Demchenko: Schottisch - eine Rezension

von ChessBase
12.04.2022 – Für alle, denen die oft gleichförmigen Strukturen der modernen Spanischen oder Italienischen Varianten zu eintönig sind, ist die Schottische Eröffnung eine frische Alternative mit dynamischen Möglichkeiten. Die kanadische Nationalspielerin Svitlana Demchenko stellt die Eröffnung auf einem Fritztrainer vor. Christian Höthe hat sich den Kurs angesehen und war sehr angetan.

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Rezension zu Svitlana Demchenkos: The Scotch Game

Von Christian Höthe

Eine sehr gute ChessBase-Neuheit ist der Fritztrainer zur Schottischen Partie von Svitlana Demchenko!

Die Schottische Partie

Neben tiefgründiger Theorie und spannenden taktischen Übungen in der Schottischen Partie enthält dieser Videokurs auch einen Bonusabschnitt über das Schottische Gambit (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Lc4), eine lebhafte Variante, die oft zu sehr dynamische

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Die 2003 in der Ukraine geborene Demchenko ist eine kanadische Schachspielerin und weibliche Internationale Meisterin. Sie war mehrfache kanadische Meisterin bei den Mädchen und zweimalige nordamerikanische Meisterin bei den Mädchen in verschiedenen
Alterskategorien. Seit 2018 ist sie Mitglied des kanadischen Frauen-Olympiateams und hat Kanada bei der Frauen-Weltmeisterschaft vertreten. Ihr Englisch ist durchgehend sehr gut verständlich.

Schottisch (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4) erlangte große Popularität, nachdem Garry Kasparov es 1990 im WM-Match gegen den sichtlich überraschten Anatoly Karpov aufs Brett brachte und ist eine ideale Repertoirebereicherung für jeden Spieler, der die immense Theorielast
des Spaniers umgehen, aber nicht auf Eröffnungsvorteil verzichten möchte.

Spieler wie Magnus Carlsen, Ian Nepomniachtchi und Fabiano Caruana haben den Staffelstab von Kasparov übernommen und Schottisch in ihr Repertoire integriert.

Werfen wir vorab einen Blick in das Inhaltsverzeichnis des Fritztrainers:

Introduction
Sidelines
3rd and 4th Move Sidelines
4...Qf6/Bb4
4...Bb4
4...Qf6
Main Line 4...Nf6
5.Nxc6 bxc6 6.e5 Qe7 7.Qe2 Nd5 8.c4 Ba6 9.b3 g6 10.f4 d6
10...Bg7
Sidelines
Sidelines 4...Nf6
5.Nxc6 bxc6 6.e5 Qe7 7.Qe2 Nd5 8.c4 Ba6 9.b3 - Setup 1: Immediate central attack 9...f6
Setup 2: Knight retreat 9...Nb6
Setup 3: The agressive 9...Qh4
Setup 4: The quick 9...0-0-0
Setup 5: The daring 9...g5
4...Bc5
Introduction and 5.Nb3 Bb6 6.Nc3 Nf6
6...Nge7
6...Qf6
6...d6 Main Line
4.Bc4 - Scotch Gambit
Introduction
4...Bb4 and Sidelines
4...Bc5 Part 1
4...Bc5 Part 2
4...Nf6 Main Line
Model Games
Introduction
Kasparov - Karpov
Model Games


In den meisten Schwarz-Repertoire-Ratgebern wird gegen Schottisch zumeist die Hauptvariante mit 4. ...Sf6 empfohlen, so gesehen bei Ntirlis, Lysyi/Ovetchkin, Emms, Lokander. Die junge Kanadierin möchte hier mit 5.Sxc6 bxc6 6.e5 De7 7.De2 Sd5 8.c4 La6 9.b3 fortsetzen und behandelt im Detail die schwarzen Hauptabspiele nach 9...f6, 9...Sb6, 9...Dh4, 9...0-0-0 und 9...g5.

Davies, Michaltschischin und Krykun plädieren hingegen für 4. ...Lc5, wohingegen Johnsen vorbildlich 4. ...Sf6 als auch 4. ...Lc5 für Schwarz bespricht.

Aus meiner Erfahrung heraus sind dies auch die wesentlichsten Abspiele, gegen die man als Anziehender gewappnet sein sollte. Züge wie 4. ...Df6, 4. ...Lb4+ sind eher selten, werden von Demchenko aber ausführlich behandelt, wie auch weitere Nebenvarianten.

Gegen 4. ...Lc5 jedenfalls gab es die erste etwas größere Überraschung für mich, indem Demchenko das heute eher selten anzutreffende 5.Sb3 (statt 5. Sxc6) für Weiß empfiehlt, welches auch die Wahl von Khalifman und Soloviov war in ihrem Repertoire-Buch war. Dies wird vermutlich auch einige Schwarz-Spieler überraschen und stellt deshalb eine gute Entscheidung dar! Nach 5. ...Lb6, 6. Sc3 werden sowohl 6...Sge7 als auch
6...Df6 und 6...d6 tiefgehend untersucht.

Die folgende sehenswerte Partie war zu ihrer Zeit eine Offenbarung, besonders das neue Konzept von Carlsen mit 11. Dd3! machte starken Eindruck und hat von
seiner Aktualität nichts eingebüßt:

 

 


Am Ende des Fritztrainers gibt es noch einen Bonusabschnitt über das zur Zeit überaus beliebte Schottische Gambit (1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.d4 cxd4 4.Bc4) für Weiß, eine mögliche Alternative zum reinen Schotten, die häufig zu dynamischen Positionen führt und von GM Gawain Jones praktiziert und auch in seinem "Coffeehouse Repertoire" empfohlen wird. Dies könnte eine Inspiration für Blitz- oder Schnellschachpartien sein, wenn man gerade mal keine Lust auf die reguläre schottische Partie verspürt.
 
Insgesamt finden sich auf dieser Fritztrainer fast 6 Stunden Videotraining, die dazugehörige Datenbank, interaktives Training inklusive Video-Feedback sowie als Extra das
Training mit ChessBase-Apps ("Lernen Sie das Eröffnungsrepertoire und spielen Sie Schlüsselstellungen gegen Fritz auf verschiedenen Niveaus") -
alles präsentiert von einer sehr sympathischen Autorin, von der man hoffentlich zukünftig noch mehr bei ChessBase zu sehen bekommt!

Die Schottische Partie

Neben tiefgründiger Theorie und spannenden taktischen Übungen in der Schottischen Partie enthält dieser Videokurs auch einen Bonusabschnitt über das Schottische Gambit (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Lc4), eine lebhafte Variante, die oft zu sehr dynamische

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Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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