Carlsen gewinnt Vorfinale des AI Cups

von André Schulz
28.09.2023 – Maxime Vachier-Lagrave erwies sich für Magnus Carlsen im Winner Finale des AI Cups als Gegner auf Augenhöhe. Am Ende setzte sich der Norweger aber im Armageddon durch. In der Verlierergruppe gewann Nepomniachtchi gegen Firouzja und Giri gegen Mamedyarov. | Grafiken: Chess.com

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Im Finale der Gewinner-Gruppe des AI Cups traf Magnus Carlsen auf Maxime Vachier-Lagrave. Carlsen hatte auf dem Weg dorthin erst Hikaru Nakamura, dann Ian Nepomniachtchi recht glatt ausgeschaltet. Vachier-Lagrave hatte sich ebenso glatt, ohne Stichkampf, gegen Alireza Firouzja und gegen Shakhriyar Mamedyarov durchgesetzt.

Im Finale erwies sich der Franzose für den sieggewohnten Norweger als Gegner auf Augenhöhe. In der ersten Partie antwortete Carlsen mit Weiß gegen Vachier-Lagraves Najdorfangebot mit 3.Lb5, erreichte aber nicht viel. Die Partie endete remis. In der zweiten Partie bemühte Carlsen selber die Najdorf-Variante, stand lange etwas schlechter, erreichte aber schließlich ein Remis in einem Springerendspiel.

Die dritte Partie brachte dem Ex-Weltmeister die Führung. Wieder war die Najdorf-Variante das Thema. Die beiden Spieler bewegten sich lange auf den Pfaden eines bekannten Abspiels des Englischen Angriffs. Im Endspiel mit ungleichem Material gewann Carlsen schließlich die Oberhand.

In der vierten Partie musste Vachier-Lagrave nun unbedingt gewinnen. Und das gelang ihm auch. Gegen Carlsens Sizilianisches Vierspringerspiel hatte Vachier-Lagrave bald einigen Vorteil, konnte aber nicht mehr als ein Endspiel mit Dame plus Bauern gegen zwei Türme plus Bauern herausholen. Objektiv war es remis, aber Carlsen passte einen Moment nicht auf und wurde mattgesetzt. 

Es folgte ein Bietarmageddon: Der Spieler, der die kürzere Bedenkzeit bietet, darf sich die Farbe aussuchen und spielt dann mit dieser Bedenkzeit gegen 15 Minuten des anderen. Schwarz reicht ein Remis zum Sieg. Carlsen bot 8 Minuten, gewann damit das Bietverfahren und erreichte mit Schwarz ein Remis, womit er den Stichkampf und das Match gewann.

In der Verlierergruppe zeigte Anish Giri weiter gute Form und besiegte Shakhriyar Mamedyarov mit 2:0. Ian Nepomniachtchi schaltete Alireza Firouzja nach Armageddon-Verlängerung aus. 

Am Donnerstag spielen Giri und Nepomniachtchi im Loser-Semifinale und der Sieger danach noch gegen Vachier-Lagrave im Loser-Finale. Am Freitag folgt dann das große Finale gegen Carlsen, der sich nun einen Tag ausruhen darf.

In der Verliererrunde der Division II verlor Vincent Keymer gegen Fabiano Caruana und ist nun endgültig ausgeschieden. Zuvor hatte er noch gegen Hans Niemann mit 1,5:0,5 gewonnen.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.