"Das Turnier, an das ich mich am liebsten erinnere": Interview mit Gerald Hertneck

von André Schulz
05.05.2021 – Am 4. Mai 1991 begann in München das SKA-Mephisto-Turnier als Auftakt einer ganzen Reihe von starken GM-Turnieren in München. Für die meisten Schlagzeilen sorgte keiner der Weltstars, sondern Gerald Hertneck, der als Außenseiter Judit Polgar und Vishy Anand schlug und am Ende geteilter Zweiter wurde. Auf das Turnier blickt der Münchner gerne zurück. Zum Interview: | Foto: David Llada

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SKA-Mephisto-Turnier München 1991

Zu Beginn der 1990er Jahre wurden in München eine Reihe von ausgezeichnet besetzten GM-Turnieren durchgeführt. Der Macher dieser Turniere war Heinrich Jellissen, zugleich Mannschaftskapitän der vielfachen Meistermannschaft von Bayern München. Die Münchner Firma Hegener und Glaser (heute: Millenium), seit den 1980er Jahren mit ihren Mephisto-Computern sehr erfolgreich, und die Schweizerische Kreditanstalt SKA (heute: Credit Suisse) mit ihrem schachbegeisterten Direktor William Wirth, sorgten für die Finanzierung. Bei diesen Turnieren trafen internationale Spitzengroßmeister auf auf die besten deutsche Spieler.

Den Anfang der Turnierreihe machte das SKA-Mephisto-Turnier von 1991. Ausgetragen wurde das Turnier im Garden Hotel in der Münchener Leopoldstraße. Hier traten einige Spieler an, die am Anfang einer großartigen Karriere standen. Boris Gelfand, 1991 hinter Kasparov und Karpov schon die Nummer drei in der Welt; Viswanathan Anand, der vier Jahre später zum ersten Mal um die Weltmeisterschaft spielen sollte; Szusza Polgar, die spätere Frauenweltmeisterin; ihre Schwester Judit, die bald die beste Frau im Schach werden sollte; außerdem Weltklassespieler wie Alexander Beliavsky, Larry Christiansen, John Nunn oder Leonid Yudasin. Und dann die besten deutschen Spieler, angeführt von Robert Hübner und Vlastimil Hort, dazu Stefan Kindermann, Eric Lobron, Gerald Hertneck und Matthias Wahls.

Das Turnier fand großes Zuschauerinteresse und begann am 4. Mai 1991, fast auf den Tag genau vor 30 Jahren mit einem Paukenschlag: Der Außenseiter Gerald Hertneck schlug in der ersten Runde gleich Judit Polgar. In der dritten Runde besiegte Hertneck dann auch noch Anand. 

Das Turnier endete schließlich mit einem Sieg von Larry Christiansen. Hertneck reihte sich in die Verfolgergruppe mit Robert Hübner, Alexander Beliavsky und Boris Gelfand ein. Nach Feinwertung wurde er Dritter.

Den Schwung aus diesem Turnier nahm Gerald Hertneck mit und katapultierte sich in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Elozuwachs bis in die erweiterte Weltspitze, auf Rang 36 der Weltrangliste. Wie das zu erklären ist, weiß Gerald Hertneck im Interview auch nicht recht zu erklären. Aber an das Turnier erinnert er sich sehr gerne und hat neben seinen Antworten auf die Fragen auch noch drei kommentierte Partien aus dem Turnier mitgeliefert.

 

Interview mit Gerald Hertneck

Vor 30 Jahren fand in München ein bedeutendes GM-Turnier statt, das SKA-Mephisto 1991. Wer hatte die Idee dazu?

Die Idee kam von Heinrich Jellissen, dem damaligen Mentor der Bundesligamannschaft vom FC Bayern. Die Pläne wurden damals natürlich ausgiebig im Kreis der Bundesligaspieler besprochen. Ich hatte Glück, dass ich zum Turnier zugelassen wurde, weil meine Elozahl mit 2535 schon hoch genug war. Und natürlich dachte ich vor dem Turnier, dass ich als „Novize“ irgendwo auf den letzten drei Plätzen landen würde.

Das Turnier wurde von Hegener und Glaser, Hersteller der Mephisto-Schachcomputer, und von der SKA-Bank gesponsert. Welches Kostenvolumen hatte das Turnier, wie konnte man die Sponsoren dafür gewinnen und welche Rolle spielt William Wirth?

Natürlich konnte so ein Turnier nicht ohne hochklassige Sponsoren organisiert werden. Allein das Preisgeld lag bei rund 30.000 Mark, und dazu kamen natürlich noch die Reise- und Übernachtungskosten, sowie die Eröffnungs- und Abschlussfeier. Und dann vermute ich mal, dass die Polgars oder Gelfand nicht ohne Startgeld gespielt haben. Insgesamt kann man wohl von einem Budget von mindestens 75.000 Mark ausgehen, vielleicht auch mehr. William Wirth spielte sicherlich die entscheidende Rolle, um das Turnier zu ermöglichen, aber man sollte auch Manfred Hegener, den Firmeninhaber von Hegener und Glaser bei der Betrachtung nicht vergessen. Ohne die freundschaftliche Beziehung zwischen Jellissen und Wirth wäre das Turnier sicherlich nicht möglich gewesen!

