03.04.2013 – Das atemberaubende Kandidatenturnier ist vorüber, doch die Schachfreunde dürfen sich schon auf das nächste Superturnier freuen. Ende April (21.4 bis 1.5) wird im Pariser Louvre und im Russischen Museum in St. Petersburg das Aljechin Memorial ausgetragen. Am Start: Anand, Kramnik, Aronian, Svidler, Gelfand, Vachier-Lagrave, Fressinet, Adams, Vitiugov und Ding Liren. Mehr zum Aljechin Memorial...
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Aljechin-Gedenkturnier
Das Aljechin-Gedenkturnier wird vom 21. April bis 1. Mai 2013
durchgeführt. Die Teilnehmer sind: Viswanathan Anand (Indien), Vladimir
Kramnik (Russland), Levon Aronian (Armenien), Peter Svidler (Russland),
Boris Gelfand (Israel), Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich), Laurent
Fressinet (Frankreich),Michael Adams (England), Nikita Vitiugov
(Russland) und Ding Liren (China).
Das Turnier wird zur Hälfte in Paris und zur Hälfte in St. Petersburg
gespielt und folgt damit dem Lebensweg des Weltmeisters Alexander
Aljechin. In St. Petersburg geboren und aufgewachsen, emigrierte er nach
dem Ersten Weltkrieg nach Frankreich und lebte in Paris. Austragungsorte
sind der Louvre in Paris (Runden eins bis fünf) und der Mikhailovsky
Palast des Stattlichen Russischen Museums in St. Petersburg (Runden
sechs bis neun).
Organisatoren und Geldgeber des Turniers sind Andrei Filatov und
Gennady Timchenko, die beide schon die Weltmeisterschaft Anand gegen
Gelfand, Moskau 2012 gesponsert haben. Mit dem Aljechin Memorial setzten
sie die Tradition fort, Schach und Kunst in Museen miteinander zu
verbinden.
Der russische Pianist Lugansky spielt beim Kulturprogramm des Aljechin-Gedenkturniers
Das Aljechin-Gedenkturnier, ein Schachturnier der Spitzenklasse, das am 20.
April im Louvre Museum in Paris beginnt, wird mit einem Konzert des russischen
Pianisten Nikolai Lugansky eröffnet. Der herausragende Pianist hat für das
Aljechin-Gedenkturnier ein Programm mit Werken des russischen Komponisten Sergei
Rachmaninow ausgewählt. Lugansky sieht Parallelen zwischen der Karriere
Rachmaninows und dem Schicksal des ersten russischen Schachweltmeisters.
“Der Gedanke, Schach und Kunst zu verbinden, gefällt mir. Das wurde zuerst im
Weltmeisterschaftskampf zwischen Anand und Gelfand in der Tretjakow-Galerie in
Moskau probiert“, erklärt Lugansky. “Ich freue mich, dass dieses Konzept immer
mehr Verbreitung findet. Dieses Turnier, das den großen Schachspieler Aljechin
würdigt und im Louvre und im Russischen Museum stattfindet, ist ein wunderbares
Ereignis – nicht nur für Schach, sondern für die Kultur insgesamt.”
“Aljechin war immer mein Lieblingsspieler, schon in meiner Kindheit. Seine
Fähigkeit, in beinahe jeder Stellung Kombinationsmöglichkeiten zu finden, hat
mich beeindruckt. Für Aljechin, den vierten Schachweltmeister, war jede Partie
ein Kunstwerk – diese Art des Denkens kommt meinem Denken als Schachfan sehr
nahe.”
Nikolai Lugansky betonte, dass die Wahl von Sergei Rachmaninows Werken in seinem
Programm für das Turnier alles andere als zufällig ist. “Es gibt viele
Parallelen zwischen dem Leben des großen russischen Schachspielers und dem des
russischen Komponisten. Aljechin und Rachmaninow sind beide gebürtige Russen,
aber später aus Russland emigriert – und beide sind weltberühmt geworden. Beide
haben außergewöhnliche Beiträge zur Weltkultur geleistet und beide waren
brillante Vertreter russischer Kultur. Mit Sicherheit wird das Aljechin-Gedenkturnier
die weltweite Bedeutung russischer Kultur unterstreichen“, stellte Lugansky
fest.
