Pressemitteilung der Münchner Schachstiftung
„Münchner Kinder kommen zum Zug“- Charity Veranstaltung der Münchener Schachstiftung am 06. Februar 2024 im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski
Zum dritten Mal fand im edlen Ballsaal des Hotels Vier Jahreszeiten Kempinski eine Charity- Gala der Münchener Schachstiftung statt. 110 Gäste hatten sich versammelt, um einen beschwingten Abend mit einem delikaten Menü zu genießen und Schachprojekte für Grundschulkinder in sozialen Brennpunkten zu unterstützen.
Gute Stimmung bei den Gästen
Nach der Begrüßung durch Hoteldirektor Holger Schroth berichtete Stiftungsvorstand Stefan Kindermann über die Arbeit der Schachstiftung und ihre drei zentralen „Glaubenssätze“ : „Schach macht schlau-Schach macht Spaß-Schach macht stark“. Denn über Schach hinaus vermitteln die Trainer-innen der Schachstiftung grundlegende Denkmethoden für alle schulischen Lebenslagen, sie begeistern durch lustige Spiele wie Schachtheater und Schachyoga und sie vermitteln den Kindern Selbstvertrauen für ihren weiteren Lebensweg.
Danach war der weitere Abend einem ebenso aktuellen wie wichtigen Thema gewidmet: „Der unheimliche Freund- KI in Kunst, Schach und Gesellschaft“. Die renommierte Münchner Künstlerin Maria Justus faszinierte mit einem filmischen Dialog mit einer KI, die mit den Schachfiguren und ihren Kräften als Ausgangspunkt eine hoffnungsvolle Zukunftsvision unserer Gesellschaft entwarf.
Stefan Kindermann mit Maria Justus
Großen Unterhaltungswert hatte ein interaktives Quiz, bei dem die Tischgesellschaften KI-generierte Bilder von Schachfiguren den richtigen Kunstepochen zuordnen mussten.
Kunstquiz
Hier erwiesen sich die Gäste als versierte Kunstkenner-innen mit hoher Trefferquote.
Beschwingte Auktion
Gerald Hertneck in Aktion
Dann war die Internationale Meisterin Veronika Exler am Zug, die auf anschauliche Weise die Funktionsweise neuronaler Netze erklärte und zur Entwicklung von Schachprogrammen bis hin zu den spektakulären Leistungen der Schach-KI Alpha Go Zero überleitete.
Stefan Kindermann skizzierte kommende gesellschaftliche Veränderungen durch die KI und widmete sich der zentralen Frage nach der Rolle des Menschen im kommenden KI-Zeitalter. Dies gipfelte im Apell nach der dringend erforderlichen Entwicklung von KI-Kompetenz und der großen Bedeutung, der KI unsere humanistische Ethik und unsere zentralen menschlichen Königswerte als Leitlinie vorzugeben.
Stefan Kindermann und ein Gast in edler afghanischer Tracht
Als Höhepunkt stand die Charity-Auktion auf dem Programm, bei der es neben Gutscheinen für Großmeister-Trainings und Gutscheinen für Kempinski-Wochenenden Schach-Kunstwerke von Münchner Künstler-innen zu ersteigern gab. Der stolze Erlös von etwa 20 000 Euro fließt wieder zu 100% in die Förderprojekte für benachteiligte Münchner Kinder.
Stefan Kindermann, Veronika Exler, Roman Krulich und Holger Schroth
Stadtsparkassen Vorständin Sabine Schölzel mit Stiftungsgründer Roman Krulich
Ein großes Dankeschön gebührt neben allen Förderern dem Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski mit Hoteldirektor Herrn Holger Schroth für die großzügige Unterstützung auf vielen Ebenen.
Ein symbolisches Dankeschön an Hoteldirektor Holger Schroth
Zu erwähnen ist auch die ChessBase GmbH die die KI-Schachmotive für das Quiz generiert und zur Verfügung gestellt hatte.