Das Turnierfeld war ausgesprochen attraktiv besetzt, unter anderem mit dem jungen Anand, dem jungen Boris Gelfand  und den Polgar-Schwestern Zsuzsa und Judit. Wie war es möglich, so ein interessantes Feld zusammen zu bekommen? Wer hatte die Kontakte?

Die Einladungen liefen ausschließlich über Heinrich Jellissen. Oder vielleicht haben auch die Sponsoren Wünsche geäußert, die er berücksichtigt hat. Wie er die Spieler kontaktiert hat, weiß ich nicht. Aber jeder, der eingeladen war, hat sicher sofort gerne zugesagt, denn das Turnier war ja sehr attraktiv, nicht nur vom Preisfonds, sondern auch von den Spielbedingungen. So wurden die Partien über Mephisto-Bretter automatisch in den Analyseraum übertragen, was für die damalige Zeit ziemlich innovativ war. Ein Kuriosum war übrigens, dass es noch Hängepartien gab, die gerade aus der Mode kamen, weil Jellissen aus Nostalgie nicht darauf verzichten wollte.

Neben den internationalen Spielern nahmen die besten deutschen Spieler teil. Die Mannschaft der Schachabteilung Bayern München spielte dabei eine große Rolle. War Bayern München als Verein auch involviert?

Ich weiß nicht, ob die Frage so eindeutig zu beantworten ist. Jellissen war ja Mannschaftsführer der 1. Mannschaft vom FC Bayern und wir Spieler waren zum Teil auch vom FC Bayern (übrigens ehemals Anderssen Bavaria). Aber ich glaube er hat das eher als Privatprojekt organisiert, also zum Beispiel das Finanzielle ganz aus dem Verein rausgehalten. Aber genau weiß ich es nicht, denn über Geld wurde wenig gesprochen damals. Jedenfalls erinnere ich mich nicht, dass der Verein in der Planung oder Umsetzung des Turniers eine große Rolle gespielt hat.

Sie kamen vermutlich als Spieler von Bayern München ins Turnier. Welche der Teilnehmer spielten damals noch für Bayern?

GM Stefan Kindermann natürlich, mit dem ich heute noch zusammen die Münchner Schachakademie und die Münchner Schachstiftung betreibe. Ich bin nicht ganz sicher, ob Robert Hübner 1991 schon für Bayern spielte, aber ich glaube schon. Und woran ich gar keine Erinnerung mehr habe, weshalb Klaus Bischoff nicht zum Zuge kam. Habe ich ihm vielleicht den Platz weggenommen? Das ist nicht auszuschließen. Jedenfalls hat er dann zusammen mit Ralf Lau die Partien im Analyseraum kommentiert.

Zum Zeitpunkt des Turniers waren Sie Ende 20, also nicht unbedingt mehr ein Talent. Mit 2535 hatten Sie eine ordentliche Spielstärke – um es mit heute zu vergleichen, müsste man wohl 100 Elopunkte dazurechnen. Sie spielten dann ein sensationell gutes Turnier und zeigten auch danach noch ausgezeichnete Ergebnisse. In der ELO-Liste vom Januar 1994 standen sie dann mit 2615 zu Buche – damit waren sie damals die Nummer 36 der Weltrangliste. Wie erklärt sich diese gewaltige Leistungsexplosion?

Ich war tatsächlich 1991 schon 27, also Spätzünder. Die Ursache meines Erfolgs ist tatsächlich die Frage, die ich am schwersten beantworten kann, denn es ist mir selbst nie ganz klar geworden, wie diese „Singularität“ möglich wurde. Zum einen zahlte sich wohl die jahrelange harte Arbeit am Schach mit einem Sprung aus. Dann hatte ich zum ersten und einzigen Mal in meiner Turnierlaufbahn einen Sekundanten, nämlich meinen Freund Jonathan Levitt, der gerade von einem Turnier in Augsburg kam. Und schließlich erinnere ich mich noch, dass es mich damals befruchtete, dass ich schon fest bei der Stadt München gearbeitet habe, und auch die finanzielle Sicherheit im Rücken hatte. All diese Faktoren reichen aber nicht aus, um den Gesamterfolg zu erklären. Ich glaube ich war in dem Turnier einfach mental unglaublich stark! Natürlich beflügelte mich auch zusätzlich die Aussicht, mit der bereits erzielten „11er Norm“ aus Budapest 1990 und der hier erreichbaren „13er Norm“ die erforderlichen 24 Partien (heute sind es ja laut FIDE-Regularien 27 Partien) für den GM-Titel zu sammeln – und so kam es dann ja auch!

Und der spätere Sprung auf 2600 ist auch nicht leicht zu erklären. Für so „genial“ hielt ich mich eigentlich nicht, und ich habe ja in meiner Laufbahn auch immer wieder schmerzhafte Niederlagen einstecken müssen. Schon im selben Jahr 1991 spielte ich ein GM-Turnier in Bad Lauterberg, wo ich völlig versagte, und an das ich lieber nicht mehr zurückdenken möchte. Heute denke ich mir, dass die Jahre 1991 bis 1994 in meiner Schachlaufbahn nur ein vorübergehender Höhenflug war. Aber natürlich sehr angenehm für mich, denn ich war damals wirklich wer im Schach, ich hatte auf einmal einen Namen und viele Fans. Doch später kam es mir dann so vor, als ob ich zu viel für den Erfolg geopfert hätte.

