Kenner der Szene behaupten, dass so gut wie sämtliche innovativen Pop und
Rockgruppen derzeit aus Skandinavien kommen. Im Unterschied zu den drögen US-
Hard-, Heavy, Metal-, Gothic-, und-was-weiß-ich-noch-Gruppen, die trotz
unterschiedlicher Etikettierung doch alle irgendwie gleich klingen, nämlich wie
Betrunkene auf Speed, die gerade einen Strafzettel wegen Falschparkens bekommen
haben und sich jetzt aber furchtbar ärgern, machen die Nordeuropäer Musik.
Dabei entdecken sie die Wurzeln, die Epiogonen und die Geschichte des Rock und
Pops neu, kopieren und zitieren und haben ihren Spaß. Es gibt ebenso Anklänge an
den Bombastrock der Siebziger wie an die coole Musik der 60er (z.B. aus Dänemark
The
Raveonettes... ), die immer irgendwie an
Drogenexperimente und verräucherten Musikkeller erinnert, so wie in dem
berühmten Antonioni-Film Blow up, oder aber auch an ehrlichen, harten Punk
(z.B.: aus Schweden The (International) Noise Conspiracy oder
The Hives.).
Oder auch ganz anders, aber auf jeden Fall frisch.
Besonders Schweden und Finnland haben sich zu Hochburgen des progessiven neuen
Rocks entwickelt. Aus Finnland stammt z.B.
The Rasmus (Deutschland-Tour im
August/September) die in den MTV-Charts mit In the Shadows den ersten
Platz eroberten. Am bekanntesten ist jedoch die finnische Gruppe
HIM..., die mit Join me eine der ganz großen Rockballaden geschrieben
haben. Auch das neue Album Love Metal schaffte kurz nach Erscheinen im April
2003 sofort den Sprung auf Platz 1 der deutschen Charts.
Him
HIM sind die fünf Musiker Burton, Gas, Linde. Mige und vor allem Sänger und
Frontmann Ville Valo. Ende Juni spielten HIM bei der MTV Campus Invasion
im Mannheimer Schloss vor 9000 Zuschauern.
Campus Invasion Mannheim
Viele Fans fragen sich: Was machen
harte Rockmusiker eigentlich zwischen den Konzerten oder in den Konzertpausen.
Natürlich gibt es Vermutungen, nix Genaues was man nicht, hat aber schon so
allerlei gehört und Ian Dury hat es einmal mit seinem Song Sex and Drugs and
Rock'n Roll auf den Punkt bringen wollen. Falsch! Alles falsch. Sie spielen
Schach. Statt Sex and Drugs... muss es also Checks and Drugs and Rock'n Roll
heißen.
Ihren Auftritt in Mannheim nutzten
die drei Musiker, Burton, Migé und Ville die Gelegenheit zu einem Besuch beim
Schachclub
Chaos Mannheim. Einen Nachmittag lang
hielten sie sich auf dem Gelände des Uniclubs auf, wo der "etwas andere
Schachclub" aus Mannheim sein Domizil hat. In Schnellschachpartien gegen die
gerade in die erste Frauenliga aufgestiegenen Frauen des Vereins zeigten die
Musiker ihr Können am Brett und sahen dabei nicht schlecht aus. Wie ihre
Tour-Manager verriet spielen sie auch im Tourbus häufig gegeneinander.
Simone Chung vs. Migé
Migé und Burton beim Blindsimultan
Annette Busch (Gastspielerin bei Chaos) vs. Burton
Groupie (keine Schachspielerin) und Migé
Anna Hauser (m., SV Walldorf) mit ihren beiden Freundinnen
Ville Valo
Buron vs. Annette, in der Mitte Ville
Ville vs. Burton, dahinter GM Sapar Batyrov, kopflos
Später gab es ein Blindsimultan von GM Sapar Batyrov...
...und schließlich ein für Rock'n Roller angemessenes Finalturnier im
Jägermeister-Schach.
Annette mit Jägermeister!
v l. n. r. Ralf Haffa, Ursula Wasnetsky, Burton, Annette, ihr
Freund, Chris (Organisator und Musikjournalist), Ville, Migé und Stefanie
Heinrich
Voller Begeisterung traten Mige,
Burton und Ville am Ende dem Chaos Mannheim bei und versprachen, auch einmal
einen Mannschaftskampf zu bestreiten, falls die Zeit es zulässt.
André Schulz
Sabine Klein und HIM
Bilder mit freundlicher Genehmigung
von Chaos Mannheim und HIM. Besten Dank an Sabine Klein (www.kleinebiene.de).
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