Wie berichtet findet das Aljechin-Gedenkturnier vom 21. April bis 1. Mai statt,
wobei eine Etappe in Paris, die andere in St. Petersburg gespielt wird.
Organisiert wird das Turnier vom Russischen Schachverband mit Unterstützung der
Geschäftsleute Gennady Timchenko und Andrei Filatow. Das kommende Turnier bietet
Schachfans in der ganzen Welt die Möglichkeit, die russische Kultur besser
kennen und schätzen zu lernen.
Alexander Aljechin (1892–1946)
Der erste russische Schachweltmeister Alexander Aljechin wurde am 19. Oktober
1892 in Moskau als Sohn eines Duma-Abgeordneten, Adeligen und Gardeoffiziers
geboren, der Besitzer riesiger Schwarzerde-Ländereien in Zentralrussland war.
1914 machte Aljechin an der St. Petersburger Rechtsschule seinen Abschluss. Im
gleichen Jahr etablierte er sich als einer der stärksten Schachspieler der Welt,
indem er beim prestigeträchtigen Turnier in St. Petersburg hinter dem
amtierenden Weltmeister Emanuel Lasker und dem zukünftigen Weltmeister José Raúl
Capablanca Dritter wurde.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach, spielte Aljechin gerade ein Turnier in
Deutschland. Er wurde verhaftet und interniert; als er nach Russland
zurückgekehrt war, verpflichtete er sich als Freiwilliger beim Roten Kreuz.
Aljechin erlitt an der Galizischen Front zwei schwere Quetschungen, wurde
mehrfach ausgezeichnet und für den Stanislausorden mit Kreuz vorgeschlagen. 1920
gewann er die erste sowjetische Meisterschaft, doch 1921 verließ er er
Sowjetrussland und ging nach Frankreich, wo er 1925 französischer Staatsbürger
wurde.
Aljechin und Capablanca (1914)
1927 gewann Aljechin in Buenos Aires einen Weltmeisterschaftskampf gegen den
“unbesiegbaren” José Raúl Capablanca und wurde Weltmeister. In den folgenden
Jahren dominierte er die Schachwelt und gewann zahlreiche bedeutende
Schachturniere mit großem Vorsprung vor seinen Rivalen. Nach seiner
überraschenden Niederlage im Weltmeisterschaftskampf von 1935 gegen den
Holländer Max Euwe verlor Aljechin seinen Weltmeistertitel, den er jedoch zwei
Jahre später im Revanchematch gegen Euwe zurückeroberte. Danach blieb Aljechin
bis zu seinem Tod im Jahre 1946 Weltmeister.
Während der Schacholympiade in Buenos Aires 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus
und Aljechin verlangte wegen des deutschen Angriffs auf Polen die
Disqualifikation der deutschen Mannschaft. Nach der Olympiade spielte er eine
Reihe von Schaukämpfen für wohltätige Zwecke. Der Erlös dieser Schaukämpfe ging
an das Polnische Rote Kreuz. 1940 wurde er Mitglied der französischen Armee, was
für ihn zu einer Reihe von Komplikationen im besetzten Frankreich führte, wo er
lebte.
Aljechin starb 1946 in Portugal, kurz bevor bekannt wurde, dass es schließlich
doch noch zu einem Weltmeisterschaftskampf zwischen ihm und Michail Botwinnik
kommen sollte. Alexander Aljechin ist der einzige Weltmeister, der ungeschlagen
als Weltmeister gestorben ist.
