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Die kroatische Fußball-Nationalmannschaft war eine der positiven Überraschungen bei der vergangenen Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Die Mannschaft qualifizierte sich als Zweite hinter Island in ihrer Qualifikationsgruppe für die Weltmeisterschaft und setzte sich in der Gruppenphase gegen Nigeria, Argentinien und Island durch. Besonders das 3:0 gegen Argentinien war ein Ausrufezeichen. In der K.o. Runde besiegten die Kroaten dann Dänemark, Russland und England, jeweils nach Verlängerung, Russland nach Elfmeterschießen. Erst im Finale unterlag das Team den starken Franzosen, wobei die kroatische Mannschaft lange ebenbürtig war. Die Vizeweltmeisterschaft ist der größte Erfolg einer kroatischen Fußballmannschaft bisher.
Von ungefähr kommt dieser Erfolg nicht, die meisten kroatischen Spieler sind in Europa bestens bekannt. Luka Modrić und Mateo Kovačić spielen für den Champions League Sieger Real Madrid, der frühere Schalker Ivan Rakitić für den FC Barcelona. Tin Jedvaj, Andrej Kramarić, Marko Pjaca, Ante Rebić sind Leistungsträger ihrer Vereine in der Bundesliga.
Auch im Handball gehört die kroatische Mannschaft zur Weltspitze. Das hat man im gestrigen Spiel der Handball-Weltmeisterschaft in Köln gegen die deutsche Auswahl wieder gesehen. Deutschland gewann nach einem spannenden Spiel glücklich mit einem Tor mehr, 22:21.
Die kroatische Fußballmannschaft und die Handballmannschaft und vermutlich einige weitere kroatische Auswahlmannschaften haben alle eins gemeinsam, ein Nationaltrikot mit rot-weißem Schachbrettmuster. In dem Trikot spiegelt sich das kroatische Landeswappen wider, das ebenfalls ein rot-weißes Schachbrett zeigt und auch Teil der kroatischen Landesflagge ist.
Zur Entstehungsgeschichte des kroatischen Wappens gibt es mehrere Versionen. Uns gefällt die am besten, in der der einstige kroatische König Stjepan Držislav gegen den venezianischen Dogen Pietro II. Orseolo Schach gespielt haben soll und dabei ein Blutvergießen vermied.
König Stjepan oder Stefan wurde 969 König von Kroatien und blieb es bis zu seinem Tod im Jahr 997. Seine Söhne setzten die Dynastie fort. Sein Königssitz befand sich in Biograd, Norddalmatien.
König Stjepan Držislav
Pietro II. Orseolo lebte von 961 bis 1009. Seit dem Jahr 991 regierte er als Doge in Venedig. Die beiden Großmächte jener Zeit waren das Heilige Römische Reich deutscher Nation und das Byzantinische Reich.
Venedig war zeitweise Zankapfel der beiden Großreiche im Streit um die legitime Nachfolge des einstigen Römischen Reiches und versuchte sich zwischen den beiden großen Playern ein gewisses Maß an Unabhängigkeit zu bewahren. Durch Unterwerfung von Städten an der dalmatischen Küste wollte Pietro II. das Einflussgebiet von Venedig vergrößern. Dort war auch Kroatien aktiv, das sich um Unabhängigkeit von Ungarn und Byzanz bemühte.
Karte: Shepherd, William: Historical Atlas. New York: Henry Holt and Company, 1911
Venezianer und Kroaten trafen also im Kampf um die Inseln und Städte Dalmatiens aufeinander, angeführt von König Stefan von Kroatien und Pietro II. von Venetien, es muss also nach 991 und vor 997 gewesen sein. Beiden Herrscher sollen Liebhaber des Schachspiels gewesen sein. Und als sie ihre gemeinsame Leidenschaft entdeckten, sollen sie statt einer blutigen Schlacht einen Schachwettkampf über drei Partien verabredet haben. Stefan von Kroatien ging aus dem königlichen Wetttkampf als Sieger hervor und Kroatien behielt die Kontrolle über die dalmatische Küste.
Das kroatische Wappen mit dem rot-weißen Schachbrett entstand allerdings erst 1491 auf Initiative von Maximilian I. Die älteste erhaltene Darstellung befindet sich in einem Deckenfresko des Stadtrichter-Zeller-Hauses in der Altstadt von Innsbruck.
Die älteste Darstellung des kroatischen Wappens
Leider sind die Partien des Wettkampfes nicht überliefert und nicht einmal in der Mega Database zu finden. Vielleicht haben wir aber auch nur nicht richtig nachgeschaut, am besten schauen sie selbst einmal...
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