Das Spielertypenmodell als Fritztrainer - eine Rezension

von ChessBase
10.02.2022 – Auf ihrem Fritztrainer "Das Spielertypenmodell" haben Karsten Müller und Luis Engel eine Klassifikation von Spielertypen von Lars Bo Hansen fortgeführt und auf berühmte Spieler angewandt. Christian Koschetzki hat sich den Fritztrainer angeschaut und meint: "Ein toller Fritztrainer, der zur Selbstfindung des Schachstils anregt und den Leser dazu ermuntert, seinen eigenen Spielcharakter zu erkunden."

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Das Spielertypenmodell als Fritztrainer

von Christian Koschetzki 

Durch welchen Spielstil werden Schachspieler eigentlich beurteilt bzw. analysiert und welcher Spielstil passt in diesem Zusammenhang zu einem selbst in einer von Engines geprägten Analysewelt?

Der Fritztrainer "Spielertypenmodell" aus dem ChessBase-Verlag, veröffentlicht im Dezember 2021, von Karsten Müller und Luis Engel beschreibt vier unterschiedliche Schachcharaktere, die nacheinander anhand ihrer Stärken und Schwächen analysiert werden.

Das Spielertypen Standardmodell - Zur Selbstanalyse und Vorbereitung auf Gegner

Spielstile im Schach sind ein wichtiges und entsprechend oft diskutiertes Thema. GM Dr. Karsten Müller und GM Luis Engel greifen ein auf 4 Spielertypen beruhendes Modell von GM Lars Bo Hansen auf – und zwar ‘Aktivspieler’, ‘Pragmatiker’, ‘Theoretiker’ und

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Das erste Modell unterschied lediglich die Strategen von den Taktikern. Erst durch die Analyse von Lars Bo Hansen in seinem Buch im Jahr 2005 "Foundations of chess strategy" wurden die Spielertypen weiter unterteilt. 

Die Unterteilung der vier Spielertypen betreffen die "Reflektoren", "die Theoretiker", "die Pragmatiker" und "die Aktivspieler" und werden eingehend analysiert. Durch die Analyse, so die Autoren, kann das Spielverständnis verbessert und zur Veränderung bzw. Anpassung des Spielstils führen. Des Weiteren haben die Verfasser der Fritztrainer mit zahlreichen Abschnitten versehen, in der viele Partien die vier Modelle beschreiben. Bereits nach kurzer Zeit befindet sich der Zuhörer in einem "Selbstfindungsprozess", nach dem er selbst beurteilen kann, in welchem Spielstil er sich wiederfinden möchte. 

Durch eine Stärken-Schwächen-Analyse des Lesers und des Gegners lassen sich so effiziente Vorbereitungen auf Turnieren umsetzen. Ein weiteren Highlight ist die weitere Erläuterung der vier Typen anhand der 16 Weltmeister, so dass der Leser eine hohe Qualität der Partien anhand der Klassiker erhält. 

Die Analysen der Stärken von Aktivspielern mit dem Duell Kasparow gegen Topalow haben mich ebenso wie die Figurenopfer aufgrund Initiative, die Initiative für statischen Schwächen durch Anand oder das unermüdliche Vorantreiben der Eröffnungstheorie durch Kasparow und Anand beeindruckt. 

Des Weiteren wurden die Elemente des Endspiels durch die Stärken in der Verteidigung von Turmendspielen, die dynamischen Vorteile durch Schaffung von starken Freibauern sowie die Schwächen von Aktivspielern in Endspielen dargestellt. Die Theoretiker werden durch Dorfmans Schule, Andersons Stil und durch die strategischen Endspiele geprägt.

Die Pragmatiker mit ihren konkreten Ansätzen, ihren Variantenberechnungen und ihren praktischen Entscheidungen enthalten für diesen Spielertypus lehrreiche Beispiele von hoher Spielerqualität.

Der letzte Spielertyp ist der der interessanteste, da er nicht viele Spielertypen betrifft. So werden das Gespür für Harmonie und Koordination, die aktive Prophylaxe, Dominanz- und Restriktionsmethoden, die Strategische Initiative und Karpows und Carlsens Zauber in den Strategischen Endspielen referiert.

Der Fritztrainer ist mit den Vorträgen von Karsten Müller und  Luis Engel sehr gut strukturiert, logisch aufgebaut und sehr detailliert mit Rubriken und Überschriften versehen. Die Autoren Karsten Müller und Luis Engel haben es auf leicht verständliche Art und Weise geschafft, mich auf eine spannende Reise mitzunehmen und meinen eigenen Spielertypen zu erkunden. Ich konnte mich als Aktivspieler gut in der Darstellung wiederfinden.

Aufgrund seiner großen Expertenerfahrung hat Karsten Müller den Teil des Endspiels ebenfalls einfließen lassen. Weitere Themen wie z. B. die Transformation des Vorteils, Strategische Endspiele, die positionelle Schule durch das System von Dorfman, Variantenberechnungen von Caruana lassen der Fritztrainer als "Best of" erscheinen.

Fazit:

Ein toller Fritztrainer, die zur Selbstfindung des Schachstils anregt und den Leser dazu ermuntert, seinen eigenen Spielcharakter zu erkunden. 

Das Spielertypen Standardmodell - Zur Selbstanalyse und Vorbereitung auf Gegner

Spielstile im Schach sind ein wichtiges und entsprechend oft diskutiertes Thema. GM Dr. Karsten Müller und GM Luis Engel greifen ein auf 4 Spielertypen beruhendes Modell von GM Lars Bo Hansen auf – und zwar ‘Aktivspieler’, ‘Pragmatiker’, ‘Theoretiker’ und

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