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Nachdem sein für heute vorgesehener Gegner Daniil Dubov vor einigen Tagen positiv auf das Coronavirus getestet worden war, musste sich Magnus Carlsen für diese Partie erst gar nicht mehr ans Brett begeben. Der Weltmeister bekam den Punkt kampflos gutgeschrieben und hat das Turnier folglich mit einem Punktestand von 9,5/13 gewonnen. Von diesem Score sind 8,5 Punkte für die Eloauswertung relevant: In der Live-Eloliste kann Carlsen einen Zuwachs von 3 Punkten verbuchen, was für ihn eine neue Elozahl von 2868 Punkten ergibt. An diesem bescheidenen Zuwachs nach einem starken Turnier sieht man aber auch, dass das Projekt "2900" ein enorm mühseliges Unterfangen sein würde. Bemerkenswert ist zudem, dass Carlsen seine direkten Verfolger Mamedyarov, Rapport und Giri allesamt bezwungen hat - zweifellos die beste Strategie, wenn man große Turniere gewinnen will.
Endspiele von Fischer bis Carlsen
Lassen Sie sich vom Endspielexperten Dr. Karsten Müller die Finessen der Weltmeister präsentieren und erklären.
Mamedyarov, Rapport und Giri hätte sich noch einen spannenden Kampf um Rang 2 liefern können - wenn sie denn gewollt hätten! Die Partien Rapport - Giri und Mamedyarov - Caruana sind jedoch beide remis ausgegangen, und zwar nach 14 bzw. 13 Zügen. In der Live-Eloliste bleibt der negative Trend für Caruana (6,5/13 im Turnier) angesichts eines Verlustes von 10 Punkten vorerst intakt, während sich Mamedyarov (8,0/13) über einen Zuwachs von 9 Punkten freuen darf. Mit 2781 bzw. 2776 Punkten haben sich beide weitestgehend angenähert, nachdem Caruana längere Zeit deutlich oberhalb von 2800 Punkten gelegen hatte.
Bei diesen beiden war die Luft heute raus!
Entspannt ging es auch bei Rapport und Giri zu
Erneut keinen guten Tag hatte Vidit Santosh Gujrathi, der seine Partie gegen Sergey Karjakin auf ziemlich prosaische Art verlor, als er für einen kurzen Moment die Erfordernisse der Stellung nicht korrekt zusammenbrachte: die notwendige Aktivität der eigenen Figuren, die Sorge für die eigenen schwachen Bauern und die Möglichkeiten für Angriffe auf die Bauernschwächen des Gegners. Karjakin schaffte mit diesem Sieg doch noch einen positiven Score: zwei Niederlagen stehen drei Siege gegenüber.
Nachdem er erst einen Bauern mehr hatte, ließ sich Sergey Karjakin nicht mehr beirren
Mit einem Sieg gegen Praggnanandhaa hätte Andrey Esipenko heute noch mit Anish Giri gleichziehen können, doch es kam anders. Esipenko zeigte sich nicht von seiner besten Seite und verlor ziemlich sang- und klanglos.
Wenn die Gummibänder der Maske zu lang sind, kennt Pragg einen Trick - zu kurz wäre da schon schlechter
In einer Endspielstellung, die aufgrund des Schwierigkeitsgrades kaum korrekt zu berechnen war, unterlief Shankland ein Fehler. Vielleicht hätte der amerikanische Großmeister einfach instinktmäßig den Zug machen sollen, der den Gegner am stärksten unter Druck gesetzt hätte: Vormarsch des einzigen Freibauern mit 53. ... b3! Jedenfalls schaffte der Vorjahressieger Jorden van Foreest mit diesem Partiegewinn noch einen Score von 7,0/13 - ein durchaus versöhnlicher Abschluss!
Sam Shankland musste sich am Ende mit 5,5/13 begnügen
Die Antwort auf diese Frage muss vermutlich "ja" lauten, denn wenn Duda im 26. Zug seiner Schwarz-Partie gegen Nils Grandelius zunächst den Punkt g7 geschützt hätte, wäre seine Position sehr aussichtsreich gewesen:
Mit 6,0/13 hat Jan-Krzysztof Duda ein eher mittelmäßiges Turnier gespielt
Calculation Training in Attack & Defence Vol.1 & Vol.2
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Mit seinen 10,5/13 hatte Erigaisi Arjun schließlich einen satten Vorsprung von zwei Punkten vorzuweisen. Der Inder darf 2023 beim Masters mitspielen.
Auch in der letzten Partie des Turniers holte sich Erigaisi Arjun gegen Marc`Andria Maurizzi den ganzen Punkt
Dank eines Remis gegen Lucas van Foreest konnte Roven Vogel den letzten Tabellenplatz an die Chinesin Zhu Jiner abtreten. Der einzige Deutsche in Wijk schaffte es indes nicht, wenigstens eine Partie zu gewinnen: 8 Remisen standen am Ende 5 Niederlagen gegenüber.