 8 : 7 13 France 5
3 12 Serbia 13 7 2 : 2 7 10½ Romania 8
4 9 Hungary 11 7 : 7 12½ Germany 7
5 13 Azerbaijan 12 6 : 6 12 Poland 4
6 19 Austria 11 6 : 6 10 Czech Republic 16
7 11 Spain 11 5 : 5 Armenia 6
8 17 Greece 10½ 5 : 5 10½ Netherlands 10
9 14 Turkey 10½ 5 : ½ 5 9 Switzerland 24
10 15 Italy 10 4 3 : 1 4 10½ Latvia 21
11 29 Iceland 4 0 : 4 4 11 England 18
12 25 Lithuania 9 3 3 : 1 3 8 Denmark 26
13 20 Slovenia 8 3 3 : 1 3 Belgium 28
14 23 Norway 2 : 3 6 Montenegro 22
15 27 Sweden 6 2 3 : 1 0 2 Finland 30

 

Partien

 

 

Stand nach sechs Runden

Rg. Snr FED Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 2 RUS Russia 6 5 1 0 11 116,0 17,5
2 1 GEO Georgia 6 5 0 1 10 83,0 14,0
3 3 UKR Ukraine 6 4 1 1 9 110,0 16,0
4 9 HUN Hungary 6 4 1 1 9 72,0 13,5
5 4 POL Poland 6 4 0 2 8 86,5 14,5
6 12 SRB Serbia 6 3 2 1 8 80,5 15,0
7 8 ROU Romania 6 3 2 1 8 71,5 12,5
8 19 AUT Austria 6 4 0 2 8 65,5 13,5
9 5 FRA France 6 3 1 2 7 89,0 14,5
10 7 GER Germany 6 3 1 2 7 70,5 14,0
11 14 TUR Turkey 6 3 1 2 7 66,5 14,0
12 6 ARM Armenia 6 3 1 2 7 63,5 12,0
13 17 GRE Greece 6 3 1 2 7 52,5 13,0

... 30 Mannschaften

 

Turnierseite (Hrafn Jökulsson)

 

Zeitplan:

Tag 1 12. November 2015

Anreise

21:00 – 22:00 Captains´ Meeting Laugardalshöll

Tag 2 13. November 2015

14:30-15:00 Eröffnungsfeier Laugardalshöll
15:00-21:00 Runde 1 Laugardalshöll

Tag 3 14. November 2015

15:00-21:00 Runde 2 Laugardalshöll

Tag 4 15. November 2015

15:00-21:00 Runde 3 Laugardalshöll

Tag 5 16. November 2015

15:00-21:00 Runde 4 Laugardalshöll

Tag 6 17. November 2015

15:00-21:00 Runde 5 Laugardalshöll

Tag 7 18. November 2015

Ruhetag Excursions: Golden circle + Fischer´s Grave

Tag 8 19. November 2015

15:00-21:00 Runde 6 Laugardalshöll

Tag 9 20. November 2015

15:00-21:00 Runde 7 Laugardalshöll

Tag 10 21. November 2015

15:00-21:00 Runde 8 Laugardalshöll

Tag 11 22. November 2015

11:00-17:00 Runde 9 Laugardalshöll
20:00-22:00 Schlussfeier Laugardalshöll / Harpa Concert Hall

Tag 12 23. November 2015

Abreise

 

Turnierseite...

Ergebnisse bei Chess-results...

Ergebnisse bei Chess-results (Frauenturnier)...

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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