Aljechins Grab
Der Russische Schachverband ist ein gesamtrussischer Verband, der auf
freiwilliger Mitgliedschaft beruht und sich aus den Schachverbänden der
Republiken, Gebiete, Regionen, föderalen Städte, Autonomen Regionen und
Autonomen Kreisen zusammensetzt. Er arbeitet in der gesamten Russischen
Föderation und vertritt die Interessen der Mitglieder seines Verbands in
Russland und im Ausland.
Das Museum des Louvre ist mit einer Fläche von 160.000 Quadratmetern eines
der größten Museen der Welt. Die Ausstellungsflächen umfassen 58.000
Quadratmeter. Die Sammlungen im Louvre Museum umfassen mehr als 300.000 Objekte.
Als erstes Museum der Welt öffnete der Louvre 1793 seine Pforten für das
allgemeine Publikum. Jedes Jahr kommen mehr als zehn Millionen Besucher in den
Louvre. Die Sammlungen des Museums umfassen altorientalische, altägyptische,
altgriechische und altrömische Sammlungen, Artefakte, Skulpturen, sowie
Sammlungen Schöner Kunst und Bildender Kunst und Islamischer Kunst. Im Februar
2013 unterzeichnete das Louvre Museum ein Abkommen mit den russischen
Geschäftsleuten Gennady Timchenko und Andrei Filatow zur Eröffnung einer
Ausstellung russischer Kunst in Frankreichs renommiertestem Museum.
Das Russische Museum, das erste staatliche Museum des Landes mit russischer
Kunst wurde 1895 durch einen Beschluss von Zar Nikolaus II gegründet. Am 19.
März 1898 (nach altem Kalender 7. März) wurde es offiziell für das Publikum
eröffnet. Die Sammlung des Russischen Museums umfasst zurzeit über 400.000
Exponate aus allen Epochen, Strömungen und Gebieten der über 1.000-jährigen
Geschichte der russischen Kunst (vom 10. bis zum 21. Jahrhundert). Die
Hauptausstellungen befinden sich im Michailowski-Palais und im Benoit-Gebäude.
Neben dem Michailowski-Palais, dem Benoit-Gebäude und dem Rossi-Flügel umfasst
der Museumskomplex den Marmorpalast und das Stroganow-Palais, das Michailowski-
(Ingenieurs-) Schloss sowie die einzigartige Garten- und Parkanlage – den
Sommergarten und den Sommerpalast von Peter I und den Michailowski-Garten.
Gennady Timchenko ist seit Dezember 2011 Vorsitzender des
Französisch-Russischen Wirtschaftsrats der Französisch-Russischen Handelskammer
(CCIFR). Seit mehr als 20 Jahren unterstützt seine Familie wohltätige Projekte
in Russland und im Ausland. Die Key Foundation, die Familien mit Adoptivkindern
unterstützt, wurde 2007 gegründet. Die Neva Foundation wurde 2008 in Genf
gegründet, um die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen
Russland und Westeuropa zu fördern. Die Ladoga Charitable Foundation wurde 2010
gegründet, um die ältere Generation, Kindersport und die Neubelebung russischer
Spiritualität zu fördern.
Andrei Filatow ist Unternehmer und Mitglied der Französisch-Russischen
Handelskammer (CCIFR). Er ist aktiver Förderer wohltätiger Projekte und
finanziert eine Reihe humanitärer Programme. Er hat eine Kunststiftung ins Leben
gerufen, um Werke russischer und sowjetischer Künstler aus den Jahren 1917–1991,
die aus Russland fortgeschafft wurden, zu suchen und zu sammeln. Die Stiftung
verfolgt das Ziel, durch Ausstellungen und Kataloge das Bewusstsein für diese
künstlerische Periode zu erhöhen. Andrei Filatow hat eine Ausstellung mit Werken
des russischen Künstlers und Emigranten Nikolai Fechin in der Tretjakow-Galerie
unterstützt und bereitet zur Zeit eine Ausstellung über Michail Nesterow vor, um
den 150. Geburtstag dieses herausragenden Meisters russischer Malerei zu
würdigen.
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
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