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Es hat lange gedauert, bis Hikaru Nakamura gegen Magnus Carlsen im klassischen Schach gewinnen konnte. Doch beim Turnier in Bilbao 2016 kam Nakamura nach zwölf Niederlagen und 18 Remis endlich zu seinem ersten Sieg gegen den Weltmeister. Doch im Finale der Magnus Carlsen Chess Tour liefern sich Carlsen und Nakamura einen packenden Zweikampf auf Augenhöhe. Wie Nakamura nach seinem Sieg im fünften Wettkampf verriet, liegt das nicht zuletzt an seiner Fähigkeit, schlechte Stellungen hartnäckig zu verteidigen.
Ich glaube, eine Sache ist mir in diesem Match wirklich gut gelungen — wenn ich in einer schlechten Stellung gelandet bin, dann habe ich Möglichkeiten gefunden, viele gute Züge zu machen. [...] Ich glaube, das macht den Unterschied aus, wenn ich in der Defensive bin, dann habe ich fast immer die besten Züge gefunden. Ehrlich gesagt, habe ich gegen Magnus eine Menge Erfahrung mit vielen, vielen, vielen schlechten Stellungen und so schließt sich der Kreis.
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Ein anderer wichtiger Faktor im Wettkampf ist der Umgang mit der Uhr. Carlsen hat in kritischen – und manchmal auch weniger kritischen – Stellungen oft viel Zeit verbraucht, während Nakamura eine, wie er selbst sagt, "Art Nepo-Strategie" verfolgt:
Vor allem in Schnellpartien spielt Nepo nicht immer die besten Züge, aber er spielt Züge, die ihm einen Vorteil auf der Uhr verschaffen. [...] Ich weiß, dass das für uns alle, mich eingeschlossen, sehr unangenehm ist.
In dem hochklassigen und spannenden Match gegen Carlsen hat Nakamura mit dieser Strategie bislang Erfolg, und er muss nur einen der letzten beiden Wettkämpfe gewinnen, um das Finale der Magnus Carlsen Chess Tour für sich zu entscheiden.
Der fünfte Satz des Finales war der erste Satz, der im Armageddon entschieden wurde, und auch der erste Satz, in der alle vier Schnellpartien mit Remis endeten. Doch schon in der ersten Partie geriet Nakamura im Endspiel in Schwierigkeiten, nachdem er von Carlsen aus einer ausgeglichenen Stellung heraus überspielt worden war:
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Hier spielte Carlsen überraschend und stark 40...g5+. Weiß kann den Bauern nicht mit dem König nehmen, denn nach 41.Kxg5?? gewinnt Schwarz mit 41...Dh6+ 42.Kf5 g6+ die weiße Dame, und nach der Partiefortsetzung 41.hxg5 De4+ musste der weiße König nach g3 fliehen, wo er keine Gefahr für die schwarzen Bauern darstellte.
Doch Nakamura verteidigte das schwierige Damenendspiel umsichtig und konnte sich nach 54 Zügen ins Remis retten.
Die Partie zwei bis vier endeten nach ausgeglichenem Verlauf Remis und musste die Entscheidung im Blitzen fallen.
In der ersten Blitzpartie hatte Carlsen Schwarz und probierte es mit der auf höchstem Niveau selten gespielten Aljechin-Verteidigung. Nakamura behandelte die Eröffnungsphase ehrgeizig, aber ungenau, und geriet schnell in Schwierigkeiten. Daraufhin versuchte er, im Trüben zu fischen, aber verpasste im 28. Zug eine versteckte taktische Möglichkeit:
In der Partie spielte Weiß 28.Td3?, aber besser war 28.Lxg6 fxg6 29.Dxg6 Df7 30.Dg5, und wenn Schwarz jetzt 30...exd5 spielt, dann kann Weiß den Springer mit 31.Sd4 (diese Möglichkeit hatte Nakamura übersehen) ins Spiel bringen. Nach 31.Sd4 ist der weiße Angriff stark genug, um Weiß ein Remis zu sichern. Nach dem Partiezug 28.Td3 gewann Schwarz hingegen ohne große Probleme.
In der zweiten Blitzpartie brauchte Carlsen nur noch ein Remis mit Weiß, um den Wettkampf für sich zu entscheiden. Nakamura hingegen brauchte mit Schwarz hingegen einen Sieg auf Bestellung und probierte es mit dem Königsinder, um eine möglichst zweischneidige Stellung herbeizuführen. Carlsen behandelte das Mittelspiel ungenau und geriet sehr bald unter Druck. Im 50. Zug unterlief ihm dann der entscheidende Fehler:
Nach 50.f4 kam Schwarz mit 50...Tg1+ 51.Kd2 Le3+ 52.Kxe3 Txc1 53.fxe5 Te1+ 54.Kf3 Txe5 zu einem Turmendspiel mit zwei Mehrbauern und stand auf Gewinn. Damit musste die Entscheidung im Armageddon fallen.
In der Armageddon-Partie spielte Nakamura mit Schwarz und brauchte nur ein Remis, um den Wettkampf zu gewinnen, Carlsen hatte Weiß und brauchte einen Sieg. Mit der Sämisch-Variante im Nimzo-Inder (1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.a3!?) versuchte Carlsen das Spiel zu verschärfen, aber Nakamura parierte alle weißen Drohungen und stand schon bald besser. Auch Carlsens Zeitvorteil schmolz dahin und nach 53 Zügen endete die Partie mit einem Sieg von Nakamura.