ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Shakryar Mamedyarov ist die Nummer eins der Rangliste Aserbaidschans, Teimour Radjabov die Nummer zwei. Doch wie ein großer Prestigekampf wirkte ihre Partie in der siebten Runde nicht. Im Gegenteil. In einer bekannten Variante der Réti-Eröffnung kam es bald zu zahlreichem Abtausch und einem ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel. Das endete nach 29 Zügen mit einem Remis durch Dauerschach.
Teimour Radjabov
Shakriyar Mamedyarov ging nach der gestrigen Niederlage gegen Carlsen allen Risiken aus dem Weg.
Auch Sergey Karjakin und Fabiano Caruana trennten sich in einer unspektakulären Partie Remis. Karjakin spielte mit Weiß und folgte im Grünfeld-Inder bis zum 29. Zug einer Partie zwischen Anish Giri und Caruana, die 2013 beim Turnier in Zug gespielt wurde. Schon da ein Endspiel auf dem Brett, in dem es Weiß mit Springer und zwei Bauern mit dem schwarzen Turm aufnehmen musste. Eine Konstellation, die Karjakin, wie er nach der Partie erklärte, durchaus gefiel: "Ich war der Meinung, Weiß steht angenehm und hat Gewinnchancen." Allerdings räumte er ein, "wenn Schwarz weiß, was er tut, dann sollte die Partie Remis werden".
Sergey Karjakin bei der Pressekonferenz: "Ich habe diese Variante vor langer Zeit vorbereitet. Ich war der Meinung, die Variante ist für Schwarz nicht einfach zu spielen. Aber vielleicht liege ich da falsch."
Offensichtlich wusste Caruana, was er tat. Er hatte keine Probleme, die wenigen Gewinnversuche des Weißen zu neutralisieren und so standen nach 51 Zügen nur noch die beiden Könige auf dem Brett - Remis.
Fabiano Caruana bei der Pressekonferenz: "Die Stellung ist ein bisschen unbequem für Schwarz, aber sollte objektiv remis sein."
Hikaru Nakamura hat gegen Magnus Carlsen kein Glück
Für viel Drama sorgten dafür Hikaru Nakamura und Magnus Carlsen. Nakamura hatte den Begegnungen mit Carlsen mit ein wenig Trashtalk noch zusätzliche Würze verliehen. Der Amerikaner hatte sich in einem Interview mit der Zeitschrift New in Chess als die "größte Gefahr für Carlsen" bezeichnet und den Weltmeister zugleich wenig schmeichelhaft mit Sauron verglichen, einem Bösewicht aus Tolkiens "Herr der Ringe".
Nakamuras Bilanz gegen Carlsen in Partien mit klassischer Bedenkzeit fällt allerdings verheerend aus. Rechnet man die Hinrunde im Vugar Gashimov Memorial hinzu, hat Nakamura neun Mal gegen Carlsen verloren, aber noch keine einzige Partie gewonnen. Beim Turnier in Zürich stand er kurz vor seinem ersten Sieg, aber verpatzte seine Gewinnstellung am Ende noch zu einer Niederlage.
Die Partie der beiden in Runde sieben weckte Erinnerungen an ihre Begegnung in Zürich. Carlsen kam als Schwarzer in einem Nimzo-Inder mit 4.f3 gut aus der Eröffnung heraus, aber verlor dann in einem komplizierten Mittelspiel den Faden und die Kontrolle über die Partie. Um den starken weißen Königsangriff abzuwehren, gab er einen Bauern, für den er kaum Kompensation hatte. Doch nachdem Nakamura den Bauern gewonnen hatte, geschahen seltsame Dinge. Mit nur wenig Zeit auf der Uhr machte Nakamura einen schwachen Zug nach dem nächsten und plötzlich war es Carlsen, der auf Gewinn stand. Eine Wendung der Dinge, die GM Karsten Müller, der die Partie zusammen mit Oliver Reeh auf dem Fritz-Server kommentierte, fassungslos machte: "Unglaublich, Zürich wiederholt sich."
Rituale bringen Selbstvertrauen. Mittlerweile ist der Orangensaft zu einem Markenzeichen Carlsens geworden.
