ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Spannender Schlussspurt
In den ersten Runden konnte sich kein Spieler klar absetzen und das führte zu einem spannenden Schlussspurt. (Ein Zwischenbericht zum Turnier findet man hier.)
In der 7. Runde trafen die beiden GM Erwin L’Ami aus den Niederlanden und Vorjahressieger GM Samvel Ter-Sahykyan aus Armenien am Spitzenbrett aufeinander. Erwin L’Ami spielte lange Zeit auf Gewinn und musste letztendlich nach 114 Zügen in einem Damenendspiel mit Dame und Bauer gegen Dame ein Remis akzeptieren. Da auch die weiteren Partien an den Brettern zwei bis vier remis endeten und an den folgenden Brettern die ein oder andere Partie entschieden wurde, gingen gleich 5 Spieler mit 6 Punkten in die 8. Runde des Turniers sowie weitere 11 Spieler mit 5,5 Punkten, darunter GM Daniel Hausrath, in Reichweite zur Tabellenspitze.
Erwin L'Ami
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Die Vorschlussrunde brachte an den ersten vier Brettern erneut nur Punkteteilungen, wobei einzelne Partien recht umkämpft waren und insbesondere Erwin L’Ami erneut etwas riskant spielte, eine Qualität opferte und am Schluss wohl froh mit dem Remis sein konnte. Zu den punktgleichen Spitzenreitern vor der Schlussrunde mit 6,5 Punkten gesellten sich der russische GM Vyacheslav Ikonnikov, der seit vielen Jahren jedes Jahr in Vlissingen antritt und der englische GM Daniel Howard Fernandez. Der GM Fernandez ist mir erstmals beim European Chess Club-Cup 2019 in Montenegro (Ulcinj) bei einem der drei abendlichen Blitzturniere aufgefallen, welches er gewann und ich erinnerte mich in Vlissingen an ihn.
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Die Schlussrunde brachte an den ersten drei Brettern erneut nur Punkteteilungen, wobei GM L’Ami gegen GM Ikonnikov wieder am Drücker war, sich aber in eine Zugwiederholung einfinden musste. Die Partie zwischen GM Daniel Hausrath und dem Vorjahressieger endete überraschend bereits nach 21 Zügen im Mittelspiel unspektakulär remis (trotz weißem Läuferpaar und Freibauern). An Brett 3 wurde die Partie zwischen IM Azarya Jodi und GM Antonios Pavlidis bis zu einem remislichen Turmendspiel bis zum 57 Zug ausgekämpft, endete aber auch remis. Die Gunst der Stunde nutzte GM Daniel Howard Fernandez gegen IM Arthur De Winter, der lange Zeit im Turnierverlauf auf GM-Kurs war. GM Fernandez nutzte mit Sschwarz in einem Turmendspiel seinen aktiveren König und kam sogar zu einem Matt. Er erreichte als einziger Spieler 7,5 Punkte und wurde somit alleiniger Turniersieger des diesjährigen Zeeland-Opens. Bemerkenswert ist, dass er nach eher langsamem Start und drei Remis im gesamten Turnierverlauf "nur" auf einen GM traf (Remis gegen GM Koen Leenhouts in Runde 6) und den Turniersieg durch zwei Gewinnpartien in Runde 8 und 9 sicherte.
Der 18 jährige FM Eelke De Boer erreichte mit guten 6,5 Punkten, ohne Verlustpartie und einer Turnierperformance von 2470 seine dritte und finale IM Norm.
Eelke de Boer sicherte sich den IM-Titel
Für die junge WFM Kata Karacxonyi aus Ungarn, die gegen GM Hausrath lange Zeit sehr gut stand und in den Runden 8 und 9 gewann, reichte es trotz toller Performance leider nicht für eine WIM Norm. Ihr fehlte ein Titelträger oberhalb WFM.