Das Turnier fällt zeitlich mit dem politischen Umbruch in Europa zusammen. Nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der UdSSR wurden die Grenzen zwischen Ost und West durchlässiger, auch für unzählige Schachspieler aus dem Osten. Wie haben Sie das erlebt?

Ehrlich gesagt überhaupt nicht positiv. Die Konditionen für die einheimischen Spieler gingen von Jahr zu Jahr runter, und bald gab es auf Turnieren gar keine Konditionen für deutsche Großmeister mehr. Bis dahin bekam man oft noch Anreise und Übernachtung frei. Und in die Preisgelder kam man natürlich auch viel schwerer als zuvor. Das ist meine persönliche Tragik: genau in dem Moment wo ich Großmeister wurde, entschied sich die Weltgeschichte zu meinen Ungunsten! Und das habe ich dann natürlich auch an der Entwicklung meiner Schacheinnahmen gemerkt. Besonders erbost war ich dann aber, wenn die Eingewanderten auch noch die Föderation wechselten und in die Nationalmannschaft drängten! Dagegen habe ich in der 90er Jahren fleißig angeschrieben, aber letztlich wenig bewirkt. Gewisse Entwicklungen kann man eben nicht aufhalten.

Im Dezember 1994 starb der Macher der Schachabteilung von Bayern München, Heinrich Jellissen. Die Honorare der Großmeister seiner Mannschaft hatte der Kunsthändler „angelegt“. Mit seinem Tod wurde klar, dass die Gelder irgendwo verschwunden waren.  Wie habe Sie das wahrgenommen. Gehörten Sie auch zu den Geschädigten? Welche Erinnerungen haben Sie an Jellissen?

Ich gehörte zum Glück nicht zu den Geschädigten und möchte das unrühmliche Thema an dieser Stelle ruhen lassen. Heinrich Jellissen war eigentlich Germanist und wenn man so will, auch Geschäftsmann, wenn auch zuletzt kein erfolgreicher. Als Mensch war er, wie Klaus Darga ihn gerne bezeichnete „Gottvater“ im Beisein der Mannschaft. Tatsächlich habe manche von uns ihn auch als Vaterersatz gesehen. Das schönste waren die Abende, wenn er im kleinen Kreis in ein Gourmet-Restaurant in Schwabing einlud… Man muss sich das vorstellen: als junger Mann, der wenig Geld hat, wird man auf einmal in die feinsten Restaurants eingeladen. Ich weiß noch, wie er mich bei einem dieser Abendessen – Mitte der 80er Jahre – beraten hat, es doch lieber als Schachprofi zu versuchen. Zum Glück bin ich seinem Rat nicht gefolgt, das hätte ich später bitter bereut…

Zurück zum SKA-Mephisto-Turnier. Sie hatten dort einen sensationellen Start mit einem Sieg über Judit Polgar, die ja schon ein echter Star war und auf dem Weg weit nach oben. In den nächsten Runden folgten Siege gegen Eric Lobron und Anand, der immerhin auf dem Weg war, Weltmeister zu werden. Das Turnierbuch nannte Sie den „teuflischen Hertneck“. Was machte Sie denn so teuflisch? Und wie haben die Besiegten ihre Niederlagen gegen den Außenseiter verkraftet.

Foto: Bas Bakhuizen (Turnierbuch)

Tja, ich war doch eigentlich ein ganz harmloser Mensch, ein aufstrebender Internationaler Meister, der überhaupt keine Erfahrung gegen diese Koryphäen hatte (lacht). Also Teil meines Erfolgs war wohl auch, dass ich gegen Nunn und Anand zwei wichtige Französisch-Partien gewann. Oder zum Beispiel dass ich gegen die Taktikerin Judit Polgar Weiß hatte. Dann auch die herrliche Schluss-Kombination gegen Wahls. Oder der scharfe Wolga-Sieg gegen Lobron. Meine Eröffnungen kamen in dem Turnier definitiv aufs Brett! Gegen Anand kamen dann meine guten Endspielkenntnisse zum Tragen, denn meinen Awerbach hatte ich über die Jahre intensiv studiert, und der theoretische Teil des Läuferendspiels war mir bekannt. Da kamen also viele Faktoren zusammen. Aber nicht zu unterschätzen war, dass ich völlig angstfrei spielte. Und wie meine Gegner die Niederlagen verkraftet habe, weiß ich natürlich nicht so genau, aber ich denke mal, der eine besser und der andere weniger gut.

