Optimaler Beginn für Magnus Carlsen, schlechter Start für Anand bei der Schach-Weltmeisterschaft 2014 in Sotchi. Der Verlauf der ersten beiden Partien erinnert an die letzte Weltmeisterschaft. Auch beim Wettkampf in Madras kam der Inder häufig gut aus den Eröffnungen, dann verlor er im weiteren Verlauf der Partien die Kontrolle und machte unter Druck grobe Fehler.
In der 1. Partie setzte Anand einen guten Aufschlag, begann mit 1.d4 und bedrängte Carlsen in dessen Grünfeld-Verteidigung aggressiv mit langer Rochade. Doch der Titelverteidiger hielt Anands kleine Initiative gut aus und übernahm im Schwerfigurenendspiel das Kommando. Bei etwas präziserem Spiel hätte Carlsen vielleicht schon die erste Partie gewinnen können.
Daniel King zur 1. Partie
In der 2. Partie ging Carlsen gleich mit 1.e4 offensiv zur Sache. Anand wählte 1..e5 und es entwickelte sich eine Anti-Berliner Variante mit 4.d3, nichts besonderes. Carlsen wich bald von allen Vorbildern ab, ist aber vielleicht einer tiefen strategischen Vorbereitung gefolgt. Die Züge a4, d4 und Ta3 folgen alle dem selben Plan, nämlich die weiße Streitmacht am Königsflügel zu versammeln. Mit Sh4-f5, Dh5 und Tg3 wurden die Drohungen konkret. Carlsen ließ sich Zeit und überlegte gar nicht lange an Opferangriffen. Sein Angriffsplan war strategischer Natur. Ganz langsam rollte er ein schweres Geschütz nach dem anderen vor den weißen Königsflügel, während Anand keinerlei Gegenspiel entwickelte. Unter dem Druck wickelte der Herausforderer in ein schlechtes Schwerfigurenendspiel ab, in dem Carlsen alle Trümpfe in der Hand hielt und einen nach dem anderen auch ausspielte.
Ganz zum Schluss stellte Anand die Partie mit einem groben Fehler ein, doch da stand er schon lange unter schwerem Druck und wusste, dass er die schwierige Partie auf Dauer wohl nicht halten würde. Wo hat er aber davor den entscheidenden Fehler gemacht? Mit Ausnahme des letzten Fehlers gab es in Anands Spiel keine schweren Fehler, besonders keine, die mit Schachengines festzustellen wären. Nach und nach verschlechterte sich seine Stellung immer mehr, oder aus der Sicht von Carlsen: Jeder Zug vergrößerte den weißen Vorteil. Alles, was Carlsen machte, hatte Hand und Fuß und war planvolles strategisches Spiel.
Daniel King erläutert die 2. Partie
Möglicherweise ist Anands Fehler psychologischer Natur. Er wollte mit Schwarz - nach alter Schule - auf Ausgleich spielen und geriet in eine rein positionelle Stellung, in der Carlsen seine gewaltigen strategischen Fähigkeiten ausspielen konnte. Der Norweger erinnert dabei stark an Capablanca. Auch der Kubaner erreichte mit großer Leichtigkeit Gewinnstellungen und hinterher wusste niemand so recht, wie ihm das eigentlich gelungen war.
Leontxo Garcia und Peter Doggers unter den Journalisten vor Ort
Entweder hat Anand sehr befangen gespielt oder er hat den weißen Aufmarsch völlig unterschätzt. Oder er ist dem Weltmeister auf strategischem Geläuf unterlegen, wie Kasparow meint. So gesehen war 1...e5 für dieses Match vielleicht nicht die beste Wahl. Wenn Anand Carlsen bedrängen will, muss er auch mit Schwarz aggressiv spielen und versuchen, die Partie in komplizierte taktische Gefilde zu lenken. Die nächsten Partien werden zeigen, zu welchen Schlüssen Anand gekommen. Morgen, um 13 Uhr MEZ, geht es weiter.
Die Berichterstattung im Netzt ist sehr ausführlich. So gut wie alle großen Zeitungen berichten auf ihren Internetpräsenzen. In Norwegen ist das Boulevard-Magazin VG Net am nächsten dran und veröffentlichte eine Video-Interview mit Carlsen, kurz nach der zweiten Partie.
Video bei VG Net
Carlsen selbst bediente seine Fans mit Meldungen auf Facebook und Twitter.
