ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Strandvergnügen im Winter
Vorne Regenbogen, hinten Windräder
Demnächst wieder ohne Schachgäste
Autogramm-Jäger
Valentina Gunina schreibt
Nach seiner grandiosen Siegesserie mit sechs Siegen in Folge ließ Magnus Carlsen zwei Remis folgen und lag vor der heutigen Schlussrunde mit einem halben Punkt Vorsprung in Führung. Anish Giri führte nach seinem Sieg über Wesley So die Verfolger an. Zwischen dem jungen Niederländer, der bis vor Kurzem noch bei den Junioren gelistet war, und den übrigen drei Verfolgern war eine weitere kleine Lücke von einem halben Punkt. Theoretisch hatte zumindest Giri noch Chancen auf den Turniersieg, falls Carlsen, was ja hin und wieder vorkommt, heute straucheln sollte.
Carlsen kommt
Was für ein Rummel
Partie beginnt
Carlsen führte heute die weißen Steine und hatte mit Ivan Saric einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Der Weltmeister wählte die von ihm bevorzugte Rossolimovariante gegen die Sizilianische Verteidigung und schob dort zuvor den Zug 3.Sc3 ein, was Schwarz bei der Wahl seines Zuges einschränkt, da er ja noch mit 4.d4 und Übergang in die Offenen System rechnen muss. Schwarz reagierte später Sd4 und der Abdrängung des Läufers mit a5 und b5 - Carlsen wählte eine Variante, in der er den Läufer auf der Diagonalen b3-g8 hielt, statt ihn nach f1 zurück zu beordern. Carlsen fuhr dann seine Dame zum Königsflügel und opferte mit f2-f4 den f-Bauern, zu Öffnung der f-Linie.
Seinen Bauern gewann der Weltmeister zurück, aber das gewünschte Spiel am Königsflügel verpuffte, während Saric am Damenflügel zu Druckspiel kam und Carlsen in die Defensive geriet. Inzwischen holte Giri einen halben Punkt, Vachier-Lagrave und So sogar ganze Punkte und alle drei schlossen zu Carlsen auf. Bei einer Niederlage wäre Carlsen in der Stichkampfregelung nicht vorne gewesen. Der Norweger glich dann aber die Partie allmählich aus, probierte noch etwas und nahm dann das Remis zum Turniersieg.
Anish Giris Start ins Turnier war in Ordnung, aber nicht mehr, doch dann gelangen dem Niederländer auch vier Siege in Folge, gegen Ding, Saric, Van Wely und zuletzt So. Damit betrug Giris aktueller Elozuwachs 13 Punkte und in der Live-ELoliste lag er mit 2797 schon auf Platz fünf.
Auch Giri im Focus
Heute trat er mit Schwarz gegen Radoslaw Wojtaszek an, verteidigte sich mit der Grünfel-Verteidigung und wählte gegen die Moskauer-Variante (5.Db3) keine der Modevarianten (7...Sa6, 7...a6), sondern mit einer Zugumstellung das alte Smyslow-System mit Lg4. Mit 11.d5 entschied sich Wojtaszek für den Zug, den Petrosian schon 1963 in der 15. WM-Partie gegen Botwinnik gespielt hatte. Weiß gewann in der Folge zwar zwischenzeitlich einen Bauern, doch Schwarz kam zu Gegenspiel, gewann den Bauern zurück und im 30. Zug wurde die Teilung des Punktes beschlossen. Damit zog Giri erst einmal nach Punkten mit Carlsen gleich, der allerdings noch spielte.
Loek Van Wely bekämpfte Wesley Sos 1.d4 mit der Benoni-Verteidigung. Dieser reagierte mit einem Aufbau mit Lf4 und e3. Mit dem Vorstoß f5-f4 versuchte Van Wely dann, die Kontrolle über die schwarzen Felder zu gewinnen. Nach dem Zentrumsdurchbruch e4-e5 übernahm Weiß jedoch das Kommando und entschied die Partie später souverän für sich. Somit zog auch So mit Carlsen gleich, der aber noch spielte und inzwischen seinen Nachteil ausgeglichen hatte.
In der Partie zwischen Fabiano Caruana und Maxime Vachier-Lagrave stand die gleiche Variante des Najdorf-Systems auf dem Brett, die beim Tata Steel Turnier schon zwischen Caruana und Hou zur Diskussion stand.
Caruana Spiel am Damenflügel und im Zentrum kam im verlauf der Partie ins Stocken, während Vachier-Lagrave am Königsflügel Fortschritte machte. Der Italiener gab eine Figur für zwei Bauern, übersah kurz danach aber einen taktischen Kniff, der ihm eine Verluststellung einbrachte. Vachier-Lagrave gewann und zog wie Giri mit Carlsen erst einmal gleich. Für den Fall, dass Carlsen verlieren sollte, hatte der Franzose sogar den besten Tiebreak, der zunächst die Direktbegegnungen berücksichtigte.
