ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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24. Februar 2023
In einer Videokonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesverbände erläuterten Präsident Ullrich Krause und der für Finanzen zuständige Vizepräsident Lutz-Rott Ebbinghaus am 23. Februar die finanzielle Situation des DSB. Im Zuge der Neuaufstellung der Geschäftsstelle, des Jahresabschlusses 2022 und der Neubewertung der Planzahlen 2023 hat sich gezeigt, dass die bisherigen Planungen nicht haltbar sind.
Zunächst hat sich im Jahresabschluss 2022 herausgestellt, dass das Ergebnis um ca. 56.000 € schlechter ausfällt als geplant. Im Nachtrag war ein Defizit von ca. 130.000 € (sog. Unterdeckung) geplant, der tatsächliche Jahresabschluss ergab jedoch ein Defizit von 186.000 €. In diesen 186.000 € sind allerdings 60.000 € Kosten für die Neuentwicklung von DeWIS/MIVIS nicht enthalten, die für 2022 geplant waren, aber erst 2023 anfallen. Es handelt sich also tatsächlich um ein um 116.000 € schlechteres Ergebnis (56.000 € + 60.000 €).
Ursprünglich war für 2023 ein Defizit von 89.500 € geplant. Nachdem die neue Geschäftsführerin Dr. Anja Gering zusammen mit dem Vizepräsidenten Lutz-Rott Ebbinghaus alle Zahlen überprüft und überarbeitet hat, sieht die neue realistische Planung leider ein tatsächliches Defizit von über 300.000 € vor.
Zum einen gab es mehrere Fehlkalkulationen:
Am stärksten schlägt hier der Deutsche Schachgipfel zu Buche. So hatte der Schachgipfel 2022 ein um ca. 115.000 € schlechteres Ergebnis als geplant. Für den Schachgipfel 2023 war mit den ursprünglichen Planzahlen ein ähnlich schlechtes Ergebnis zu erwarten, weshalb die Kalkulation korrigiert wurde.
p>Zum anderen gab es zahlreiche genehmigte Mehrausgaben, die nicht durch Mehreinnahmen gedeckt waren, z.B. für das Projekt "Schach macht Schule" und Projekte im Bereich Onlineschach. Das war mit den ursprünglichen Planzahlen kein Problem, fällt aber jetzt durch die Fehlkalkulationen schmerzlich ins Gewicht. Die Mehrausgaben belaufen sich in den letzten 2 Jahren auf ca. 60.000 €. Zudem werden die im Jahr 2022 nicht angefallenen Kosten für die Neuentwicklung von DeWIS/MIVIS stattdessen 2023 fällig, so dass sich die geplanten Kosten für DeWIS/MIVIS im Jahr 2023 nun auf die vollen 120.000 € belaufen.
Schließlich ist auch der Deutsche Schachbund von den Folgen der Inflation betroffen, sodass zu den Fehlkalkulationen weitere Belastungen hinzugekommen sind.
Neben den Fehlkalkulationen müssen wir auch feststellen, dass die Kontrollmechanismen nicht funktioniert haben. Dadurch wurde das Ausmaß der Defizite leider erst viel zu spät deutlich, sodass Gegenmaßnahmen nicht früher eingeleitet werden konnten.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde von der einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) auf die Bilanzierung umgestellt. Dies gewährleistet insbesondere eine periodengerechte Zuordnung der Zahlungsströme zu den einzelnen Haushaltsjahren. Damit können künftig wesentliche Abweichungen vom Haushaltsplan frühzeitig erkannt werden.
In der Buchhaltung haben wir eine Kosten- und Leistungsrechnung eingeführt, um eine steuerliche Optimierung des Jahresergebnisses im Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. Die Umsetzung wird derzeit mit unserem Steuerberater abgestimmt.
Die Titelverwalter wurden aufgefordert, künftig wesentliche Abweichungen vom verabschiedeten Haushaltsplan bzw. Nachtrag zu kommentieren. Damit verbunden ist eine Prognose über das Jahresergebnis.
Die Produktivität im Finanzbereich der Geschäftsstelle wurde durch die Einführung einer digitalen Buchhaltung gesteigert.
Für die Organisation und Finanzierung der DSAM und des Deutschen Schachgipfels sollen Rahmenrichtlinien erstellt werden, um Fehlkalkulationen zu vermeiden.
Der Kongress tagt satzungsgemäß im 1. Halbjahr und in den Jahren mit ungerader Jahreszahl. Diese Terminierung birgt aufgrund des langen Vorlaufs (ca. 9 Monate für das 1. Jahr u. 21 Monate für das 2. Jahr) erhebliche Risiken, da die zentralen Großveranstaltungen des DSB (DSAM u. Schachgipfel) einen hohen Anteil an externen Einnahmen (Sponsoren) beinhalten und deren verbindliche Zusagen zum Zeitpunkt der Beschlussfassung zumeist noch nicht vorliegen. Dies betrifft insbesondere auch die Leistungssportförderung durch das BMI.
Die Nachträge weisen daher erhebliche Abweichungen von den ursprünglichen Haushaltsansätzen auf. Zur Begrenzung dieser Risiken ist zum einen eine Rückkehr zum jährlich stattfindenden Bundeskongress und zum anderen eine grundsätzliche Verlegung des Bundeskongresses in das zweite Halbjahr sachlich geboten.
Bei einer Beibehaltung des Kongresses im Mai könnte es aufgrund der künftigen Bilanzierung zu Terminschwierigkeiten hinsichtlich der rechtzeitigen Vorlage des vom Steuerberater erstellten Jahresergebnisses kommen.
Wir schlagen daher vor, den Bundeskongress jährlich durchzuführen und grundsätzlich in den Herbst zu verlegen. Entsprechende Anträge werden dem Kongress vorgelegt.
Ein Finanzausschuss kann die Landesverbände besser in die Finanzplanung einbinden und schafft eine weitere Kontrollinstanz.
Die Aufarbeitung ist in vollem Gange. Der Deutsche Schachbund arbeitet daran, zum Bundeskongress im Mai einen ausgeglichenen Haushalt für 2024 vorzulegen. Dazu müssen Kosten gesenkt, aber auch Einnahmen erhöht werden. Um die Liquidität des Deutschen Schachbundes zu sichern, werden wir für 2024 eine Beitragserhöhung beantragen müssen.
Der Deutsche Schachbund wird im weiteren Prozess volle Transparenz garantieren und frühzeitig über alle wichtigen Entwicklungen informieren.
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