Die Norm knapp verpasst: Kata Karacxonyi
Das Turnier wurde gewohnt gut organisiert, für Schlagzeilen sorgte jedoch ein Cheating-Fall. Ein niederländischer Amateurspieler mit einer Elo-Zahl um die 1700 hatte in den ersten Runden sehr stark gespielt und wurde nach Verdächtigung durch einen FM dann durch die Schiedsrichter unter Beobachtung genommen und später auf dem Weg zur Toilette mit Metalldetektor gescannt. Ein Piepton resultierte nicht aus der Uhr am Handgelenk des Spielers, wie von ihm behauptet, sondern wurde von einem Smartphone ausgelöst, das der Spieler in seiner Socke versteckt hatte. Der Spieler wurde sofort aus dem Turnier ausgeschlossen und dem niederländischen Schachverband gemeldet. Die Veranstalter nahmen von einer Veröffentlichung des Namens Abstand, aber in der Fortschrittstabelle kann man nachvollziehen, um wen es sich handeln könnte.
Die Verköstigung und das Umfeld des Turniers in der Hochschule Zeeland war wie immer ideal. Bemerkenswert bei diesem Turnier war – was ich anderenorts noch nie gesehen habe – die Anwesenheit einer niederländischen Zeichnerin, die live während des Turniergeschehens auf ihrem Tablet hübsche Karikaturen gemalt hat.
Die Karikaturistin bei der Arbeit
| Rank | Name | Score | Fed. | M/F | Rating | TPR | SB |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | GM Fernandez, Daniel Howard | 7.5 | ENG | M | 2519 | 2561 | 43.25 |
| 2 | GM Pavlidis, Antonios | 7.0 | GRE | M | 2566 | 2582 | 43.25 |
| 3 | GM Ter-Sahakyan, Samvel | 7.0 | ARM | M | 2618 | 2634 | 42.25 |
| 4 | GM L'Ami, Erwin | 7.0 | NED | M | 2629 | 2598 | 41.75 |
| 5 | IM Setyaki, Azarya Jodi | 7.0 | INA | M | 2370 | 2562 | 41.0 |
| 6 | GM Hausrath, Daniel | 7.0 | GER | M | 2469 | 2486 | 40.0 |
| 7 | IM Karacsonyi, Gellert | 7.0 | HUN | M | 2395 | 2444 | 39.0 |
| 8 | GM Ferreira, Jorge Viterbo | 7.0 | POR | M | 2523 | 2490 | 38.5 |
| 9 | GM Leenhouts, Koen | 7.0 | NED | M | 2454 | 2393 | 39.0 |
| 10 | GM Ikonnikov, Vyacheslav | 7.0 | FID | M | 2465 | 2442 | 38.0 |
| 11 | IM Beukema, Stefan | 7.0 | BEL | M | 2435 | 2432 | 36.25 |
| 12 | IM Arfan, Aditya Bagus | 7.0 | INA | M | 2405 | 2356 | 37.25 |
| 13 | FM De Boer, Eelke | 6.5 | NED | M | 2384 | 2471 | 38.25 |
| 14 | IM De Winter, Arthur | 6.5 | NED | M | 2411 | 2456 | 34.5 |
| 15 | GM Bharath Subramaniyam H | 6.5 | IND | M | 2566 | 2457 | 40.0 |
| 16 | FM Syrov, Arkadi | 6.5 | GER | M | 2316 | 2378 | 33.25 |
| 17 | Rappazzo, Johannes | 6.5 | SUI | M | 2278 | 2317 | 33.25 |
| 18 | IM Van Delft, Merijn | 6.5 | NED | M | 2376 | 2240 | 35.75 |
| 19 | IM De Jong, Migchiel | 6.5 | NED | M | 2295 | 2224 | 32.75 |
| 20 | WFM Karacsonyi, Kata | 6.5 | HUN | F | 2184 | 2292 | 32.5 |
| 21 | WGM Frayna, Janelle Mae | 6.5 | PHI | F | 2162 | 2303 | 32.25 |
| 22 | IM Tarigan, Gilbert Elroy | 6.0 | INA | M | 2359 | 2417 | 34.5 |
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Das nächste Zeeland-Open wird – vermutlich – wieder in der ersten August-Woche im Jahr 2025 stattfinden.
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