Claude Shannon: Computerpionier

von ChessBase
02.11.2009 – Der US-Amerikaner Claude Shannon hat für die Entwicklung der Computertechnologie eine ähnlich große Bedeutung wie Alan Turing und wie dieser interessierte sich auch Shannon besonders für die Möglichkeiten, Schach von Rechenmaschinen spielen zu lassen. 1949 veröffentlichte er mit "Programming a Computer for Playing Chess" einen bahnbrechenden Artikel mit grundlegenden Ideen für das Computerschach, die z.T. auch noch Gültigkeit haben. In den 60er Jahren beschäftigte er sich mit der Entwicklung eines Schachcomputers. Der Sieger-Pokal für den jeweiligen Computerweltmeister, ein großer hölzerner Springer namens "Shannon Trophy" erinnert an den Computerschachpionier. Shannon wusste aber seine ernsthaften wissenschaftlichen Arbeiten an den Bell Labs und am MIT mit witzigen Erfindungen wie Frisbeescheiben mit Raketenantrieb oder Jongliermaschinen zu kombinieren. Schade: Eine Gedankenlesemaschine (Bild) wurde nicht mit der nötigen Konsequenz zur Marktreife gebracht, sonst würde sie unter Turnierschachspielern ebenso reißenden Absatz finden wie Schachprogramme. Nun würdigt das Heinz Nixdorf Forum in Paderborn sein Werk mit der Sonderausstellung "Codes&Clowns (6.November bis 28.Februar 2010). Mathias Feist hat für die Ausstellung im HNF die von Claude Shannon beschriebene Schachengine als Programm umgesetzt. Wir stellen diesen historischen Meilenstein für die Geschichte des Computerschachs als Fritzengine kostenlos zum Download zur Verfügung.Claude Shannon im HNF...Zum Download...

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Die "Shannon-Engine"

Schachengine für Fritz von Mathias Feist, welche die Papiermaschine von Claude Shannon implementiert. Die Engine hält sich möglich nahe an die originalen Vorgaben. Die Vorlage ist in manchen Punkten unvollständig oder unklar, hier wurde sinnvoll erweitert. Im einzelnen sind das:

1. Doppelbauern werden mit einem Malus von einem halben Bauern belegt. Shannon hat wohl nicht gemeint, dass jeder der beiden Bauern den Malus bekommt. Die Engine gibt jedem Bauern der nicht alleine auf einer Linie steht einen Malus von einem viertel Bauern, was auch den nicht erwähnten Fall von Tripelbauern behandelt.

2. Mobilität wurde als Anzahl legaler Züge beschrieben. Legale Züge für die Schach gebende Seite sind ein Widersrpuch da die Stellung schon illegal wäre. Die im Schach stehende Seite hätte eine extrem niedrige Mobilität. Die Engine zählt pseudolegale Züge, womit sie beide Probleme umgeht.

3. Die Engine führt eine Ruhesuche bis zum Ende durch. Steht eine Seite im Schach, wird weitergesucht.

4. Ruhesuche implementiert "stand pat" wenn es kein Schach ist, d.h. die Seite am Zug ist nicht gezwungen zu schlagen wenn die Bewertung schon gut ist.

5. Iteratives Vertiefen der Suche wurde hinzugefügt.

6. Nur die einigermaßen exakt beschriebenen Bewertungen sind implementiert (Material, Einzelbauer, Doppelbauer, rückständiger Bauer, Mobilität). Claude Shannon verweist darauf, dass die Stellungsbewertung beliebig erweiterbar ist und bringt als Beispiel einen ungeschützten König.

Sie laden eine Installationsdatei herunter, mit der die Engine im Fritz-Verzeichnis installiert werden kann.

Download Sannon Engine

 

 

 


 

 

 


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