ChessBase Magazin 113

von ChessBase
11.08.2006 – Was gibt es Neues in der Schachwelt?  Welche Ideen stecken hinter den jüngsten Geniestreichen der Top-Spieler? Welche Neuerungen  sollten Sie selbst für Ihre nächste Turnierpartie kennen? ChessBase Magazin zeigt es Ihnen. Stars wie Anand, Kasimdzhanov, Radjabov, Tiviakov oder van Wely kommentieren ihre besten Partien und erklären Ihnen ihre  Eröffnungsideen.  Diese DVD bietet unter anderem 3,5 Stunden Schachtraining im Chess Media Format. Das bedeutet für Sie mehr direkte Information und gezielteres Training mit internationalen Titelträgern, die Ihnen Neuerungen, Strategien und Kombinationen in Bild und Ton erklären. Dazu gibt es aktuelle Eröffnungs-Übersichten von namhaften Titelträgern und Großmeistern. CBM 113 im Shop bestellen... Mehr Infos und Video-Ausschnitt ansehen...

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ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

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Dr. Karsten Müller stellt Ihnen in seinem einleitenden Video ein paar der Highlights dieser Ausgabe vorab vor und gibt Ihnen einen Überblick über die weiteren Trainingsinhalte dieser DVD.
 
Machen Sie es sich gemütlich und klicken Sie auf den unten stehenden Link, um sich einen Ausschnitt des Einleitungs-Videos anzusehen. 

Einleitung zu ChessBase Magazin 113 (Ausschnitt in reduzierter Qualität ansehen)...


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Wenn Sie jetzt Appetit auf mehr bekommen haben, wird ChessBase Magazin 113 ganz nach Ihrem Geschmack sein: Im nachfolgenden Textausschnitt der neu gestalteten Startseite präsentieren wir Ihnen schon einmal die Highlights, die Ihnen die Stars auf der DVD detailliert erklären. 

Weitere Schwerpunkte von ChessBase Magazin 113 sind die neuesten Eröffnungstrends von den Großereignissen Schacholympiade Turin und MTel Masters Sofia 2006. Dazu gibt es 13 aktuelle Eröffnungsübersichten von namhaften Großmeistern wie Dorian Rogozenko, Mihail Marin, Lubomir Ftacnik , Leonid Kritz , Rainer Knaak u.a.. Ganz neu in ChessBase Magazin sind zudem die Kolumnen "Die Falle" von Rainer Knaak und "Move by Move" von Daniel King.



Stars kommentieren ihre Partien


Kasimdzhanov - Ivanchuk
Stellung nach 18.g4

Der FIDE-Weltmeister von 2004 Rustam Kasimdzhanov kommentiert erstmals für ChessBase Magazin eine seiner besten Partien von der Schacholympiade in Turin im Chess Media Format. In der u.a. aus den WM-Matches zwischen Kasparov und Karpov bekannten Saitzev-Variante der Spanischen Eröffnung sorgte er mit dem aggressiven und erstmals auf Toplevel gespielten Vorstoß 18.g4 für Aufsehen. 
Kasimdzhanov gelang es in dieser Partie gegen Ivanchuk, die Stellung offen zu halten und bis zum Schluss die Initiative auszuüben. In einer von beiden Seiten intensiv geführten Kampfpartie ließ Ivanchuk in einem komplizierten Endspiel schließlich eine Remisvariante aus und erlaubte seinem Gegner, die Partie durch sehenswerte Endspieltechnik für sich zu entscheiden.

Auf der DVD finden Sie an dieser Stelle ein über halbstündiges Video von Kasimdhzanov im Chess Media Format, in dem Ihnen der  usbekische Spitzenspieler diese spannende Partie Zug für Zug erklärt. Und ganz nebenbei werden Sie dann auch erfahren, worüber sich Weltklassespieler beim Frühstück so unterhalten.
 

Vishy Anand gehört seit über 15 Jahren zum festen Kern der Weltspitze. Andererseits wartet er schon seit einiger Zeit auf einen Sieg bei einem der großen Rundenturniere. Auch im MTel Masters Sofia 2006 war ihm der nicht vergönnt. Nach gelungenem Auftakt führte er zur Halbzeit gemeinsam mit dem endgültig in die Weltspitze zurückgekehrten Gata Kamsky das Feld an, am Ende musste er sich aber mit einem für ihn enttäuschenden 3. Platz zufrieden geben. Aber natürlich hat Anand bei diesem Turnier auch wieder fantastisches Schach gespielt. Allem voran bei seinem Schwarzsieg gegen Weltmeister Topalov. Diese Glanzpartie hat der indische Superstar für ChessBase Magazin im Audioformat kommentiert, ebenso wie seine Partie gegen Kasimdhanov aus der abgelaufenen Bundesligasaison 2005/2006.

