Start des 55. Capablanca Memorials

von ChessBase
21.04.2022 – Seit 1962 wird alljährlich, mit wenigen Ausnahmen, das Capablanca Memorial ausgetragen. Ins Leben gerufen das Turnier Che Guevera, einige Zeit Industrieminister Kubas. Viele große Namen finden sich in den Turnierlisten. Bobby Fischer nahm 1965 per Telex teil. Eine Reise nach Kuba hatten die US-Behörden ihm nicht erlaubt. Derzeit wird die 55. Ausgabe gespielt. Hans Niemann vertritt die USA.

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Jose Raul Capablanca (1888-1942) war von 1921 bis 1927 der 3. Schachweltmeister in der Geschichte des Schachs, nachdem er den eigentlich schon zurückgetretenen alternden Emanuel Lasker in einem Wettkampf in Havanna besiegt hatte. 1927 verlor der favorisierte Capablanca den Titel an Alexander Aljechin. Die Chance zu einer Revanche erhielt Capablanca vom neuen Weltmeister zeit seines Lebens nicht. 

Capablanca beim Simultan

Master Class Band 4: José Raúl Capablanca

Er war ein Wunderkind und um ihn ranken sich Legenden. In seinen besten Zeiten galt er gar als unbezwingbar und manche betrachten ihn als das größte Schachtalent aller Zeiten: Jose Raul Capablanca, geb. 1888 in Havanna.

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Obwohl er mehr in New York lebte, wird Capablanca in seiner Heimat als Held verehrt. Auf Initiative von Che Guevara (Im Foto als Kiebitz hinter Tajmanov) wurde 1962 das Capablanca Memorial ins Leben gerufen. Che Guevare, nach der kubanischen Revolution unter der Führung von Fidel Castro Industrieminister von Kuba, war ein großer Schachliebhaber und unterstützte das Schach in Kuba nach Kräften. Viele Turniere des Capablanca Memorials waren erstklassige besetzt und berühmte Spieler trugen sich in die Siegerliste ein. Erster Sieger 1962 war Miguel Najdorf. Rekordsieger ist Vassily Ivanchuk, der siebenmal gewann. Beim Turnier 1965 war auch Bobby Fischer eingeladen, aber die USA verweigerte ihm die Ausreise nach Kuba, aufgrund der Spannungen, die zwischen Kuba und den USA herrschten. Fischer nahm dann über Telex aus dem Marshall Chess Club teil. Capablancas Sohn Jose Raul Capablanca jr. nahm in Havanna die Züge entgegen. Als Fidel Castro aus der Teilnahme von Fischer anfing mit Pressemeldungen propagandistischen Nutzen zu ziehen, drohte Fischer mit Rückzug aus dem Turnier. Castro stellte daraufhin seine Kampagne ein. 

Smyslov, Najdorf und Pachmann, 1962

1966 holte Che Guevara auch die Schacholympiade nach Havanna. Nachdem Che Guevara sich mit den Castro-Brüdern über die Ausrichtung und Entwicklung Kubas verkracht hatte, ging er schon 1965 als Revolutionskämpfer in den Kongo und 1967 dann nach Bolivien. Dort kam er bei Kämpfen ums Leben.

Das Capablanca Memorial blieb eine feste Institution im Schachleben Kubas, auch in schlechten wirtschaftlichen Zeiten. Nun findet es zum 55. Mal statt, organisiert vom Nationalen Institut für Sport, Leibeserziehung und Erholung (INDER), dem Kubanischen Verband und der Nationalen Schachkommission. Am Montag, den 18. April, begann das Turnier und dauert bis zum 28. April. Austragungsort ist das Hotel Nacional, in dem schon viele Schachturniere stattfanden.

Das 55. Capablanca Memorial ist als Festival ausgelegt, mit zwei Rundenturnieren und einem Open. Das Top-Turnier ist das Elite-Turnier. Hier wandelt in diesem Jahr als US-Großmeister Hans Niemann auf Fischers Spure. Ein weiterer bekannter Teilnehmer der 55. Auflage ist der indische Großmeister Shekyar Ganguly.

Nach zwei Runden führt Sandro Mareco.

Tabelle nach zwei Runden

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 MARECO Sandro 2,0 0,0
2 GANGULY Surya Shekhar 1,5 0,0
  NIEMANN Hans Moke 1,5 0,0
4 DURARBAYLI Vasif 1,5 0,0
5 QUESADA PEREZ Luis Ernesto 1,0 0,5
  YILMAZ Mustafa 1,0 0,5
7 QUESADA PEREZ Yasser 0,5 0,0
8 ALMEIDA QUINTANA Omar 0,5 0,0
  ORTIZ SUAREZ Isan Reynaldo 0,5 0,0
10 ALBORNOZ CABRERA Carlos Daniel 0,0 0,0

Partien

 

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