Die 2. Partie
Schach-Weltmeisterschaft 8. bis 27. November 2014, Sotchi
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Elo |
1 |
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3 |
4 |
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6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
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Stand |
Magnus Carlsen |
2863 |
½ |
1 |
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1,5 |
Anand Viswanthan |
2792 |
½ |
0 |
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0,5 |
Alle Partien
Am Rande des WM-Kampfes gibt es eine Vielzahl von Rahmenveranstaltungen. Boris Spassky, ältester noch lebender Weltmeister (77 Jahre alt), stellte unter anderem ein neues Buch vor
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Fotos: Wettkampfseite
Die Weltmeisterschaft mit live Kommentaren auf Playchess:
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Presse:
Nach der 2. Partie
Schach-WM bei ChessBase: alle Berichte
Spiegel: Carlsen feiert ersten Sieg
Spiegel: Videoanalyse der 2. Partie
Kicker: Anand patzt
Neuer Zürcher Zeitung: Carlsen geht in Führung
Stern: Carlsens schlägt zu
N-tv: Anand wirft zweite Partie weg
T-online: Anand geht in Führung
Handelsblatt: Carlsen gewinnt zweite Partie
N24: Carlsen geht bei Schach-WM in Führung
Sportschau: Carlsen holt ersten Sieg
Nach der 1. Partie
Schach-WM bei ChessBase: alle Berichte
Spiegel online: Videoanalyse der 1. Partie
Spiegel: Auftakt der Schach-WM
Süddeutsche: Umkämpftes Remis
Süddeutsche: Carlsen reizt, Anand patzt
FAZ: Umkämpftes Remis
N-tv: Umkämpfter Auftakt
Vor dem Match
Deutsch:
Schach-WM bei ChessBase: alle Berichte
Schach-WM bei Spiegel-online
Spiegel: Die Schwarz-Weiß-Denker
Kicker: Carlsen setzt auf Höhentraining
Sportal: Mozart gegen Tiger...
Süddeutsche: Anand und Carlsen nehmen Platz
rp-online: Carlsen nicht mehr unbesiegbar
Kölner Rundschau: Carlsen tritt gegen Anand an
Neues Deutschland: Carlsen in neuer Rolle
Tagesspiegel: Die indische Verwandlung
n-tv: Carlsen unter Druck
Tagesspiegel: Die Rechenmonster greifen an
Deutsche Welle: Carlsen, eigenwilliges Genie
Handelsblatt: Schneller schlau
Sächsische Zeitung: Höhentraining am Brett
Thüringische Landeszeitung: Duell im olympischen Dorf
Standard: Die Revanche
Kurier: Vertauschte Rollen...
Stefan Kindermann zeigt die entscheidende Partie des letzen Matches (Süddeutsche)
Artikel über Anand bei Spox
International:
Interview mit Anand bei Firstpost
Artikel zum Match bei Firstpost
The Hindu: Less pressure on Anand
Times of India: have psychological edge over Anand: Magnus Carlsen
Live-Kommentare auf Schach.de
Alle Runden werden live auf dem Fritzserver in vier Sprachen in bewährter Weise von unserem Kommentatorenteam analysiert und kommentiert. Neben den üblichen deutschen und englischen Kommentaren wird es zum WM-Match Carlsen gegen Anand auch französische und spanische Live-Kommentare geben.