Beide Partien konnte der Inder mit Schwarz gegen den so genannten Anti-Marshall gewinnen. Und in beiden Partien hatten seine Gegner dem weißen Spiel mit neuen Ideen mehr Leben einzuhauchen versucht. Allerdings ohne Erfolg, wie Anand in seinen Analysen darlegt.


Topalov - Anand
Stellung nach 27...Sg5

Topalov machte den Versuch mit 14.b4 und 16.Tb1, mit der Idee, auf der b-Linie Druck zu entwickeln. Doch Anand manövrierte zunächst seinen Läufer mustergültig von b7 über c8 nach e6, um das  weiße Spiel am Damenflügel zu unterbinden, und ergriff anschließend mit dem Vorstoß 22...d5 und 23...d4 selbst die Initiative im Zentrum. 
In der nebenstehenden Brettstellung leitet 27...Sg5 den entscheidenden Angriff ein. Die schwarze Dame ist zwar angegriffen, doch Weiß müsste schon beide Türme für sie geben und eine entscheidende Schwächung der eigenen Königsstellung in Kauf nehmen. Topalov entschied sich daher für 28.Se5 und befand sich nach 28...Sxh3 29.gxh3 Dg5+ 30.Kh2 Df5 auf der Verliererstraße.


Kasimdzhanov - Anand Stellung nach 17.Dd6

Die zweite Partie, die Anand für diese Ausgabe kommentiert hat, stammt aus der für den späteren Titelgewinn des OSC Baden-Baden mit entscheidenden vorletzten Bundesligarunde. Der für Godesberg spielende Kasimdzhanov neuerte im Anti-Marshall mit 13.Lg5 und bot seinem Gegner damit an, seinen Sa5 gegen den weißen Läufer auf b3 abzutauschen. Anand machte jedoch von dieser Offerte keinen Gebrauch, sondern zog es vor, gegen die geschwächte weiße Bauernstruktur am Damenflügel zu spielen. In der Brettstellung reserviert Anand mit 17...Dd6 (anstelle des auf den ersten Blick natürlichen 17...d6) das Feld d6 für seinen Springer, der wenige Züge später von dort aus seine optimale Wirkung entfalten kann. Nach 22...Sd6 ("the key of course to black's play") werden die weißen Bauernschwächen am Damenflügel offenbar, und nach nur 30 Zügen musste Kasimdhanov die Segel streichen.  


Der Aserbaidschaner Teimour Radjabov wurde schon bevor er Garry Kasparov in Linares austrickste als möglicher Weltmeister gehandelt. Er gehört zu den "Jungen Wilden" seines Landes und hat zusammen mit seinen Schachfreunden vor Jahren als Teenie-Mannschaft Mannschaftseuropameisterschaften und Schacholympiaden aufgemischt. Zusammen mit Shakhriyar Mamedyarov ist er inzwischen im Klub der Spieler mit einer Elozahl über 2700 angekommen. Derzeit führt der nun 18-Jährige die Weltrangliste der Jugendlichen an. Für die vorliegende Ausgabe hat er drei Partien von der Schacholympiade in Turin kommentiert. Wegen eines Krachs mit dem Verband fehlte Mamedyarov und die Mannschaft begann schlecht. Doch nach einer Leistungssteigerung war man bis auf einen Punkt dran an den Medaillenrängen. Entsprechend kämpferisch ließ es Radjabov in seinen Partien angehen. Für ChessBase Magazin hat er seine Partien gegen die Routiniers Shirov, Ivanchuk und Bologan kommentiert. 


