„Schach an der Schule“ nimmt in Südafrika rasant an Fahrt auf
Deutsche Schachstiftung macht 65 Lehrer in Johannesburg
fit für einen methodischen Schachunterricht an öffentlichen Schulen
Im Süden von Johannesburg war das Marist
Linmeyer College, eine katholische Schule, erneut Gastgeber
einer viertägigen Schulung für Lehrer und Trainer, die
Schach in die Schule bringen wollen.
Das Seminar wurde von drei FIDE Trainer gehalten und von der "Deutschen
Schachstiftung" gesponsert, um 65 einheimische Lehrer
und Trainer aus öffentlichen und privaten Schulen
sowie Schachvereinen im Großraum Johannesburg
als Schachlehrern für alle Schulformen auszubilden.
Mattias Draeger (Vorsitzender der Deutschen
Schachstiftung), Karol Lalla (Lehrer und FIDE IO),
Stefan Becker (FIDE Trainer) und
Björn Lengwenus (Lehrer und Schach-Trainer) gaben ihre
Erfahrungen und ihr schachlichen Wissen an die einheimischen
Seminarteilnehmer weiter.
Ziel des Kurses war es, möglichst viele einheimische Lehrer als
Multiplikatoren auszubilden und für die Verbreitung des Schachspiels in Afrika
einzubinden. Gemäß dem Konzept „teach the teacher“ sollten die Lehrer vor
Ort möglichst rasch selber Kurse vor Ort geben. Mit großer Freude brachte z.B.
die Lehrerin Yolanda Kok aus Winchester
den Teilnehmern die Notation beim Schachspielen bei. Der örtliche Verband "South
Africa Chess" nahm eine Zertifizierung vor, um den Teilnehmern für den
Unterricht an öffentlichen Schulen die Qualifikation zu bestätigen.

Dame jagt Springer, kleine Spiele zur
Aufheiterung am Marian Collage

Volle Konzentration beim Sohn des Seminarteilnehmers
Jabulani, in Soweto

Schachtraining in der großen Pause für die 1-2
Klasse am Marian College, ausgebildete Trainer im Praxistest

Fritz und Fertig am Smartboard, der Knüller
beim Trainingsseminar (ich höre jetzt noch das Lachen der Teilnehmer)

Tshepo Matseme, der Schachtrainer, der
Kinder in Kindergärten und Schulen zu Schachspielern macht

Der Schachflüsterer Stefan Becker am Werk,
„sprecht doch mit euren Figuren …“ ist sein Tipp um richtig gut zu werden!
Das Themenspektrum an den vier Tagen war weit gefächert. Themen wie
kleine vorbereitende Spiele, Schach im
Kindergarten und an der Grundschule, „sprich mit
deinen Figuren“, eine erfolgreiche Methode von Stefan Becker“,
Schach-Organisation in der Schule, Visualisierung
des Schachunterrichts, sowie Schach-Software und
Turnier-Organisation wurden zur Verfügung gestellt.
Die Vorträge reichten von der Geschichte des
antiken Schachspiels bis zur Neuzeit, wo das Online-Schachspiel
über das Internet mehr und mehr Verbreitung findet. Das Seminar förderte
nicht nur das Erlernen von Schachfähigkeiten, sondern
entwickelte auch das persönliche Denk-, Planungs- und
Strategiefähigkeiten. Ziel ist es, jungen Menschen Methoden zur
verbesserten Entscheidungsfindung an die Hand zu geben, geistige Flexibilität
zu fördern und soziale Kompetenz zu verbessern.
Im praktischen Teil der Ausbildung fuhren einige Kursteilnehmer nach Soweto,
um dort Kindern Schach beizubringen. Der Vorplatz der Regina Mundi Church ist
ein symbolträchtiger Platz, denn von hier gingen wichtige Botschaften von
Bischof Tutu und Nelson Mandela um die Welt.

Kleines Mädchen vor Regina Mundi Church (in
Soweto) beim spontanen Training von Stefan, Björn und Karol

Schachgruppe vor Regina Mundi Church (in
Soweto), spontanes Training nach Ende des Schachkurses am Marian College

Regina Mundi Church (Mandela, Bischof Tutu
haben von hier aus Frieden und Widerstand organisiert) – Schach vor dieser
Kirche als Symbol der Hoffnung

Danksagung des Bildungsministerium
Schach hat nun einen ähnlichen Stellenwert bei den Teilnehmern eingenommen. „Chess
for Africa“ wird hoffentlich analog zur "Weizenkornlegende“ noch viel Gutes
in Afrika bewegen können.
Von Karol Lalla
Fotos: Björn Lengwenus
Links:
http://www.chess-for-africa.org/
Marist Brothers Linmeyer hosts the Chess for Africa...