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Weltklassespieler erklären die Ideen hinter ihren Zügen. Eröffnungsspezialisten präsentieren aktuelle Trends und spannende Ideen für Ihr Repertoire. Meistertrainer in Sachen Taktik, Strategie und Endspiel zeigen Ihnen genau die Tricks und Techniken, die man als erfolgreicher Turnierspieler braucht!
Von Rainer Knaak
1) Philidor-Verteidigung (Update von CBM 172)
1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 Sd7 4.Lc4
Auch hier hat Weiß nur Normalzüge gemacht und Schwarz kann mit zwei Zügen in die Falle gehen:
A) 4...h6? wird relativ selten gespielt und die Widerlegung kommt ebenfalls nicht so oft vor: 5.dxe5 dxe5 6.Lxf7+! Kxf7 7.Sxe5+ Kf6 8.Sc3!! (nicht 8.Dd4 c5) mit der Idee 8...Lb4 9.Dd4 c5 10.Dd6 matt.
B) 4...Le7? wird unglaublich oft gespielt, nach 5.dxe5 Sxe5 6.Sxe5 dxe5 gewinnt Weiß mit dem Doppelangriff 7.Dh5 einen Bauern.
2) Sizilianisch (Update von CBM 191)
1.e4 c5 2.Sc3 Sc6 3.Lb5 Sd4 4.Sf3 g6 5.Lc4 Lg7 6.Sxd4 cxd4 7.Df3
Wer die Theorie nicht kennt, wird vielleicht 7...Sh6 wegen 8.d3 meiden und sich bei 7...Sf6 vor 8.e5 fürchten. In Wirklichkeit sind beide Springerzüge spielbar, doch das vermeintlich sichere und viel gespielte 7...e6? erweist sich als kontraproduktiv. Nach 8.Sb5 d6 9.Da3! steht es schlecht um den Punkt d6, z.B. 9...Ke7 10.c3! dxc3 11.dxc3 a6 12.Lb3! Tb8 13.Sa7 oder 12...Db6 13.Lf4! e5 14.Td1+-.
3) Sizilianisch (Update von CBM 192)
1.e4 c5 2.Sc3 Sc6 3.Lb5 Sd4 4.Sf3 e6
Mit bereits drei entwickelten Figuren scheint Weiß völlig sicher zu sein, aber der Tausch 5.Sxd4? cxd4 6.Se2 geht trotzdem nach hinten los. Schwarz verfügt über den Doppelangriff 6...Dg5! und gewinnt einen Bauern, die weiße Kompensation in Form einer besseren Entwicklung ist nicht ausreichend.
4) Sizilianisch (Update von CBM 193)
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.f3 e5 6.Lb5+ Ld7 7.Lxd7+ Dxd7 8.Sf5 d5 9.Lg5 dxe4 10.Lxf6 Dxd1+ 11.Kxd1 gxf6 12.fxe4
Die Falle beginnt mit 6.Lb5+!? (statt 6.Sb3) und Schwarz könnte im sechsten und siebten Zug mit dem Springer nach d7 gehen. Aber 6...Ld7 und 7...Dxd7 werden in der Praxis am meisten gespielt. Auch 9...dxe4? wird ganz klar bevorzugt (9...d4 ist noch okay), aber damit ist Schwarz endgültig in die Falle getappt; denn im Endspiel besitzt Weiß mehrere Vorteile: bewegliche Majorität am Damenflügel, Springer ist stärker als der Läufer und allgemein bessere Bauernstruktur.
5) Sizilianisch (Update von CBM 173)
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 5.Sc3 Dc7 6.g3 a6 7.Lg2 Sf6 8.0-0 Le7 9.Te1
Das sind alles Standardzüge, aber nun kann Schwarz auf zweierlei Art in die Falle tappen.
Der Fehler A) 9...Sxd4? wird meistens mit dem Wiederschlagen der Dame beantwortet, aber damit geht Weiß an der Riesenchance 10.e5! vorbei. Eine typische Fortsetzung wäre 10...Sb5 11.exf6 gxf6 12.Sd5! exd5 13.Lxd5 mit durchschlagendem Angriff.