Radiabov - Ivanchuk 
Stellung nach 20.Td5

Gegen den für seine Theoriekenntnisse berühmten Vassily Ivanchuk verließ Radjabov frühzeitig mit 13.Lh3 die ausgetretenen Najdorf-Pfade und manövrierte seinen Damenspringer anschließend über c3 und e2 nach g3, um von dort aus den Angriff auf den schwarzen König zu unterstützen. Ivanchuks Gegenangriff ließ allerdings nicht lange auf sich warten und erwies sich als sehr dynamisch und gefährlich. Der junge Aserbaidschaner sah sich dadurch gezwungen, seinem Gegner mit 20.Td5 eine Qualität anzubieten. Doch Ivanchuk scheute vor der Annahme des Opfers zurück. So verharrte der opferwillige Turm ganze 4 Züge lang auf d5, bis Radjabov ihn - sicher ist sicher - auf die Grundreihe zurückbeorderte. Es folgte eine packende Kampfpartie, in der beide Seiten das Glück im Königsangriff suchten. Radjabov gelang zwar im 31. Zug mit Txh4 ein sehenswertes und starkes Qualitätsopfer, doch angesichts knapper Bedenkzeit griff er in den nachfolgenden Zügen wiederholt fehl und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen.


Bologan - Radjabov 
Stellung nach 16...Tfe8

Mehr Glück und Erfolg hatte der junge Aserbaidschaner in seiner Partie gegen Viktor Bologan. In einem Sizilianer mit 3.Lb5 e6 4.Lxc6 mit den schwarzen Steinen gelang es ihm, seinen c-Doppelbauern zügig mit Hilfe des Vorstoßes c6-c5-c4 aufzulösen und nach 16 Zügen bereits klaren Vorteil zu erreichen. In der Brettstellung nach 16...Tfe8 droht Schwarz unangenehm sowohl Lxf4 als auch Lb5. Durch diesen auf den ersten Blick unscheinbaren Turmzug deckt Schwarz die schlechte Figurenkoordination in der weißen Stellung und vor allem die Bauernschwächen auf, die nach dem erzwungenen Zug 17.exd5 zu Tage treten. 


Radjabov - Shirov 
Stellung vor 18.Lf4

Mit der Spanischen Abtauschvariante mit 5...Lg4 gelang Radjabov gegen Alexei Shirov eine strategisch sehenswerte und lehrreiche Partie. Shirov wählte mit 9...Le6 eine unübliche Fortsetzung, um denselben Läufer gleich im nachfolgenden Zug auf b3 abzutauschen. Radjabov nutzte den daraus resultierenden Entwicklungsvorsprung und gewann schnell die Überhand im Zentrum. In der Brettstellung zog der angehende WM-Herausforderer 18.Lf4! und zwang seinen Gegner damit zur vorentscheidenden Schwächung 18...f6. Nach dem Zwischenschach 18...Sxf3+ wäre einfach 19.Dxf3 Dd7 20.Tac1 Tc8 21.Dg3 gefolgt und der schwarze Bauer auf c7 ginge verloren. Doch auch nach der Partiefortsetzung  18...f6 19.Sd4 Kf7 20.Db3 bekommt Weiß klaren Vorteil. 

 

Der Wahl-Niederländer Sergei Tiviakov befindet sich derzeit in seinem zweiten Frühling. Schon immer gehörte der inzwischen 33-Jährige zur erweiterten Weltspitze, doch inzwischen hat er zeitweise sogar die 2700-Marke überschritten. Tiviakov gehört zu den Spielern, die Schach wirklich lieben und fast ständig zu Turnieren unterwegs sind bzw. dort spielen. Außerdem interessiert sich Tiviakov für alte Kulturen. Wer die ChessBase-Webseiten kennt, hat sicher schon oft seine spannenden Bildreportagen aus aller Welt gesehen.

Mit der Niederländischen Mannschaft gewann Tiviakov bei der Europameisterschaft in Göteborg 2005 die Goldmedaille. Bei der Schacholympiade in Turin lief es alles in allem für die Holländer nicht so gut. An Tiviakov lag es sicher nicht. 


Svidler - Tiviakov 
Stellung nach 8.Lf4

Für diese Ausgabe hat er zwei Partien gründlich kommentiert. Eine davon stammt aus dem Überraschungssieg der Niederländer gegen den Olympia-Favoriten Russland in der sechsten Runde. Am zweiten Brett musste Tiviakov mit Schwarz gegen Peter Svidler antreten und wählte einmal mehr Skandinavisch mit 3...Dd6. Obwohl der Wahl-Niederländer dieses System erst seit relativ kurzem in seinem Repertoire führt, konnte er damit auch auf höchsten Niveau bislang gut bestehen, u.a. gegen Anand, Svidler, Grischuk und Kamsky. Und auch nach dieser neuen Partie gegen Svidler in Turin sieht sich Tiviakov in seiner Auffassung bestätigt, dass es sich bei dieser Variante um eine solide und für Schwarz gut spielbare Eröffnung handelt.  Svidler brachte mit 8.Lf4 zwar eine Neuerung und Verbesserung des weißen Spiels, unterschätzte dafür aber das positionell starke schwarze Springermanöver Sd7-b6-c4-a5-c6 und sah sich genötigt, nach 27 Zügen ins Remis einzuwilligen. 