 
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1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nc3 Bb4 4.e5 Ne7 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 c5 7.Nf3 Diagramm
7...h6 8.a4 8.Bd3 b6 9.0-0 Ba6 10.Nh4 Bxd3 11.Qxd3 Nbc6 12.f4 Qd7 13.Bd2 Anand-Ivanchuk, Dortmund 1997 8.h4 b6 9.Bb5+ Bd7 10.Bd3 Ba4 11.h5 c4 12.Be2 Kd7 13.0-0 Qg8 14.Ra2 Qh7 8...b6 9.a5 9.Bb5+ Bd7 10.Bd3 Nbc6 11.0-0 Qc7 12.Re1 0-0 12...Na5 13.Nd2 0-0 13.Bf4 c4 14.Bf1 f5 15.exf6 Qxf4 16.fxe7 Nxe7 17.Re3 Nc6∞ 9...Bb7 9...Ba6 10.axb6 axb6 11.Bb5+ Nec6 12.Be3 Qe7 13.dxc5 bxc5 14.Qb1 0-0 15.Bxa6 Rxa6 16.Rxa6 Nxa6 17.Qb6 Ncb8 18.0-0 Rc8 19.Ra1 Rc7= 10.Bb5+ Nd7 11.0-0 11.a6 Bc6 12.Bd3 Qc7 11...0-0 12.Ba3?! Auf dieser Diagonale beißt der Läufer auf Granit 12.Nh4! Bc6 13.Bd3 f5 13...c4 14.Be2 f6 14...Nf5 15.Nxf5 exf5 14...Ng6 15.Nxg6 fxg6 16.Ba3 Rf7 17.Bg4 Qe8 15.Bg4 f5 16.Bh5 bxa5 17.Qf3 a4 18.Qg3 Kh8 19.Ba3 Kg8 14.exf6 Rxf6 15.Re1 c4 16.Bf1 12...Rc8 13.axb6 axb6 14.Re1 Bc6 15.Bd3 Ra8 16.Nd2 16.Qd2 Qc7 16...Ra4! 17.Bb2 Rxa1 18.Qxa1
18...Qa8! Die Stellung ist völlig ausgeglichen, aber Schwarz hat die bessere Bauernstruktur. Im Gegenzug muss er darauf achten, dass die weißen Läufer nicht aktiv werden. 19.f4 Qa4! 19...Qxa1 20.Rxa1 Ra8 21.Rxa8+ Bxa8 22.c4 20.Qxa4 20.Qc1 Bb5 20...Bxa4 21.Ra1 b5 Es mag etwas Überwindung kosten, den Läufer auszusperren, aber nur so lässt sich die Drohung c4 aufrecht erhalten. 22.dxc5 22.Ba3 Rc8 23.Kf2 c4 23...b4!? 24.Bxb4 Bxc2! 25.Bxc5 Bxd3 26.Bxe7 Rxc3= 24.Bxc4 Ng6 25.Bd3 Nxf4 26.Bb4 Nxd3+ 27.cxd3 Nb8 22...Nxc5 23.Ba3 Rc8
24.Bxc5?! Ein strategischer Fehler. Nun ist Weiß zur Passivität verurteilt. 24.Bb4! g5!? 24...Nf5 25.Kf2 h5 26.g3 25.fxg5 hxg5 26.Nf3 Nxd3 27.cxd3 Nc6 28.Bd6 g4 24...Rxc5 25.Ra3 g5! 26.fxg5 26.g3 gxf4 27.gxf4 Ng6 28.Bxg6 fxg6 29.Nf3! Bxc2 30.Nd4 Bf5 26...hxg5 27.Nf3 Nc6 Für Schwarz läuft alles wie am Schnürchen. Weiß würde wohl ungern seinen Zentrumsbauern gegen den g-Bauern eintauschen. 27...g4 28.Nd4 Kg7 29.Be2 Ng6 30.Bxg4 Kh6! 31.Be2 Nxe5 28.h3 Kg7 29.Kf2 f6! 30.Nd4 Kf7 30...Nd8!? 31.Nf3 Nf7 32.Nd4 Nd8 31.exf6 Kxf6 Schwarz hat den Kampf um das Zentrum gewonnen. 32.Ke3 e5 33.Nxc6 Rxc6
34.Kd2? 34.c4!? dxc4 35.Be4 Rc7 34.Be2! war die stärkste Verteidigung Ke6 35.g3 Rc7 35...Kd6 36.h4 gxh4 37.gxh4 Kc5 38.h5 Bxc2 39.Ra8 36.h4 gxh4 37.gxh4 34...e4 35.Be2 Ke5 36.Ke3 Nun kann Schwarz vorteilhaft in ein gewonnenes Endspiel abwickeln 36.g3 Rh6 37.Bg4 Rf6 38.Ke1 e3! 36.Ra1 e3+ 36...d4 37.cxd4+ Kxd4 38.c4‼ 37.Kxe3 37.Kd3 b4 38.cxb4 d4! 39.c4! Ra6! 37...Rxc3+ 38.Bd3 Bxc2 39.Kd2 Rxd3+ 40.Kxc2 Rg3-+ 36.Ke1 Kf4 37.g3+! Ke5 37...Kxg3 38.c4+ Kf4 39.cxb5 Bxb5 40.Bxb5 Rxc2= 38.h4 gxh4 39.gxh4 Rg6 36...Rxc3+! Ich überlegte länger an diesem Zug, denn die weitere Materialreduzierung erhöht das Remispotenzial. Schwarz muss ja mindestens einen Bauern durchbringen. 37.Rxc3 d4+ 38.Kd2 dxc3+ 39.Kxc3 Kf4 40.Kd4 Diagramm
40.Bh5 Kg3 41.Bg6 e3 40...b4! Der Schlüsselzug. Jetzt ist es an der Zeit, den eingesperrten Läufer zu befreien. 40...Bxc2 41.Bxb5 Kg3 42.Ke3! Kxg2 43.Bd7 Kg3 44.Be6 Bd3 45.Bd7 Bf1 46.Kxe4 Bxh3 47.Bb5 40...e3 41.c3 41.Bd1 41.g3+ Kxg3 42.Kxe4 Bxc2+ 43.Kd4 Kxh3 44.Kc4 b3 45.Kc3 g4-+ 41...Bd7! Erneut der beste Zug - der Läufer strebt nach f5, um dem e-Bauern Schutz zu bieten 42.Bh5 42.g3+ Kxg3 43.Kxe4 Kxh3! Gewinnt ein Tempo gegenüber Lxh3 und stellt die direkte Drohung Lg4 auf. 44.Kd4 44.c3 Ein letzter Verzweiflungsversuch bxc3 45.Kd4 c2! Ablenkung 46.Bxc2 g4 47.Ke3 g3 48.Be4 Kh2 49.Bd5 Bh3 50.Be4 Bg2 51.Bd3 Bb7 52.Bf1 Ba6 und Schwarz gewinnt, wie bereits von Lolli im 19. Jahrhundert analysiert. 44.Bh5 Bg4 45.Be8 Kh2!-+ 44...Bg4! 45.Bxg4+ Kxg4 46.Ke3 Kg3-+ 42.Be2 Bf5 43.g4 Bg6 44.Bd1 e3 42...Bf5! 43.Kc4 43.g4 Bh7 44.Bf7 e3 45.Bc4 Bxc2 43...e3! 44.Kxb4 44.Kd4 Bxc2 45.g3+ Kxg3 46.Kxe3 b3 47.Kd2 Kxh3 44...g4! 44...Kg3 45.Bf3 Bxh3 44...Bxc2 45.Kc3 Be4 45.Kc3 Kg3!
Die Schlußstellung verdient ein Diagramm. Einer kam durch. 46.hxg4 46.hxg4 e2 47.gxf5 47.Kd2 Kf2 47...e1Q+ 48.Kd4 Kf4 49.g4 Qe4+ 50.Kc3 Ke3 46...e2
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Anand,V2635Hertneck,G25350–11991C19Munich SKA4