Interview mit TV München
Dieser Link führt zu einem gelungenen Beitrag von TV München über den Abend:
https://www.muenchen.tv/mediathek/video/schach-als-hilfe-muenchner-schachstiftung-foerdert-jaehrlich-rund-1350-kinder-und-jugendliche/
SZ-Redakteurin Tanja Rest hat uns erlaubt, ihren am 7.Februar in der SZ publizierten, ebenso witzigen wie geistreichen Bericht des Abends hier wiederzugeben, auch dafür ein großes Dankeschön:
Der Saal mit dem höchsten IQ in München
Drei Großmeister, eine internationale Meisterin, acht Trainerinnen: Beim Charity-Abend der Münchener Schachstiftung treffen sich die Hochintelligenten dieses Sports - und staunen über KI. Für alle anderen liegen Kinderrätselbücher aus.
Rund hundert mehrheitlich in Schwarz und Weiß gewandete Gäste sowie ein ebenfalls Schwarz-Weiß tragender Hund: Das passt zu einem Schach-Dinner. Überdies befinden sich drei Großmeister, eine Internationale Meisterin, acht Schachtrainerinnen und -trainer nebst zahllosen Hobbyspielern im Raum, weshalb man hier die folgende These aufstellen möchte: Der Saal Maximilian im Hotel Vier Jahreszeiten ist am Dienstagabend der Ort mit
dem höchsten IQ Münchens, und der kollektive Kontostand sieht wahrscheinlich auch nicht übel aus. Dass Intelligenz und Geld Hand in Hand gehen, lässt sich weiß Gott nicht über jedes Treffen der Münchner Gesellschaft behaupten, hier aber trifft es einmal zu: Charity-Abend der Schachstiftung, es geht darum, Spenden zu sammeln für Grundschulkinder in sozialen Brennpunkten.
Großmeister Stefan Kindermann, Vorsitzender der Stiftung und SZ-Lesern als Maestro des Schachrätsels bekannt, führt durch den Abend, das Leitmotiv lautet "KI in Kunst, Schach und Gesellschaft". Hier muss man konzedieren: Während sich andere Interessengruppen wie, sagen wir, Konditoren, Origami-Faltzirkel oder Journalisten gerade wahnsinnig abmühen, eine Affinität zum Thema herzustellen, sind sie im Schach mit der KI seit Jahrzehnten schon ganz dicke. Bereits im Jahr 1997 unterlag der XXL-Großmeister Garry Kasparow dem künstlichen Schlauberger "Deep Blue", heutzutage braucht das Programm AlphaZero gerade mal vier Stunden Lernzeit, um den ewigen Champion Magnus Carlsen zu zerbröseln, nach zwei weiteren Stunden macht es das Konkurrenzprogramm Stockfish platt. Wer angesichts solcher Leistungen Symptome von ND (natürlicher Dummheit) verspürt, greift am besten zum ausliegenden Schachrätselbuch für Kinder, und siehe da: Dass die weiße Dame in der Grundstellung nicht auf Schwarz stehen darf, erkennt man blitzartig. Na bitte!
Als die weiße Mousse an Fruchtjus gereicht wird, beginnt die Versteigerung von Kunstobjekten, Trainings-Sessions und Hotelgutscheinen, kundig angepriesen ("Ich sag' nur: der neue Außenpool ...!") vom Stiftungsgründer Roman Krulich, aktuell der größte Schachförderer in Deutschland. Und nun raunt der Tischnachbar seiner Gefährtin den formidablen Satz zu: "Wenn du was willst, sag es." (Ein Leben lang wartet man bereits darauf, diesen Satz einmal zu hören.) Was sie will, ist ein Wochenende im Hotel Kempinski in St. Moritz für 1500 Euro, und so geht es munter weiter, und weil's gerade so schön ist, versteigert Kindermann gleich dreimal sich selbst. Als Schachtrainer, versteht sich. Am Ende sind es 20 000 Euro, die ohne Abstriche sozial oder körperlich benachteiligten Kindern zugutekommen. Bei den Kursen der Schachstiftung können sie am Brett endlich mal zu Siegern werden. Man braucht keine KI, um zu erkennen, dass das eine gute Sache ist.