Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Fotos: Jeroen van den Belt
A-Gruppe
Für Vassiliy Ivanchuk begann die fünfte Runde erst einmal mit guten Nachrichten. Inzwischen hat nämlich die Anhörung zu seinem "Dopingfall" stattgefunden. In Dresden sollte Ivanchuk nach der letzten Runden zu einer Urinprobe abgeholt werden, war aber der Aufforderung nicht gefolgt. Er habe den Dopingkontrolleur gar nicht bemerkt, hatte er später in einem Interview berichtet. Nachdem der Vorfall öffentlich gemacht worden war, hatte sich die deutsche Boulevardpresse darauf gestürzt und mit Titeln wie "Dopingskandal erschüttert Schachwelt" aus der Mücke einen Elefanten gemacht und das Schach in ein schlechtes Licht gestellt. Die FIDE-Doping- Kommission reagierte weise und schlug die ganze Angelegenheit wegen Verfahrensfehler nieder.
Wer heute Ivanchuks Partie gegen Magnus
Carlsen gesehen hatte, wäre auch nicht auf die Idee gekommen, der Ukrainer
könne gedopt sein. Carlsen spielte das seltene 9...a5 in der Hauptvariante
des Spaniers und schon nach 24 Zügen endete die Partie durch
Stellungswiederholung remis. Kamsky und Wang Yue fanden bei gleicher Zugzahl
das gleiche Ergebnis. Auch Adams und Smeets spielten unentschieden.
Für Action sorgten stattdessen Loek Van Wely und Teimour
Radjabov. Die beiden Großmeister tragen seit Längerem ein Thematurnier zur
Variante 9.b4 in der Hauptvariante der Königsindischen Verteidigung aus. Das
Punktebarometer schlägt mal zur einen, mal zur anderen Seite aus. Zuletzt
hatte Van Wely die Nase vorn, als er Radjabov in Dresden bei der
Schacholympiade schlug. Dort war er mit der alten Variante 10.g3
erfolgreich. Heute wählte er mal wieder 10.Te1. Statt des Hauptzuges 13.Le3
spielte der holländische Spitzenmann 13.Tb1 und die beiden Speiler folgten
nun einer Partie Ponomariov-
Radjabov, die vor sechs Jahren gespielt worden war, ebenfalls in Wijk Da der damals
16-Jährige sie gewonnen hatte, sah er keinen Grund, davon abzuweichen. Im
20.Zug zog der lange Niederländer dann als Neuerung die aktuelle Rybka-Empfehlung
20.h4 statt Ponomariovs 20.Dh3.
Nach 20.h4
Beim Interview mit TV ChessBase in Dresden beklagte Van Wely noch die zu große Wissenschaftlichkeit des modernen Turnierschachs. Es scheint aber, dass er Van Wely ganz gut damit zurecht kommt. Nach 20.h4 war die Stellung vielleicht nicht besser (vielleicht doch) als nach 20.Dh3, aber anders. Es dauerte dann tatsächlich nur noch 11.Züge bis Radjabov. mit seinem König im weißen Angriffsswirbel festsitzend, aufgeben musste.
Königsindisch-Killer Van Wely
Auch Lenier Dominguez und Alexander Morozevich boten mit ihrer Partie einige Aufregung, vor allem deshalb, weil der neue kubanische Supergroßmeister gegen den etablierten Spitzenspieler Morozevich auf Gewinn stand.
Lenier Dominguez
Im Englischen Angriff der Najdorfvariante opferte Morozevich am Damenflügel mehr oder weniger freiwillig Bauern und Dominguez strich sie alle ein. Nachdem der Kubaner seine Kräfte konsolidiert hatte, gewann er mit einem hübschen Mattmotiv die Partie.
Es folgte 35.Sf5
Morozevich, oft entweder top oder hop, ist nun Tabellenletzter.
Zu einem Sieg kam auch Sergey Karjakin. Er war er gegen Daniel Stellwagen
erneut mit der Version des Englischen Angriffs gegen die Tajmanov-Variante
erfolgreich. Damit hatte in Wijk auch schon gegen Morozevich gewonnen. Nun
ist der einstige Wunderjunge mit zwei Siegen Tabellenführer.
Schließlich rang Levon Aronian in einer zähen Slawischen Partie den in
jüngster Zeit nur sehr schwer zu schlagenden Sergei Movsesian nieder.
Gruppe A: Runde 5 - Do 22. Jan | |
Levon Aronian - Sergei Movsesian | 1-0 |
Vassily Ivanchuk - Magnus Carlsen | 1/2 |
Sergei Karjakin - Daniël Stellwagen | 1-0 |
Loek van Wely - Teymour Radjabov | 1-0 |
Gata Kamsky - Wang Yue | 1/2 |
Michael Adams - Jan Smeets | 1/2 |
Leinier Dominguez - Alex. Morozevich | 1-0 |
B-Gruppe
In der B-Gruppe kam Krishnan Sasikiran zu einem Sieg über Nigel Short. Der Inder, inzwischen auch über 2700 Elo, kam nicht gut ins Turnier, doch nun besiegte er mit Short auch den Präsidenten der Commonwealth-Schachunion.
Krishnan Sasikiran
Fabiano Caruana wurde von Zahar Efimenko auf einem möglichen Durchmarsch in die A-Gruppe ausgebremst. Der Ukrainer war im Begriff, den jungen Italiener matt zu setzen. Doch der gab vorher auf. Einen weiteren ukrainischen Erfolg feierte Andrej Volokitin, der die Chinesin mit Weiß in der alten 7.Dg4-Variante im Winawer-Franzosen besiegte.
Gruppe B Runde 5 - Do 22. Jan | |
Dimitri Reinderman - R. Kasimdzhanov | 1/2 |
Nigel Short - Krishnan Sasikiran | 0-1 |
Andrei Volokitin - Hou Yifan | 1-0 |
Henrique Mecking - Erwin l'Ami | 1/2 |
Alexander Motylev - Francisco Vallejo | 1/2 |
David Navara - Jan Werle | 1/2 |
Zahar Efimenko - Fabiano Caruana | 1-0 |
Alleiniger Spitzenreiter der B-Gruppe ist nun Rustam Kasimdzhanov.
C-Gruppe
Die C-Gruppe zeigte heute eine jener Ergebnistafeln, für die die Wijk-Fans diese Gruppe so lieben: fast 100% Entscheidungen. Am längsten mühte sich Harika Dronavalli gegen Frank Holzke. Doch dann blieb diese Partie die einzige, die remis endete - nach langen Kampf!
Harika Dronavalli
Gruppe C: Runde 5 - Do 22. Jan | |
Friso Nijboer - Roeland Pruijssers | 1-0 |
Oleg Romanishin - David Howell | 0-1 |
Anish Giri - T. Hillarp Persson | 0-1 |
Abhijeet Gupta - Manuel Bosboom | 1-0 |
Eduardo Iturrizaga - Wesley So | 0-1 |
M. Leon Hoyos - Ali Bitalzadeh | 1-0 |
Dronavalli Harika - Frank Holzke | 1/2 |
Fritztrainer-DVDs von Loek Van Wely
Fritz Trainer |
Fritz Trainer |