Seine gesamte Karriere hat GM Nick Pert Französisch gespielt und bündelt seine Analysen klassischer und hochmoderner aktueller Varianten jetzt auf einer DVD. Der englische GM verrät die besten Varianten und zeigt, wie man im Franzosen punktet.

 
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32.Ng3 Rf7 Diagramm
Nun folgt eine der fantastischsten Kombinationen meiner Schachlaufbahn. 32...Rf6 33.Ne5! dxe5 34.Bxd7 Qxd7 35.fxe5 Rg6 36.Nxf5 32...Rae8 33.Bd1 e3 34.Be2 Nf2+ 35.Rxf2 exf2 36.Qxh6 Qxh6 37.Rxh6+ Kg7 38.Rxd6 Bxc6 39.Kg2 33.Nxe4!? 33.Bd1 ist eine starke Alternative, aber nachdem ich die "Traumkombination" Sxe4 berechnet hatte, konnte ich nicht widerstehen! e3! 34.Nd8 Rg7! 35.Ne6 Bxe6 36.dxe6 Re8 37.Nxf5! Nf2+! 38.Rxf2 exf2 39.Qxf2 Qxf5 40.Rxh6+ Kg8 41.Bc2 Qg4 42.h3 42.f5 Qg5! 43.Rg6 Rxg6 44.fxg6 Qc1+ 45.Kg2 Rf8 46.Qe2 Qg5+ 42...Qg3 43.Qxg3 Rxg3 44.f5 Kg7 45.Kh2= 33...fxe4 34.Nd8 Diagramm
An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass Wahl in Zeitnot war, und nun unter Zeitdruck eine unangenehme Entscheidung treffen musste. Und das in einer hochkomplexen Stellung! 34...Bxa4 34...Rxd8? 35.Qxd8+ Qg8 36.Qxd7! 36.Qxg8+ Kxg8 37.Bxd7 Rxd7 38.Rg1 Rg7 39.Rxg4 Rxg4 40.Rxh6± Rxf4 41.Rxd6 e3 42.Kg2 e2 43.Re6 Rxc4 44.Rxe2 Rd4 45.Re5 Kf7 36...Rxd7 37.Bxd7+- Nf2+ 37...e3 38.Bxg4 Qxg4 39.Rxh6+ Kg7 40.Rg1! Qxg1+ 41.Kxg1 Kxh6 42.Kf1 37...Nf6 38.Rxh6+ Kg7 39.Rh3 37...Qg6 38.Bxg4 Qxg4 39.Rxh6+ Kg7 40.Rg1 Qxg1+ 41.Kxg1 Kxh6 42.Kf2+- 38.Rxf2 Qf8± 34...Rf8? 35.Bxd7 Qxd7 36.Ne6 Rg8 37.Rg1+- 34...Rg7? 35.Bxd7 Nf2+ 35...Rxd7 36.Qxg4 Raxd8 37.Qe6+- 36.Qxf2 Rxd7 36...Rxd8 37.Be6 e3 38.Qxe3 37.Ne6 34...Rf6? 35.Bxd7 Qxd7 36.Ne6 Rg8 37.Rg3+- Rxe6 38.dxe6 Qxe6 34...Nf2+? 35.Rxf2 Bxh3 36.Nxf7+ Qxf7 37.Qxh6+ Qh7 38.Qxd6!± e3 39.Qe5+ Kg8 40.Bc2 Qg7 41.Qxg7+ Kxg7 34...e3 35.Nxf7+ Qxf7 36.Bd1 36.Bxd7 Qxd7 37.Rg3 Rg8 38.h3! Nf2+ 39.Kh2 Qh7! 40.Rxg8+ Kxg8 41.Qd8+ Bf8 42.Rg1+ Kf7 43.Qd7+ Be7 44.Qe6+ Kf8 45.Qxe3± 36...Nf2+ Dieser Zug wird von der Engine als stärkster angegeben, führt ebenfalls zu Vorteil von Weiß. 37.Rxf2 Bxh3 38.Qxh6+ Qh7 39.Qxh7+ Kxh7 40.Rf3 Bf5 41.Rxe3± 35.Nxf7+ Qxf7 36.Qxg4+- Kh7 37.Qg5 Qf8 37...Qg7 38.Rg1 Rg8 39.Rxh6+!+- 38.Rg1 Be8 39.Rxh6+! 39.Rxh6+ Qxh6 40.Qg8#
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Hertneck,G2535Wahls,M25601–01991E97Munich SKA5

