Als Höhepunkt des Chessable Masters bestritten Magnus Carlsen und Alireza Firouzja am Mittwoch Abend das Große Finale in der Division I. Firouzja hatte tags zuvor das Finale der Verlierer-Gruppe gegen Denis Lazavik für sich entschieden und erhielt so die Chance, mit einem Sieg über den Sieger der Siegergruppe das Turnier zu gewinnen.
Beim Start des Chessable Masters war Firiouzja schon in der ersten Runde gegen Vladimir Fedoseev ausgeschieden und musste, oder durfte, in der Verlierergruppe weiterspielen. Hier biss der Franzose sich gegen Wesley So, Jose Martinez, Ian Nepomniachtchi und im Verlierer-Finale schließlich auch noch gegen Denis Lazavik durch.
Damit durfte Alireza Firouzja im Großen Finale gegen Magnus Carlsen antreten, der in der Gewinner-Gruppe alle Wettkämpfe gewonnen hatte.
Firouzja begann schwungvoll und erfolgreich. In der ersten Partie, die Carlsen als Weißspieler eröffnete, lieferten sich die beiden Finalisten ein Theorieduell im Fianchetto-Grünfeld. Eine komplizierte Partie verlief lange ausgeglichen, dann unterlief Carlsen bei reduziertem Material in kritischer Situation jedoch ein entscheidender Fehler.
In der zweiten Partie wählte Carlsen gegen Firouzjas Königsbauerneröffnung die Caro-Kann Verteidigung. Nach einem intensiven Mittelspiel kam Carlsen in einem Turm und Springer-Endspiel mit seinem König in Bedrängnis und verlor schließlich seinen Springer. Damit stand es schon 2:0 für Firouzja.
Carlsen eröffnete die 3. Partie mit dem Londoner System und kam mit einem Mehrbauern ins Turmendspiel. Den Materialvorteil verwandelte er in einen seinen ersten Sieg. Die vierte Partie endete jedoch Remis und damit hatte Carlsen das Match verloren.
Wenn der Sieger der Gewinnergruppe das Große Finale verliert, folgt in dem hier gespielten Doppelausscheidungsformat noch ein Endgültiges Finale. Jeder Spieler soll einen Wettkampf verlieren dürfen, ohne gleich vollständig aus dem Turnier auszuscheiden. Auch dem Spieler, der ohne Matchniederlage das Finale der Gewinnergruppe erreicht hat, wird dieses Recht zugestanden.
Im Reste Final gewann Carlsen mit Weiß die erste Partie, diesmal nach Beginn mit der Trompowsky-Eröffnung. In der zweiten Partie, in der Carlsen sich gegen die Italienische Eröffnung verteidigte, kam Firouzja materiell in Vorteil, musste sich aber noch gegen ein geistreiches und auch gefährliches Gegenspiel von Carlsen verteidigen. An der kritischen Stelle fand der Franzose jedoch nicht die richtige Fortsetzung.
"Es war wirklich keine Glanzvorstellung von mir, aber es fühlt sich gut an gewonnen zu haben", kommentierte Carlsen seinen Turniersieg.
Der Sieg brachte Carlsen ein Preisgeld von 30.000 US-Dollar ein. Er erhielt 100 Tourpunkte und außerdem einen Freiplatz für das nächste Turnier der Champions Chess-Serie in der Division I.
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