Weitaus "beliebter" ist B) 9...d6?! 10.Sxc6 bxc6 11.e5! dxe5 12.Txe5 0-0 13.Lf4 und 13...Ld6? scheitert an 14.Txe6!, während 13...Db7 14.Sa4 Weiß einen schönen positionellen Vorteil am Damenflügel gibt.
6) Französisch/Ang. Damengambit (Update von CBM 189)
1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Sf3 Ld6 5.c4 dxc4 6.Lxc4 Sf6 7.0-0 0-0 8.Sc3
Der Zug 8...Lg4? ist nun außerordentlich verlockend und kommt tatsächlich sehr oft in der Praxis vor. Doch nach 9.h3 Lh5 10.g4! Lg6 11.Se5! droht Weiß 12.f4 und das prinzipielle 11...c5? scheitert an 12.Sxg6 hxg6 13.dxc5 Lxc5 14.Lxf7+! Kxf7 15.Db3+ Ke8 16.Te1+ Le7 17.Lf4+-. Relativ am besten ist 11...Sfd7 12.f4 Sb6 13.Lb3 Lxe5 14.dxe5 Ld3, aber Schwarz ist auch hier weit von einer spielbaren Stellung entfernt.
7) Pirc-Verteidigung (Update von CBM 197)
1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Lg5 Lg7 5.e5
Selbst einige starke Spieler, die die Falle kennen, antworten 5...dxe5 6.dxe5 und nun 6...Sg4. Aber es ist gut möglich, dass Weiß mit 7.Dxd8+ Kxd8 8.0-0-0+! (üblich ist 8.Td1+) 8...Sd7 9.e6! Sxf2 10.exd7 in Vorteil kommen kann. Die eigentliche Falle ist 6...Dxd1+? (klar am meisten gespielt) 7.Txd1 Sfd7 8.Sd5! Lxe5 9.Sf3 und Weiß steht besser. In der Praxis folgt meistens 9...Ld6? 10.Lxe7!+-, 9...e6 wäre noch spielbar. Natürlich kann Schwarz mit 5...Sfd7! jeglichen Ärger vermeiden.
8) Londoner System (Update von CBM 197)
1.d4 d5 2.Lf4 c5 3.c3 Sc6 4.e3 Db6 5.Db3 c4 6.Dc2
Diese Stellung ähnelt der mit den eingeschobenen Zügen Sf3 und ...Sf6, welche viel häufiger in der Praxis vorkam. Da folgt dann 7...Lf5 8.Dc1. Viele spielen auch im Diagramm 6...Lf5?, aber das funktioniert hier nicht wegen 7.Dxf5! Dxb2 8.Dxd5 Dxa1, wonach Weiß mit 9.Db5! den Springer b1 deckt und zugleich b7 angreift. Nach 9...0-0-0 10.Lxc4 e5!? muss Weiß nur noch einen der beiden Gewinnzüge finden: 11.Se2! oder 11.Lxe5!
9) Londoner System (Update von CBM 196)
1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.Lf4 b6 4.e3 c5 5.Sbd2 Lb7 6.Sc4
Jetzt denkt Schwarz meistens nicht lange nach und wehrt die scheinbare Drohung 7.Sd6+ mit 6...d5?! ab. Es folgt 7.Sce5 und das richtige 7...Ld6 8.Lb5+ Ke7! mit nur minimalem schwarzen Nachteil ist am Brett schwer zu finden. Stattdessen kommt meistens 7...Sbd7? und nach 8.Lb5 a6 9.Sg5! ist Schwarz bereits verloren.
10) Königsindisch (Update von CBM 186)
1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.b3 Lg7 4.Lb2 0-0 5.e3 c5
Schwarz muss natürlich nicht 5...c5 spielen, aber es ist verlockend. Doch Weiß hat nun einen Trick, den Nakamura populär gemacht hat: 6.dxc5! Da5+ 7.c3! Dxc5 8.La3 und im nächsten Zug fällt der Bauer e7. Schwarz bekommt dafür etwas Entwicklungsvorsprung, doch es fehlen gute Möglichkeiten, um die Stellung zu öffnen, daher sollte sich langfristig der Mehrbauer durchsetzen.
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