Am Ende wurden Sie geteilter 2. bis 5., zusammen mit Weltklassespielern wie Alexander Beliavsky, Robert Hübner und Boris Gelfand, vor anderen Stars wie John Nunn, Judit Polgar und Vishy Anand. Schwebt man da nicht auf Wolke Sieben? Haben Sie an eine Profikarriere gedacht?

Zum Glück habe ich zu keinem Zeitpunkt an eine Profikarriere gedacht, sondern bin ganz brav Beamter bei der Stadt München geblieben. Als Berufsanfänger hat man da übrigens gar nicht so viel verdient, aber es ist im Lauf der Jahre dann immer besser geworden. Heute freue ich mich schon auf meinen Ruhestand hoffentlich mit 64, nachdem ich inkl. Ausbildung bereits seit 35 Jahren im öffentlichen Dienst tätig bin.

Über Spieler wie Gelfand, Anand und Polgar muss man ganz deutlich sagen, dass sie damals erst ganz am Anfang ihrer Karriere standen. Judit wurde dann ja die mit Abstand stärkste Spielerin der Welt und landete sogar unter den Top 10. Anand wurde sogar Weltmeister und Gelfand mischte auch dauernd in der Weltspitze mit und spielte auch um die WM. Bis heute höre ich meine Fans staunend fragen, wie ich mit Schwarz gegen Anand gewinnen konnte. Nun - es war der 2600er Anand und nicht der 2800er Anand! Und ich war (inflationsbereinigt) der 2600er Hertneck und nicht der 2500er Hertneck, der ich heute bin.

Wie war die Turnieratmosphäre unter den Spielern? Wie war der Kontakt mit den beiden damals noch so jungen Polgar-Schwestern und den anderen internationalen Stars?

Engere Kontakte hatte ich zu den Spielern nicht, auch weil ich nicht im Turnierhotel übernachtete, sondern zu Hause. Ich hatte das so beschlossen, als mich Jellissen nach meinen Wünschen fragte. Die beiden Polgar-Schwestern waren natürlich ein Erlebnis, vor allem Judit, die ich bewundert aber auch ein bisschen gefürchtet habe. Generell achte ich bei Turnieren eher darauf, den Spielern nicht zu Nahe zu kommen, denn man steht ja auch in Konkurrenz. Es ist dann schon ein bisschen so, dass man in der Partie denkt, der ist der Böse, den will ich bezwingen. Oft analysiere ich meine Partien auch gar nicht so gerne mit dem Gegner, sondern genieße sie lieber im Stillen.

Was war das schönste Erlebnis bei dem Turnier?

Also natürlich war jeder Sieg süß. Vor allem die beiden Siege gegen Vishy und Judit. Und der Moment der Siegerehrung, als klar war, dass ich nach Wertung Dritter war. In dem Weltklassefeld!

Der schrecklichste Moment war übrigens, als ich gegen Beliavsky aufgeben musste, nachdem ich zuvor überoptimistisch auf Sieg gespielt hatte, und dem Remis durch Zugwiederholung ausgewichen war (die Engine zeigte mehrfach völligen Ausgleich an).

