Die Presse, links Anastasiya Karlovich, die seit vielen Jahren für tolle Fotos von FIDE-Events sorgt
Schnellschachweltmeisterschaft in Dubai
Am heutigen dritten Spieltag wurden in Dubai der letzte Teil, die Runden 11 bis 15 der Schnellschachweltmeisterschaft, ausgetragen. Der Weltmeister im Langsamschach, oder vielleicht besser, im "klassischen Schach", Magnus Carlsen, hatte sich nach dem zweiten Spieltag und zehn Runden alleine an die Spitze des Feldes gesetzt, nachdem er in der letzten Runde des Tages den mit ihm führenden punktgleichen Fabiano Caruana geschlagen hatte.
Vor dem Turnier hatte Carlsen noch angemerkt, dass es seltsam sei, einmal nicht als Bester in der Eloliste geführt zu sein. Im Schnellschach - erst vor Kurzem hat die FIDE für das Schnellschach und das Blitzschach separate Elolisten eingeführt - führt vor dem Turnier nämlich Hikaru Nakamura die Wertungsliste an. Aber der Norweger kündigte an, das ändern zu wollen.
Nakamura kam mit der Bürde eines Schnellschachweltranglistenersten jedoch nicht richtig gut zurecht. Er verlor gleich zum Auftakt gegen Iturrizaga und gab im Verlauf des Tages noch zwei Remis ab.
Hikaru Nakamura
Am zweiten Tag lief es erst ganz gut, doch dann verlor Nakamura gegen Aronian. Der Armenier war nach dem zweiten Tag mit einem halben Punkt Rückstand engster Verfolger des Norwegers. Der dritte Tag begann für Nakamura dann mit einer Niederlage gegen Radjabov.
Carlsen mit Remis in Runde 11 gegen Aronian
Aber auch Carlsen musste am Schlusstag einen Rückschlag hinnehmen. Er stellte in Runde 12 gegen Anand im Endspiel eine Figur ein und verlor diese Partie gegen seinen WM-Herausforderer.
Carlsen hat soeben eine Figur eingestellt
Die Niederlage bahnt sich an
Dadurch zog außer Carlsens großem Vorgänger auch Caruana wieder am Weltmeister um einen halben Punkt vorbei.
Anand macht Faxen
Fabiano Caruana
Die beiden deutschen Nationalspieler, Arkadij Naiditsch und Georg Meier schlugen sich an den ersten beiden Tagen ganz gut. Meier belegte mit 5,5 Punkten Platz 41, was genau seiner Setzlistennummer entsprach. Naiditsch kam auf einen Zähler mehr und das bedeutete Platz 17. Auch Igor Glek lag über Erwartung und der dritte Tag ließ sich für die Deutschen ebenfalls gut an.
In der 13. Runde trafen die beiden neuen Spitzenreiter, Anand und Caruana, aufeinander. Die Partie endete mit der Punkteteilung, während Carlsen den starken Chinesen Yu Yanguyi besiegte, also wieder zu den Führenden aufschließen konnte.
Sergey Karjakin, Levon Aronian, Etienne Bacrot, Teimour Radjabov und Alexander Grischuk - nach Sieg über Naiditsch - bildeten nun mit 9 Punkten und einem halben Punkt Rückstand die Verfolgergruppe.
Levon Aronian
Sergey Karjakin
Etienne Bacrot
In der 14. und vorletzten Runde trafen die drei Spitzenreiter alle auf Spieler der Verfolgergruppe: Anand auf Radjabov, Caruana auf Aronian und Carlsen auf Grischuk. Hier gelang es von den Spitzenreitern nur Carlsen, seine Partie zu gewinnen. Allerdings musste der Norweger ausgiebig die Glücksgöttin bemühen, um zum Erfolge zu kommen. Lange Zeit stand er sehr ungemütlich.
Caruana verlor gegen Aronian und Anand trennte sich von Radjabov mit einem Remis.
Somit war Carlsen vor der Schlussrunde wieder da, wo er am liebsten ist - an der Spitze.
Carlsen angespannt
Sergey Karjakin, der in einem Verfolgerduell Etienne Bacrot besiegt hatte, führte die nun dreiköpfige Verfolgergruppe an. Außer ihm gehörten noch Anand und Aronian dazu.
Seinen knappen Vorsprung musste Magnus Carlsen in der Schlussrunde gegen Teimour Radjabov verteidigen - mit Schwarz. Anand und Aronian wurden gegeneinander gelost. Karjakin traf auf Morozevich. Radjabov und Carlsen beendeten ihre Partie als erste, mit der Punkteteilung. Damit hatten die Spieler der Verfolgergruppe die Chance, nach Punkten mit Carlsen gleichzuziehen. Anand und Aronian kämpften in einem Turmendspiel lange um einen vollen Punkt, doch vergeblich. Im 61. Zug wurde das Remis amtlich. Schlechter lief es für Karjakin. Er wurde mit Weiß von Morozevich im Franzosen überspielt.
Fabiano Caruana nutze die Gelegenheit und rückte auf Platz zwei vor als Wertungsbester vor den punktgleichen Anand, Aronian und Morozevich.
Faire Geste des Zweiten:
Arkadi Naiditsch musste zum Ende des Tages zwei Niederlagen hinnehmen und beendete das Turnier auf Platz 31. Georg Meier belegte den Nachbarplatz.
Endstand:
... 120 Spieler
Alle Partien:
Korobov und Sokolov
Alexander Morozevich
Rustam Kasimdzhanov, re.
Judit Polgar
Vadim Milov, li
Evgeny Tomashevsky
Bedenkzeiten
Schnellschach: 15 Minuten plus 10 Sekunden/Zug
Blitzschach: 3 Minuten plus 2 Sekunden
Zeitplan
15.06.2014 Sonntag
12:00-18:00 Akkreditierung
18:30 Vorbesprechung
19:30 Eröffnungsfeier
16.06.2014 Montag
15:00 Rapid 1-5 Dubai Culture & Chess Club
17.06.2014 Dienstag
15:00 Rapid 6-10
18.06.2014 Mitwoch
15:00 Rapid – Finals 11-15
19.06.2014 Donnerstag
15:00 Blitz – Finals 1-11
20.06.2014 Freitag
15:00 Blitz – Finals 12-21
19:30 Schlussfeier
Fotos: Turnierseite/FIDE
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