DEM: Nur noch drei Spieler ohne Punktverlust

von ChessBase
08.09.2013 – 42 Teilnehmer sind bei der 84. Deutschen Meisterschaft am Start, doch nach zwei Runden haben nur noch drei Spieler eine weiße Weste: GM Martin Krämer (Elo 2542, Jahrgang 1987), Felix Graf (Elo 2481, Jahrgang 1993) und IM Hagen Poetsch (Elo 2468, Jahrgang 1991). So viel Ausgeglichenheit zu Beginn verspricht einen spannenden Kampf um den Titel. Bericht und Partien...

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Tag zwei: Die große Ausgeglichenheit

Von Manfred Menacher

Nach Runde zwei gibt es erstaunlicherweise nur noch 3 Spieler mit voller Punktezahl, was für die große Ausgeglichenheit des Feldes spricht. An Brett 1 hatte es die Nr. 2 des Turniers GM Rainer Buhmann, der die schwarzen Steine führte, mit IM Sebastian Plischki zu tun, der bei zahlreichen Turnieren in den letzten Monaten (vor allem in Tschechien) konstant gute Ergebnisse erzielen konnte. In einem Slawen kam Buhmann durch das wohl zweifelhafte 17...Tad8 in eine unbequeme Stellung, denn Weiß hatte positionellen Vorteil. Nach 23....De6 entstand eine hochinteressante Stellung, die einiges an Taktik bot. Plischki wählte das stark aussehende 24.Sd5:, doch Buhmann hatte seinerseits den taktischen Schlag 24...Sxf2 als Ressource und die Stellung blieb in der Remisbreite und endete kurze Zeit später mit dem entsprechenden Ergebnis. Hätte Plischki stattdessen 24.Txd5 gespielt, hätte er gleich einen Mehrbauern erobert und Buhmann wohl einen etwas härteren Kampf ums Remis vor sich gehabt.

 

An Brett 2 trafen GM Martin Krämer und IM Rasmus Svane aufeinander. Nach einer interessanten Eröffnung in der Vorstoßvariante gegen die Caro-Kann-Verteidigung entstand eine ausgeglichene Stellung, doch Svane ließ sich zu 13...h5 und 14...g6 hinreißen was wohl eher dem Berliner GM entgegenkam, denn danach war der Königsflügel abgeriegelt und Weiß konnte in der Folge einen Angriff gegen die lange Rochade von Schwarz aufziehen ohne Gegenspiel befürchten zu müssen, was Krämer auch in ruhiger und starker Weise tat und sicher gewann.

 

Die zweifellos außergewöhnlichste Partie sah man an Brett 4 Felix Graf gegen Nikolas Lubbe. Letzterer leistete sich in der Philidor-Verteidigung den bösen Eröffnungsschnitzer 5...h6?? und kam nach gerade 11 Zügen unter die Räder.

 

Einen starken Aufbau fand IM Hagen Pötsch, der kürzlich einen tollen Erfolg mit dem 3. Platz beim Vienna Open feiern konnte. Er deckte die Schwächen im Eröffnungskonzept (Moderne Verteidigung) von FM Vitali Braun deutlich auf und erreichte eine tolle Stellung. Mit 18.Dxe7 statt 18.Lxe7? hätte er entscheidenden Vorteil erlangen können, doch Braun revanchierte sich mit dem schwachen 19...Ld4+? und musste bereits im 25. Zug die Waffen strecken.

 

Krämer, Graf und Pötsch haben nun 2 Punkte.

Titelverteidiger GM Daniel Fridman spielte gegen die stärkste Dame im Feld WGM Zoya Schleining, die ihren Gegner in der Eröffnung wohl mit aller Gewalt aus der Theorie werfen wollte.

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Zoya Schleining

Das Konzept ging zunächst auf. Fridman hatte zwar einen Bauern mehr, hing jedoch in der Entwicklung etwas hinterher.  Schleining bekam die B-Linie und hätte mit 27...Tb2+ bequemen Ausgleich erreichen können. Stattdessen spielte sie passiv, wonach Fridman die zweite Reihe abriegelte, kein Gegenspiel mehr zuließ und seinen Zentrums- und Mehrbauern gewinnbringend mobilisieren konnte.

 

 

Die Spitzenpaarung der dritten Runde am Sonntag an Brett 1 lautet in Runde 3 Felix Graf - GM Martin Krämer.

Alle Partien bisher

 

 

 

Foto: Turnierseite


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