Brett in Flammen! – Engine: „0,00“

von Albert Silver
04.04.2023 – Was heißt es, wenn die Engine bei der Analyse „0,00“ anzeigt? Totaler Ausgleich? Totremises Endspiel? Mittelspiel ohne Pfiff? Über das, was auf dem Brett wirklich los ist, sagt die Stellungsbewertung häufig nichts aus. ChessBase 17 erweitert das Engine-Fenster und verbessert das Verständnis der Brettstellung auf intuitive Weise: Der Stellungsbewertungsversteher!

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ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

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Im neuen Engine-Fenster von ChessBase 17 erfahren Sie viel mehr über den Charakter der Stellung, über starke und schwache Figuren, über Aktivität, Initiative u.v.m. Denn bei „0,00“ ist noch lange nicht Schluss!

  • Wo liegen Stärken und Schwächen? Die Qualität der Figuren wird farblich dargestellt – von blaugrün für exzellent bis dunkelrot für miserabel
  • Wer hat die Initiative? Die Anzahl der Zahnräder signalisiert, welche Seite gerade am Drücker ist.
  • Wie scharf ist die Stellung? Zeigt die Engine fünf Flammen, brennt es auf dem Brett!
  • Wer hat etwas mehr? Jede ungleiche Materialverteilung wird mit Figurensymbolen dargestellt.

Albert Silver zeigt, wie man das Enginefenster bedient!

Schachengines helfen Schachspielern seit mehr als 40 Jahren dabei, besser Schach zu spielen, zunächst als Gegner und später auch als Analysten. Während dieser langen Zeitspanne wurde zu den Kerninformationen der Schachengine-Analyse nur wenig hinzugefügt. ChessBase 17 zielt darauf ab, dies zu ändern und die durchgeführte Analyse und die daraus resultierenden Informationen ernsthaft zu erweitern und mehr Informationen, auch in erklärenderen Analysetexten zur Verfügung zu stellen.

Die Darstellung von Schachanalysen und die angezeigten Informationen haben sich in den letzten Jahrzehnten, wenn überhaupt, nur sehr wenig verändert. Selbst zu Zeiten von Engines wie Sargon wurden der analysierte Zug, die Tiefe und vielleicht die verstrichene Zeit angezeigt.

Das obige Bild ist nichts Neues, denn es zeigt, wie die Ausgabe bei fast allen Engines seit Jahrzehnten ausgesehen hat. 

Sie können bereits eine Vielzahl von neuen Elementen sehen, wie z.B. die (oder 13.Sxd5) in der Hauptzeile, die Sammlung von grünen Knöpfen auf der rechten Seite und Informationen auf der linken Seite, wie z.B. die gespielten Züge in der Partie, sowie vorhandene Drohungen. Auch wenn dies ein kleines Detail ist, würde ich empfehlen, die Standardschriftgröße zu erhöhen, da sie recht klein sein kann. 

Die Schriftgröße der Engine-Informationen einstellen

Mit Rechtsklick der Maus auf die Engineanalysedaten, können Sie die Schriftgröße der Engine-Analyse verändern, was sehr hilfreich ist, wenn man Probleme beim Lesen kleiner Schriftgrößen hat: 

Zeichensatz (Schriftgröße) wählen

Im Fenster "Zeichensatz" können Sie die Schriftart- und Größe auswählen und falls gewünscht verändern: 

Zeichensatz / Schriftgröße wählen

Wählen Sie die Schriftgröße die Ihnen persönlich am meisten zusagt. Ich selbst benutze, z. B. gerne Schriftröße 18. 

Die neue Anzeigeweise der Engine-Informationen

Einige der angezeigten Informationen sind zwar praktisch selbsterklärend, aber nicht alle. Ein wichtiger Aspekt ist die neue "Buddy-Engine", auf die wir im nächsten Artikel detaillierter eingehen werden. Aber auch so gibt es viel zu sehen. 

Wenn Sie nur die alte Engine-Ausgabe sehen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Engine-Ausgabe und vergewissern Sie sich, dass "Scroll Main Line" ausgeschaltet ist (kein Häkchen daneben): 

Hauptvariante als Liste soll kein Häkchen davor haben!

Hauptvariante als Liste soll kein Häkchen davor haben!

Die Hauptlinie wird mit dem ausgeschalteten Buddy-Engine vertraut sein, aber es gibt bereits eine neue Funktionalität, die Sie genießen können. Angenommen, Sie haben folgende Stellung  vor sich: 

Und es wird die folgende Engine-Info angezeigt: 

Weiß hat einen Vorteil

Die Variante ist ziemlich lang, und während Sie die ersten beiden Züge leicht sehen können, ist es bei 20 weiteren Zügen schon eine andere Sache.

Wenn Sie einfach mit der Maus über den Zug fahren, den Sie sehen möchten, müssen Sie ihn nicht anklicken, wie hier:

 

Das Spielbrett erscheint nun leicht "vernebelt" und die Position des Zuges, über den Sie mit der Maus fahren, erscheint auf dem Spielbrett.

Keine winzigen Variationskarten mehr.

Ganz rechts sieht man eine seltsame Anzeige, mit farbigen "Kugeln" und Figuren:

Dies ist ein "Temperaturzug", der zeigen soll, wie viele der Figuren auf guten Feldern stehen und wie viele nicht. Ein sattes Grün ist natürlich die beste Farbe, Gelb steht für gleichmäßig und Rot für die Schlechteste. Wenn Sie eine direktere Anzeige bevorzugen, bewegen Sie den Mauszeiger darüber hinweg und sehen Sie sich dann das Hauptbrett an. Das sieht dann in etwa so aus:

Wie Sie sehen können, wird jeder Figura eine Farbe zugeordnet, um darzustellen, wie gut sie jeweils auf dem Brett plaziert steht.

Im nächsten Artikel werden wir uns die Buddy-Engine ansehen, eine tiefgreifende und leistungsstarke Ergänzung, die eine eigene Lektion verdient.

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Albert Silver ist Redakteur und Autor. Er lebt in Rio de Janeiro in Brasilien.