In der Pressekonferenz sahen die Spieler das anders. Nakamura meinte zwar, er hätte irgendwo den Gewinn verpasst, aber gab zu, durch Carlsens Verteidigung aus dem Konzept gebracht worden zu sein. "In Zürich habe ich meine Gewinnstellung sofort in eine Verluststellung verwandelt, hier geschah das allmählich. Was hier geschehen ist, ist also schlimmer. Aber die Stellung nach dem Bauerngewinn zu verlieren, ist schon eine Leistung. Dafür braucht man viel Talent."
Und während die Engines Weiß nach dem Bauerngewinn klar im Vorteil sahen, zeigten sich die Spieler nach der Partie weit skeptischer und schätzten die Position als ausgeglichen ein. Carlsen meinte dann auch: "In gewissem Sinne hatte ich Glück, weil Weiß noch eine ganze Reihe von Zügen bis zur Zeitkontrolle machen musste, nachdem die Stellung vereinfacht worden war. Mit mehr Zeit auf der Uhr hätte Hikaru die Partie sicher nicht verloren."
Durch diesen glücklichen Sieg, Carlsens zweitem Schwarzsieg in Folge, übernahm der Weltmeister wieder die Tabellenführung. Mit 4,5 Punkten aus 7 Partien liegt er mit +2 allein an der Spitze - wie schon in der Hinrunde.
Der Weltmeister liegt drei Runden vor Schluss wieder in Führung.
Daniel King zeigt die Partie Nakamura gegen Carlsen
Runde 7, 27.04.14 | ||
Radjabov |
½-½
|
Mamedyarov |
Karjakin |
½-½
|
Caruana |
Nakamura |
0-1
|
Carlsen |
Partien der A-Gruppe:
In Gruppe B gelang Pavel Eljanov, der gestern gegen Wang Hao verloren hatte, heute mit Schwarz ein Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer Etienne Bacrot. Durch diesen Sieg zog Eljanov mit Bacrot gleich und teilt sich nun zusammen mit dem Franzosen mit je 4,5 Punkten aus 7 Partien die Tabellenführung.
Für die zweite Gewinnpartie des Tages in Gruppe B sorgte Wang Hao. Er kam mit Weiß mit Schottisch gegen Alexander Motylev zu einem Sieg und liegt jetzt mit 4 aus 7 zusammen mit Radoslaw Wojtaszek und Gadir Guseinov auf dem geteilten dritten bis fünften Platz.
Wang Hao spielte auch die zweite Runde in Folge wie elektrisiert.
Alexander Motylev
Runde 7, 27.04.14 | ||
Safarli |
½-½
|
Durarbayli |
Wang Hao |
1-0
|
Motylev |
Bacrot |
0-1
|
Eljanov |
Guseinov |
½-½
|
Wojtaszek |
Abasov |
½-½
|
Mamedov |
Partien der B-Gruppe:
Live-Kommentare auf Schach.de
Alle Partien werden live im Fritzserver (Schach.de) in zwei Sprachen kommentiert. Partiebeginn ist 12 Uhr MESZ. Die Kommentierung beginnt ca. eine halbe Stunde später.
Die deutschen Kommentatoren:
GM Thomas Luther |
GM Klaus Bischoff |
GM Karsten Müller |
IM Oliver Reeh |
Kommentator-Plan
Date | Runde | English | Deutsch |
20.04.2014 | Runde 1 | Yasser Seirawan | Thomas Luther |
21.04.2014 | Runde 2 | Yasser Seirawan | Thomas Luther |
22.04.2014 | Runde 3 | Simon Williams | Klaus Bischoff |
23.04.2014 | Runde 4 | Daniel King | Klaus Bischoff |
24.04.2014 | Runde 5 | Daniel King | Klaus Bischoff |
25.04.2014 | Ruhetag | ||
26.04.2014 | Runde 6 | Simon Williams | Thomas Luther |
27.04.2014 | Runde 7 | Simon Williams | Oliver Reeh/Karsten Müller |
28.04.2014 | Runde 8 | Yasser Seirawan | Klaus Bischoff |
29.04.2014 | Runde 9 | Yasser Seirawan | Klaus Bischoff |
30.04.2014 | Runde 10 | Daniel King | Klaus Bischoff |
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Fotos: Akhmet Muhktar (Turnierseite)