 
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1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nd2 c5 4.Ngf3 cxd4 5.exd5 Qxd5 6.Bc4 Qd6 7.0-0 Nf6 8.Nb3 Nc6 9.Nbxd4 Nxd4 10.Nxd4 a6 11.Re1 Qc7 12.Bb3 Bd6 13.Nf5 Bxh2+ 14.Kh1 Kf8 15.Qd4 h6 16.g3 exf5 17.Bf4 Qc6+ 18.Kxh2 Kg8 19.Re7 Be6 20.Bxe6 fxe6 21.Be5 Rh7 22.Rd1 Nd5 23.Rxg7+ Rxg7 24.Bxg7 Qxc2 25.Bxh6 Qc7 26.Kg2 Rd8 27.Rh1 Rd7 28.Qh4 Rh7 29.Qg5+ Kh8 30.Rc1 Qb8 31.Re1 31.Rh1 Qc7 32.Rc1 31...Qc8 32.Qg6 Qc6 33.Kg1?
33.f3! e5 34.Qxc6 bxc6 35.Bf8 Kg8 36.Bc5 f4 37.Rxe5 fxg3 38.Kxg3 33...e5!∞ 34.Qxc6 34.Qxf5 Rxh6! 35.Qf8+ Kh7 36.Qf7+ Kh8 37.Qf8+= 34...bxc6 35.Bf8 e4 Schwarz kann aufatmen. Sein rückständiger Bauer ist Geschichte. 36.Rc1 Rc7 37.Rc4 Rc8 38.Bc5 Kg7 39.Kf1 Kf6 40.Ke2 Ke5 41.Ra4 Ra8 Die Stellung ist ausgeglichen und man könnte sich auf Remis einigen. 42.Kd2 f4 43.Bd4+ Kf5 44.gxf4 Kxf4 44...Rd8!? 45.Be3 Nxf4+ 46.Kc2 45.Ra3 Kf5 46.Kc2 Ke6 47.Rh3 Nb4+ 48.Kb3 Rb8 49.Rh5!? Nd3+ 49...c5 50.Bxc5 Nd3+ 51.Kc3 Rxb2 52.a4 Re2= 50.Kc2 c5! spätestens jetzt muss sich Schwarz überhaupt keine Sorgen mehr machen. 51.Bc3 51.Bxc5 Rxb2+ 51...Rf8! 52.Kd2
52.Rh6+ Kd5 53.Rh5+ Kc6 52...Rf3! In dem Bemühen, den Druck aufrecht zu erhalten. 53.Rh6+ Kd5 54.Rh5+ 54.Rxa6 Rxf2+ 55.Ke3 Rf3+ 56.Kd2 Nf4 57.Rh6 e3+ 58.Kc2 Rf2+ 54...Kc6 55.a4 55.Rh6+ Kb5 56.a4+ Kxa4 57.Rxa6+ Kb3 58.Re6= 55...Nxf2 55...a5!? 56.b3 Nxf2 57.Rh6+= 55...Rxf2+ 56.Ke3 Rc2 57.Kxe4 Nxb2 58.Rh6+ Kb7 59.Rh7+= 55...Nf4 56.Re5= 56.Rh6+ Kd5!? Nicht ohne Risiko, da Weiß nun einen gefährlichen Freibauern erhält! 56...Kb7 57.Rh7+ Kc6 58.Rh6+= 57.Rxa6
57...Ng4? 57...Nd3 58.Ra8 Rf2+ 59.Ke3 Rf3+= 57...Rd3+! 58.Ke2 58.Kc2 Nd1 59.a5 Nxc3 60.bxc3 Kc4 61.Re6 Rxc3+ 62.Kb2 Rb3+ 63.Ka2 Rf3 64.a6 58...Nd1! Diese Pointe hatte ich übersehen. 59.Bh8 Rh3 60.Ra8 Nxb2 61.Bxb2 Rh2+ 62.Ke3 Rxb2 63.Rd8+ Kc4 64.Kxe4 Re2+ 65.Kf4 Ra2 66.Ra8 Kb4 67.Rb8+ Kxa4 68.Ke3 58.Rg6 e3+ 58...Rf2+ 59.Ke1 Rg2 60.a5 Rg1+ 61.Ke2 Rg2+ 62.Ke1= 59.Ke1 Rf4 60.a5 Ke4?! Der König begibt sich in die falsche Richtung und sollte lieber näher am Freibauern bleiben. Oder anders formuliert: Schwarz rennt zielstrebig in sein Verderben, obwohl er die Gefahr natürlich längst gerochen hatte! 61.a6
61...Kd3?? 61...Kf3 war der letzte Zug, der Zum Remis ausreichte. 62.b3 Rf7 63.Rg7 Rxg7 64.Bxg7 Nf2 65.Bc3 e2 66.Kd2 Ne4+ 67.Ke1 Nf2= 62.Rd6+ Kc2 63.a7 Ra4 64.Rd7 Nf2 65.Ke2 Ne4
66.Bh8! Nd2 67.Re7 Kb1 68.Kd3 Ka2 69.Rb7 Kb1 70.Bc3 Ne4 71.b3 Nf2+ 72.Kxe3 Ra2 73.Rd7 Ng4+ 74.Kd3 Ra3 75.Kc4 Ne3+ 76.Kxc5 Kc2 77.Bd4
1–0
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Beliavsky,A2640Hertneck,G25351–01991C07Munich SKA12

1991 gab es noch kein Internet. Wie wurde über das Turnier berichtet? Im Turnierbuch steht, dass zu manchen Runden 600 Zuschauer gezählt wurden – das Interesse war also riesig.

