07.02.2015 – Großer Zuschauerandrang in Baden-Baden. Magnus Carlsen holte heute gegen David Baramidze seinen zweiten Punkt in Folge und hat nach Punkten mit Arkadij Naiditsch gleich gezogen. Naidtsch und Fabiano Caruana spielten remis. Viswanathan Anand hingegen verlor seine zweite Partie in Folge, heute gegen Levon Aronian. Etienne Bacrot verpasste den Gewinn gegen Michael Adams. Partien, Impressionen...
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Tumult vor der Bühne
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In der Partie zwischen Magnus Carlsen und David Baramidze gab es eine klassische Variante im Geschlossenen Spanier zu sehen, die Breyer-Variante - heutzutage, wo Schwarz am liebsten die Berliner Verteidigung wählt und wenn nicht, Weiß irgendwas mit d3 spielt, ein eher seltenes Schauspiel. Die beliebte Breyer-Variante bietet den praktischen Vorteil, dass man sie lang im "Blindflug" spielen kann. Für Carlsen 17.Lg5 gibt es auch noch mehr als 200 Beispiele in der Mega Database. Um den 20. Zug teilen sich die Vorgängerpartien dann aber doch auf. 23.D5 war der erst Zug, der noch nicht zuvor gespielt wurde. Baramidze forcierte den Damentausch und Carlsen brachte danach mit seinem 26.Se4 Schärfe ins Spiel. Carlsen verschaffte sich am Damenflügel ein Freibauernpaar, das ihm in der Folge den Sieg sicherte.
Magnus Carlsen
David Baramidze
Auch in Naiditsch gegen Caruana gab es ein klassische Eröffnung, hier das Marshall-Gambit, das die meisten Spieler am liebsten mit besagten d3-Varianten vermeiden - Naiditsch heute aber nicht. Naiditsch wählte ein Abspiel mit d3 und mit 16.Le3 einen selten gespielten Zug, den Caruana aber selber im letzten Jahr in Zürich gegen Aronian gespielt hatte. Caruana 20...Txe1 war demgegenüber der erste neue Zug. Nach dem baldigen Damentausch ging Naditsch, der den Gambitbauern inzwischen zurück gegeben hatte, mit dem Vorteil des Läuferpaars ins Endspiel. Nach dem Tausch weitere Figuren ergab sich ein Turmendspiel, das remis endetet.
Arkadij Naiditsch
Fabiano Caruana
Viswanathan Anand musste nach seinem schockierenden Aussetzer in der gestrigen Runde gegen Carlsen heute mit Schwarz gegen Aronian antreten. Anand wählte die Ragosin-Variante und bis zum 13. Zug kopierte Aronian die Spielweise Carlsens gegen ihn selbst beim Turnier in Wijk. Anand fand dann aber gutes Spiel am Königsflügel. Im weiteren Verlauf ging Aronian im Zentrum vor und in dieser Situation regierte Anand nicht optimal und verlor seinen Bauern auf g5. Danach hatte er keinen großen Spaß mehr an der Partie und gab nach ein paar Zügen auf.
Levon Aronian
Viswanathan Anand
Michael Adams und Etienne Bacrot übten sich in der Englischen Eröffnung und hier in einer der Hauptvarianten, in denen Weiß im beiderseitigen Fianchetto mit d4 das Zentrum öffnet. Bacrot setzte mit 8...Da5 (statt 8.Sxd4) fort und folgte einer Partie, die Wang, Yue so gegen Adams gespielt hatte. Einen anfänglichen kleinen weißen Vorteil neutralisierte der Franzose nach und nach und nach dem 40. Zug stand er mit einem Freibauern im Zentrum sogar besser. Schließlich drang Bacrot mit seinem Schwerfiguren in die weiße Stellung ein, verpasste dann aber den Gewinn mit 55...Dd1 (zur Vorbereitung von 56...Lxe5). Schließlich endete die Partie remis.
Michael Adams
Etienne Bacrot
Daniel King zeigt die Partien Aronian - Anand und Carlsen - Baramidze
5. Runde
SNr
Name
Elo
Erg.
Name
Elo
SNr
3
GM
Aronian Levon
2777
1-0
GM
Anand Viswanathan
2797
8
4
GM
Adams Michael
2738
½-½
GM
Bacrot Etienne
2711
2
5
GM
Naiditsch Arkadij
2706
½-½
GM
Caruana Fabiano
2811
1
6
GM
Carlsen Magnus
2865
1-0
GM
Baramidze David
2594
7
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