Akopian - Tiviakov 
Stellung nach 15.Lg5

Im Anschluss an den Sieg über Russland mussten die Niederlande gegen den späteren Olympiasieger Armenien antreten. Die hierbei resultierende  1:3-Schlappe war für die Holländer der Anfang vom Ende aller Medaillenträume, denn die nachfolgenden beiden Kämpfe gingen ebenfalls verloren. Auch Tiviakov hatte in seiner Partie gegen den armenischen Weltklassespieler Vladimir Akopian schon in der Eröffnung hart zu kämpfen, und das, obwohl sich Tiviakov eigenem Bekunden nach im Dameninder ansonsten gut aufgehoben fühlt. Akopian wählte das ambitionierte 7.Te1 und erwischte damit eine Lücke in Tiviakovs Vorbereitung. Nach der Neuerung 15.Lg5 hat Weiß laut dessen Kommentar bereits deutlichen Vorteil. Tiviakov zieht aus dieser Partie und seinen Analysen tief greifende Konsequenzen und geht so weit, eine komplette Neubewertung der Variante mit 7.Te1 vorzuschlagen.

 


Van Wely - Antonio 
Stellung nach 16.g5

Mit einer in häuslicher Analyse vorbereiteten Neuerung konnte auch Loek van Wely bei der Olympiade glänzen. In seiner Partie gegen Rogelio Antonio von den Philippinen gelang ihm in einer Modevariante des Nimzo-Inders (4.Dc2 d5) mit 14.Lg2 und späterem 16.g5 eine Verbesserung gegenüber einer Partie, die van Wely erst kürzlich gegen Lautier in der holländischen Liga 2005/2006 bestritten hatte. In seiner Analyse bemerkt der sechsfache holländische Meister am Rande, dass es für einen Profi heutzutage dank der freundlichen Unterstützung von Schachprogrammen kein Problem sei, einen Zug wie 16.g5 zu finden. Damit mag er Recht haben. Aber zur Profession eines Weltklassespielers gehört sicherlich auch, ein Gespür für Stellungen zu besitzen, in denen derartige Verbesserungen noch möglich sind. In der Partie verpuffte die schwarze Initiative nach dem Damentausch durch 16..Sxc4 17.gxf6 fast schlagartig, und nach nur wenigen Zügen musste Antonio die Waffen strecken.


Van Wely - Grischuk 
Stellung nach 11.h4

Ganz so erfolgreich verlief van Welys Partie gegen Alexander Grischuk nicht. Auch hier kam ein Nimzo-Inder mit 4.Dc2 (hier gefolgt von 4...0-0 5.a3 Lxc3 6.Dxc3) aufs Brett. In dieser Partie war es allerdings der Holländern, der zunächst auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Grischuk's 10...Sg5 ließ van Wely grübeln und schließlich mit 11.h4 eine scharfe Neuerung aufs Brett zaubern. Nach dem Abtausch des Springers auf f3 bekommt Weiß die g-Linie für seinen Turm geöffnet und damit fast freien Blick auf den schwarzen König. Keine schlechten Voraussetzungen also für einen Königsangriff. Tatsächlich hätte van Wely, wie er in seiner Analyse erläutert, im 21. Zug eine tödliche Attacke starten können. Statt dessen wählte er die Abwicklung in ein viel versprechendes Endspiel, in dem sich der weiße Vorteil durch eine Reihe von Ungenauigkeiten am Ende vollständig verflüchtigte.

Weitere Leckerbissen im Chess Media Format, z.B. Yasser Seirawans Partieanalysen aus Turin oder Karsten Müllers Endspielanalysen, finden Sie in den jeweiligen Kolumnen, die Sie allesamt über die Linkleiste im neuen Design von ChessBase Magazin aufrufen können. Und in der Kolumne Neue DVDs bietet wir Ihnen zudem Vorabeinblicke in kommende Trainings-DVDs mit einer ganzen Reihe weiterer Video-Sequenzen im Chess Media Format.


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Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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