Spielplan, Kommentatorplan
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Deutsch |
Englisch |
Französisch |
Spanisch |
08.11.2014
Runde 1 |
Thomas Luther |
Daniel King
Parimarjan Negi |
Yannick Pelletier |
Ana Matnadze
Marc Narciso |
09.11.2014
Runde 2 |
Oliver Reeh
Karsten Müller |
Simon Williams
Nicholas Pert |
Christian Bauer |
Sergio Estremera |
10.11.2014
Ruhetag |
Ruhetag |
|
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11.11.2014
Runde 3 |
Markus Ragger
Harald Schneider-Zinner |
Daniel King
Loek van Wely |
Fabien Libiszewski |
Sergio Estremera |
12.11.2014
Runde 4 |
Klaus Bischoff |
Daniel King
Rustam Kasimdzhanov |
Romain Edouard |
Sergio Estremera |
13.11.2014
Ruhetag |
Ruhetag |
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14.11.2014
Runde 5 |
Klaus Bischoff |
Simon Williams
Irina Krush |
Sebastien Mazé |
Sergio Estremera |
15.11.2014
Runde 6 |
Klaus Bischoff |
Daniel King
Yannick Pelletier |
Fabien Libiszewski |
Sergio Estremera |
16.11.2014
Ruhetag |
Ruhetag |
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17.11.2014
Runde 7 |
Klaus Bischoff |
Simon Williams
Loek van Wely |
Sebastien Mazé |
Sergio Estremera |
18.11.2014
Runde 8 |
Klaus Bischoff |
Daniel King
Loek van Wely |
Romain Edouard |
Sergio Estremera |
19.11.2014
Ruhetag |
Ruhetag |
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20.11.2014
Runde 9 |
Oliver Reeh
Merijn van Delft |
Simon Williams
Irina Krush |
Christian Bauer |
Sergio Estremera |
21.11.2014
Runde 10 |
Oliver Reeh
Merijn van Delft |
Daniel King
Simon Williams |
Yannick Pelletier |
Ana Matnadze
Marc Narciso |
22.11.2014 Ruhetag |
Ruhetag |
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23.11.2014
Runde 11 |
Yannick Pelletier |
Chris Ward
Parimarjan Negi |
Fabien Libiszewski |
Sergio Estremera |
24.11.2014
Ruhetag |
Ruhetag |
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25.11.2014
Runde 12 |
Oliver Reeh
Karsten Müller |
Simon Williams
Rustam Kasimdzhanov |
Sebastien Mazé |
Sergio Estremera |
26.11.2014 |
Ruhetag |
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27.11.2014 |
Stichkampf |
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Unsere Kommentatoren:
Deutsch:
Klaus Bischoff
Deutscher Meister und "Anchorman" der deutschen Schachkommentierung
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Oliver Reeh
Genannt "Taktik-Reeh". Allen deutschen Schachfreunden nicht nur durch seine wöchentliche TV-ChessBase-Sendung bestens bekannt.
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Dr. Karsten Müller
Promovierter Mathematiker und Schachgroßmeister. Mit seinen Arbeiten zum Endspiel hat er das Endspieltraining revolutioniert
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Thomas Luther
Der mehrfache deutsche Meister ist in der Behinderten-Kommission der FIDE aktiv
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Merijn van Delft
Aus der Apeldoorner Schachlehrer-Dynastie der van Delfts. Lebt wechselweise in den Niederlanden und in Hamburg
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Yannick Pelletier
Mehrfacher Schweizer Meister. Das sprachliche Multitalent kommentiert in jeder gewünschten Sprache
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Markus Ragger
Großmeister und bester Spieler Österreichs
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Harald Schneider-Zinner
Schachtrainer und Moderator von ChessBase TV Austria
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Oder mögen Sie lieber englische Kommentare? Dann haben Sie die Möglichkeit auf dem "Zweiten TV-ChessBase Programm" den Ausführungen von zahlreichen englischsprachigen Experten zu folgen.
Englisch
Irina Krush
Einzige Frau im Kommentatorenteam, mehrfache US-Meisterin
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Daniel King
Der englische GM ist als TV-Schachmoderator in England so bekannt, dass Audi ihn einst sogar für einen Werbespot verpflichtet hat
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Simon Williams
Englischer Großmeister, hat mit seinen beiden tollen Königs-Gambit-DVDs bei ChessBase eine Lücke gefüllt
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Chris Ward
Drachenexperte und Schachkommentator
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Niclas Pert
Großmeister, englischer Jugendtrainer und Autor einiger ausgezeichneter Fritztrainer-DVDs
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Loek van Wely
Niederländischer Rekordmeister und schlagfertiger Schachkommentator
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Parimarjan Negi
Der indische Großmeister war einst der jüngste Großmeister der Welt und hat sich gerade als Buch- und DVD- Autor hervor getan
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Rustam Kasimdzhanov
Der FIDE-Weltmeister von 2004 war mehrfach Anands Sekundant bei dessen WM-Kämpfen
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Wer mag, kann die Live-Kommentare auch in der Sprache Voltaires genießen
Französisch
Christian Bauer
GM, mehrfacher französischer Landesmeister und Nationalspieler
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Fabien Libiszewski
IM und französischer Nationalspieler
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Romain Edouard
GM, Jugendeuropameister und Jugendvizeweltmeister, französischer Nationalspieler
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Sebastien Mazé
GM seit 2007 und französischer Nationaltrainer
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Spanisch
Ana Matnadze
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Marc Narcisco
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Sergio Estremera
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