Auch gegen Levon Aronian griff Ding Liren zu seiner Lieblingseröffnung nach 1.d4, der Königsindischen Verteidigung. In der Hauptvariante mit 5.h3 ging Aronian am Königsflügel energisch vor und opferte später auf typische Weise einen Bauern auf e6.
Der Angriffsversuch von Aronian tropfte allerdings beim Chinesen völlig ab und Ding gewann im Folgenden einen Bauern nach dem anderen, mit riesigem Vorteil Aronian hoffte noch einige Zeit auf einen Fehler, musste sich dann aber in seine Niederlage fügen, allerdings erst nach Erscheinen einer zweiten schwarzen Dame.
Auch zwischen Baadur Jobava und Teimour Radjabov wurde Königsindisch gespielt.
Mit dem nervösen Angriffszug 6.h4 im Klassischen System blieb der Georgier sich selber treu und wählte einen originellen Weg. So hatte er durchaus erfolgreich auch schon früher gespielt. Radjabov reagierte nach Art des Wolga-Gambits und folgte der Partie Jobava-Atalik. Mit 13.Lxa6 wich Jobava selber von der Partie ab. Der Georgier kam zwar zur gewünschten Öffnung der h-Linie, doch nicht zum Angriff, da er am Damenflügel beschäftigt war. Nach dem Damentausch stand das Endspiel gleich, mit Chancen für beide Seiten. Nach dem Turmtausch wandelte sich das Blatt. Jobava musste zwar eine Figur gegen einen Freibauern geben, hatte inzwischen aber reichlich Bauern abgeräumt und stand dann mit Springer und vier Bauern gegen Läufer und Springer da, was ihm den Sieg einbrachte.
In Hou gegen Ivanchuk wurde die Moderne Variante der Italienischen Partie gespielt. Der Ukrainer strebte mit raschem d6-d5 Gegenspiel im Zentrum an und begab sich mit späterem d5-d4 auf theoretisches Neuland.
Peng und Hou
Viel erreichte Ivanchuk mit seine Aktion nicht, und als er mit dem bemerkenswerten Manöver La7-b8 (mit einem Bauern auf c7), den Läufer auf das Ausgangsfeld des Damenflügelspringers entwickelte, war klar, das hier zumindest im Vorteilssinne für Ivanchuk nicht zu holen war.
Runde 13 - Sonntag, den 25. | |
So, W. - Van Wely, L. | 1-0 |
Wojtaszek, R. - Giri, A. | ½-½ |
Carlsen, M. - Saric, I. | ½-½ |
Aronian, L. - Ding, L. | 0-1 |
Caruana, F. - Vachier-Lagrave, M. | 0-1 |
Hou, Y. - Ivanchuk, V. | ½-½ |
Jobava, B. - Radjabov, T. | 1-0 |
Daniel King zeigt die Partie Caruana gegen Vachier-Lagrave
In der B-Gruppe hat Wei Yi imKampf gegen um den Turniersieg und die Einladung zum nächsten A-Turnier für eine Vorentscheidung gesorgt und mit seinem Sieg über Anne Haast einen ganzen Punkt Vorsprung auf David Navara erreicht.
Wei Yi wird im nächsten Jahr die A-Gruppe aufmischen
Alexander Bakh, Organisator des Aeroflot-Opens
Runde 13 - Sonntag, den 25. | |
Saleh, S. - Wei, Y. | ½-½ |
Potkin, V. - Michiels, B. | ½-½ |
Gunina, V. - Van Kampen, R. | 0-1 |
Sevian, S. - Timman, J. | 1-0 |
Klein, D. - Navara, D. | 0-1 |
l' Ami, E. - Dale, A. | 1-0 |
Haast, A. - Shankland, S. | 0-1 |
Schiedsrichter Pavel Votruba sammelt Ergebnisse
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Das ganze Turnier wird durch Live-Kommentare auf dem Fritz-Server begleitet - in Deutsch und in Englisch.
Tag | Datum | Runde | Deutsch | Englisch |
Samstag | 10. Januar | Runde 1 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Sonntag | 11. Januar | Runde 2 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Montag | 12. Januar | Runde 3 | GM Thomas Luther | GM Alejandro Ramirez |
Dienstag | 13. Januar | Runde 4 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Mittwoch | 14. Januar | Ruhetag | ||
Donnerstag | 15. Januar | Runde 5 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Freitag | 16. Januar | Runde 6 | GM Yannick Pelletier | GM Simon Williams |
Samstag | 17. Januar | Runde 7 | GM Klaus Bischoff | GM Nicholas Pert |
Sonntag | 18. Januar | Runde 8 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Montag | 19. Januar | Ruhetag | ||
Dienstag | 20. Januar | Runde 9 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Mittwoch | 21. Januar | Runde 10 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Donnerstag | 22. Januar | Ruhetag | ||
Freitag | 23. Januar | Runde 11 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Samstag | 24. Januar | Runde 12 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Sonntag | 25. Januar | Runde 13 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
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Fotos: Joachim Schulze, Alina l'Ami (Turnierseite)
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