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Der 19-jährige Amerikaner Hans Niemann gilt als großes Talent und als Schnellschachspezialist, doch im Wettkampf gegen Weltmeister Magnus Carlsen war er natürlich Außenseiter. Aber Niemann ließ sich nicht den Schneid abkaufen und gleich in der ersten Partie setzte er Carlsen mit einem spekulativen Figurenopfer unter Druck.
In dieser Stellung brachte Niemann das überraschende Figurenopfer 29...Lxf4!? Nach 30.gxf4 Txf4 31.Sd3 Txf1+ 32.Dxf1 Tc2 hatte Schwarz für die Figur zwei Bauern und Spiel gegen den exponierten König des Weißen. Carlsen fand keine Möglichkeit, seinen materiellen Vorteil zur Geltung zu bringen und die Partie endete schließlich mit Dauerschach. 33.Df3 Kg7 34.Sf4 Tc1+ 35.Kg2 Dc2+ 36.Se2 Te1 37.Kf2 Db1 38.Dd3 Tf1+ 39.Ke3 De1 40.e6 Df2+ 41.Kd2 De1+ 42.Ke3 Df2+ 43.Kd2 De1+ 44.Ke3 ½–½
Auch in der zweiten Partie versuchte es Niemann mit einem Figurenopfer. Doch Carlsen behielt die Ruhe und die Übersicht. Er gab ein Teil des Materials zurück und wickelte schließlich in ein Endspiel ab, in dem seine zwei Leichtfiguren sehr viel besser waren als der gegnerische Turm. Das führte schließlich zu einem Endspiel, in dem Carlsen König, Läufer und Springer und Niemann nur noch den König hatte. Auch Großmeister hatten schon Probleme, mit Läufer und Springer Matt zu setzen, aber Niemann hatte Vertrauen in Carlsens technische Fähigkeiten und gab die Partie auf.
Die Schlussstellung der Partie
In der dritten Partie war es dann Carlsen, der etwas opferte: Er kam mit einem Qualitätsopfer im Italiener mit Weiß zu einem hübschen Sieg.
Auch in diesem Wettkampf dominierte der Favorit. In der ersten Partie hatte Duda Schwarz und überspielte seinen Gegner in einer ungewöhnlichen Variante der Berliner Verteidigung allmählich im Mittelspiel und gewann schließlich mit guter Technik.
In der zweiten Partie unterlief Anton dann in einer zweischneidigen, aber ungefähr ausgeglichenen Stellung ein taktisches Versehen.
Hier spielte Anton mit Schwarz 21...Db4? und musste nach dem relativ einfachen taktischen Trick 22.Sxa5+ die Dame geben. Doch nach 22...bxa5 23.Tb3 war die Partie entschieden und Duda gewann in 27. Zügen.
Mit einem mühelosen Remis in der dritten Partie sicherte sich Duda dann den Einzug ins Halbfinale.
Ding Liren setzte bei seinem 2,5:0,5 Sieg gegen Jorden van Foreest auf klares, aber energisches Positionsspiel. So opferte van Foreest in der ersten Partie mit Schwarz in einer Stellung mit isoliertem Damenbauern einen Bauern, um die weiße Struktur zu demolieren und Gegnerspiel zu bekommen, aber Ding konterte mit einem taktischen Gegenschlag im Zentrum und stand wenig später auf Gewinn.
In den zwei restlichen Partien des Wettkampfs leistete van Foreest hartnäckig Widerstand und suchte seine Chancen, aber hatte gegen das konzentrierte und sichere Spiel von Ding keinen Erfolg.
Ding Liren | Foto: Amruta Mokal (Archiv)
Mit seiner aktuellen Elo-Zahl von 2709 war Le Quang Liem nominell nur etwas besser als David Navara, der zur Zeit 2700 Elo-Punkte auf die Waage bringt. Aber durch seinen klaren Sieg in der Vorrunde ging Le als Favorit in dieses Match.
In der Vorrunde hatte Le mehr als einmal durch sein kreatives Angriffsschach beeindruckt, z.B. in seinen Schwarzsiegen im Italiener gegen Vidit Gujrathi und Gawain Jones, und auch gegen Navara gewann er seine beiden Weißpartien mit hübschem Angriffsspiel.
In seiner ersten Schwarzpartie erlitt Le zwar eine Niederlage, aber mit einer Zugwiederholung in besserer Stellung sicherte er sich in der zweiten Schwarzpartie mit einem Remis den Wettkampfsieg und den Einzug ins Halbfinale.
Im Halbfinale trifft Carlsen auf Ding Liren und Le spielt gegen Duda.