Ehrlich gesagt erinnere ich mich gar nicht so stark an die Zuschauerresonanz. Natürlich waren viele Münchner Schachspieler da, aber vor allem im Analyseraum. Damals wurde natürlich hauptsächlich in den Schachzeitungen von den Turnieren berichtet. Aber ich erinnere mich noch, dass ich auf einmal in der Zeitung stand, und so sogar kurz in den lokalen Fernsehnachrichten vorkam. Meine Eltern waren mächtig stolz auf mich! Oder ein zwei Jahre später. Ich komme nichtsahnend in die Arbeit, und da meint ein Abteilungsleiter zu mir: Herr Hertneck, wissen Sie, dass Sie heute in der Süddeutschen in einem großen Artikel mit Bild erwähnt sind? Nein, ich wusste es nicht. Aber das sind so die Freuden des Lebens…

Foto: Bas Bakhuizen (Turnierbuch)

Gab es nach dem Turnier noch Kontakte zu den anderen Turnierteilnehmern?

Nun, man hat sich ab und zu auf Turnieren gesehen und sich nett begrüßt oder auch ein bisschen gequatscht. Und Judit Polgar ah ich dann ja in der Fernsehpartie bei „Schach der Großmeister“ wieder, wo ich sie erneut bezwingen konnte, und zwar wieder mit meinem geliebten Französisch. Was anderes kann ich ja nicht gegen e4. Mit dieser Partie bin ich dann noch mal berühmt geworden. Die Einladung hatte ich Helmut Pfleger zu verdanken, der mich wiederum aufgrund des Erfolgs im Münchner GM-Turnier ansprach.

 
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1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nc3 Bb4 4.e5 c5 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 Ne7 7.Qg4 0-0 8.Bd3 Nbc6 9.Qh5 Ng6! 10.Nf3 Qc7! Von Hertneck hiermit in die Praxis eingeführt. 11.0-0 11.Be3! 11...c4 12.Be2 f6 13.exf6 Rxf6 14.g3 Bd7 15.Be3 Raf8 16.Bg5 R6f7 17.Rab1 Bc8 18.Bd2 Rf6 19.Kg2 h6 20.Nh4 Nxh4+ 21.Qxh4 Qa5 22.Ra1 Bd7 23.f3 Be8 24.Rfb1 b6 25.a4 Bg6 26.Ra2 Bh7 27.Rb5 Qa6 28.Qh5 Qc8 29.Bc1 Qe8 30.Qxe8 Rxe8 31.h4 Bg6 32.Bf4 Rxf4 33.gxf4 Rf8 34.Bf1 Rxf4 35.Kg3 Rf6 36.Bh3 Kf7 37.Bg4 h5 38.Bh3 Ke7 39.Kf2 Kd6 40.Ke3 Be8 41.Rb1 Ne7 42.Rh1 Ng6 43.Bf1 Rf4 44.Be2 Rxh4 45.Rxh4 Nxh4 46.a5 g5 47.axb6 Nf5+ 48.Kf2 axb6 49.Ra8 Bg6 50.Rh8 Kc7 51.Rg8 Ne7 52.Rg7 Kd6 53.Bf1 g4 54.fxg4 hxg4 55.Be2 g3+ 56.Kg2 Be4+ 57.Kh3 Nf5 58.Rg8 g2 59.Kh2 Ne3 60.Kg1 Nxc2 61.Rb8 Kc7 62.Re8 Bf5 63.Kxg2 Na3 64.Rg8 Nb1 65.Rg3 b5 66.Kf2 Kb6 67.Ke1 Ka5 68.Kd1 b4 69.cxb4+ Kxb4 70.Kc1 Nc3 71.Bg4 Nb5 72.Bd1 Nxd4 73.Kd2 Nb3+ 74.Bxb3 cxb3 75.Kc1 Ka3 76.Rf3 d4 77.Rf2 Bc2 78.Rf8 e5 79.Ra8+ Kb4 80.Rb8+ Kc3 81.Rc8+ Kd3 82.Re8 e4 83.Re7 e3 84.Re8 Ke2 85.Rh8 d3 86.Rh2+ Kf3 87.Rh1 d2+ 88.Kb2 d1Q 0–1
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Polgar,J2550Hertneck,G25550–11991C18WDR Match TV g/60

Im Blick zurück über die vergangenen 30 Jahr auf dieses Turnier. Wie fällt ihr Fazit aus?

So ein schönes uns erfolgreiches Turnier kommt jedenfalls für mich nicht wieder! Es kamen ja dann noch die Münchner GM-Turniere der Jahre 1992, 1993 und 1994, die zum Teil noch etwas stärker besetzt waren. Auch da habe ich nicht schlecht abgeschnitten, aber eher in der zweiten Turnierhälfte, was ja auch meiner Stärke entsprach. Aber für mich wird München 1991 immer das Turnier bleiben, an das ich mich am liebsten zurückerinnere, denn dort fand mein internationaler Durchbruch statt, dort gewann ich die unglaublichsten Partien, und danach wurde mein Traum wahr: ich wurde zum Großmeister ernannt. (München, den 29.04. G. Hertneck.)

Die Fragen stellte André Schulz.


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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