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FM Claus Dieter Meyer wurde am 1. August 1946 in Bremen geboren. Nach seiner Tätigkeit als Assekuranz-Makler arbeitete er als freier Schachjournalist für diverse Zeitschriften, wurde 1983 FIDE-Meister und verdiente sich die Sporen als Analytiker, Autor und Schachtrainer.
Ab 1975 spielte Claus Dieter Meyer in der damals noch vierteiligen Bundesliga für Delmenhorst. 1977/78 nahm er mit Delmenhorst an der Finalrunde teil. 1982 war er Teilnehmer der Deutschen Einzelmeisterschaften in Bad Neuenahr. Ab 1986 spielte Claus Dieter Meyer für Werder Bremen, meist in der 2. Bundesliga und in der nun einteiligen Ersten Bundesliga.
Claus Dieter Meyer bearbeitete als Autor unter anderem die Jahrbücher zur Schach-Bundesliga von 1980 bis 1984 (1984 zusammen mit Johannes Eising und Gerd Treppner), veröffentlichte die Bücher "Im Spiegel der Analyse" (1987), "Die Jahrhundert-Meisterschaft im Schach" (2001, zusammen mit Robert Hübner und anderen), und zusammen mit Karsten Müller das Lehrbuch "The Magic of Chess Tactics (2002)".
Zusammen mit Karsten Müller veröffentlichte er auch bei ChessBase eine Fritztrainer-DVD: "Magic of Chess Tactics - revised and enlarged" (2009). Es folgte eine weitere DVD "Magic of Chess Tactics 2".
Claus Dieter Meyer hat zudem einige Bücher vom Englischen ins Deutsche übersetzt und bearbeitet: Kotovs Think / Play Like a Grandmaster, Nunns Tactical Chess Endings sowie The Najdorf for the Tournament Player.
Von 1989 bis 1998 arbeitete er als Stützpunkt-Trainer in Hamburg und war bis 1998 über viele Jahre als Landestrainer von Bremen (LSB) tätig. Von 1986 bis 2012 war er zudem als (Spieler-)Trainer für Werder Bremen beschäftigt und führte auf der Werder-Schachseite www.werder-schach.de die Rubrik "Analysen".
Claus Dieter Meyer war ein ausgesprochen beliebter Zeitgenosse, der im Laufe seines Schachlebens viele Freunde gewann. Meist wurde er nur freundschaftlich "CD" genannt und jeder wusste, wer gemeint war. Mit seiner Schachleidenschaft konnte CD Meyer viele junge Menschen für das Schachspiel begeistern. Er war ein "Schachverrückter" im besten Sinne des Wortes. CD Meyer starb am vergangenen Donnerstag (5. März 2020) nach langer Krankheit in einem Bremer Krankenhaus.
Wir haben einen guten Freund verloren.
Foto: Werder Bremen
Liebe Schachfreunde, liebe Werderaner!
Folgende traurige Nachricht vom Mannschaftsführer von Werder 5, Andreas Burblies, zu eurer ersten Information. Ich muss euch daher leider darüber informieren, dass am gestrigen Donnerstag Claus Dieter Meyer in einem Bremer Krankenhaus verstorben ist.
Mit dem Tod von Claus Dieter - von allen nur C. D. genannt - hat uns erneut eine wichtige Persönlichkeit des Bremer Schachlebens der letzten Jahrzehnte für immer verlassen. Er war - auch in ganz Deutschland - schon zu Lebzeiten eine absolute Trainerlegende. Ich bin tief bestürzt und sehr traurig über den Tod von C. D..
C. D. hat bei Werder bis Anfang Februar diesen Jahres - trotz seiner schweren Krankheit - sehr zuverlässig sein Training durchgeführt. Seine letzte veröffentlichte Partie-Analyse - wie gewohnt umfangreich und detailliert - war die Analyse der Bundesliga-Partie Moroni - Hracek von Anfang Februar 2020 (https://service.simtop.de/cgi-bin/pgnviewer?game=2020-02-09-GER-BL0-604-MOR-HRA ). Wir alle bei Werder müssen jetzt einmal den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten, der als Trainer in der Schachabteilung von Werder Bremen das Vereinsleben in den letzten Jahrzehnten geprägt hat wie kaum ein anderer. Ich werde ihn persönlich sehr vermissen und kann mir im Moment noch nicht so richtig vorstellen, wie ein Vereinsabend bei Werder ohne ihn aussehen wird. Wir haben einen Freund und Menschen verloren, der uns immer mit Rat und Tat - nicht nur bei schachlichen Problemen - unterstützt hat.
Auch im Bremer Landesverband hat C. D. große Spuren hinterlassen. Er war im Vorstand des Bremer Landesverbands tätig und war über viele Jahre Kadertrainer der Bremer Schachjugend. Aufgrund dieser Tätigkeit hat C. D. die schachliche Entwicklung vieler Schachfreunde in Bremen über Jahre begleitet und auch geprägt.
Und auch überregional als Buchautor mit einer Vielzahl von Publikationen mit stets scharfsinnigen Analysen hat C. D. sehr viel für den Schachsport in ganz Deutschland geleistet.
Ich möchte den Angehörigen von C. D. - vor allem seiner geliebten Frau Angelika, die ihn in seinen letzten schweren Stunden aufopferungsvoll begleitet und betreut hat - auf diesem Wege mein herzliches und tief empfundenes Beileid aussprechen.
Über den weiteren Fortgang der Dinge werde ich euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Mit stillem Gruß
Oliver