Den Geheimnissen der GM auf der Spur mit Nicholas Pert

von Stefan Liebig
14.10.2024 – Nicholas Pert deckt auf: Großmeistergeheimnisse gibt der englische GM in seinem zweiteiligen Fritz Trainer „Revealing Modern Grandmaster Secrets“ zum Besten. Er nimmt sich dabei alle Spielphasen vor, liefert wichtige Tipps dazu und stellt den Lernfortschritt des Zuschauers mit Übungen auf die Probe. Ein ambitioniertes Projekt …

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Teil 1

Zunächst stellt Pert im Einleitungsvideo sein Projekt anhand einer interessanten Partie zwischen Alexander Grischuk und Levon Aronian vor:

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Revealing Modern Grandmaster Secrets Vol. 1 – Attacking the King, Opening Ideas and Initiative

Dies ist nicht nur ein beliebiger, weiterer Schachkurs – es ist dein allumfassender Zugang zu den Strategien, Erkenntnissen und Techniken, die das moderne Spiel der Großmeister ausmachen.

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„Verbessere dein Schachspiel, indem du die Geheimnisse der Eröffnungsvorbereitung von Großmeistern aufdeckst“, lautet die vielversprechende Einladung zum Auftaktkapitel „Opening Play“. Das klingt schwierig bis unmöglich, doch der Kern Perts Versprechens ist es, sich früh auf Züge zu stürzen, die selten gespielt werden, die aber praxistauglich sind. Gleich sein erstes Beispiel für eine weiße Spanischvariante beeindruckt durch seine Einfachheit und die giftigen Möglichkeiten, die die von ihm empfohlene Variante mit sich bringt.

Schon 5.Sc3!? ist nur der fünfthäufigste Zug. Bortnyk zeigt gegen Kosteniuk, wie gefährlich der Springer werden kann, wenn er schnell auf d5 einsteigt.

In den folgenden Kapiteln erläutert Pert Strategien, wie man gegen den König aktiv werden kann, je nachdem, ob er rochiert oder nicht. Meisterpartien von Kramnik gegen Anand oder Carlsen gegen Pentsulaia zeigen, wie man druckvoll vorgeht. Durchgehend durch alle Kapitel zeigt der Autor auch immer wieder eigene Partien. Hier weiß er natürlich am genauesten, welche Gedanken für die Partie entscheidend waren – egal, ob Gewinn- oder Verlustpartie. Und ja: Wie im Titel versprochen, macht Pert auch nicht vor den eigenen Geheimnissen halt.

Opfern für die Initiative: In dieser Stellung opferte Praggnanandhaa gegen Berkes mit Txc6 eine Qualität, um anschließend seinen Gegner zu überrollen.

In den beiden abschließenden Kapiteln des ersten Teils der Videoserie steht der Kampf um die Initiative im Zentrum des Interesses. „Übernimm die Kontrolle über das Spiel mit proaktivem, dynamischem Spiel“, lautet die These Perts. Stets geht es Pert darum, die Schwachstellen des Gegners ausfindig zu machen – besonders effektiv ist dies natürlich, wenn es sich dabei um die Königsstellung handelt.

Revealing Modern Grandmaster Secrets Vol. 2 – Calculation, Countering & Defence, Positional Play and the King

Dies ist nicht nur ein beliebiger, weiterer Schachkurs – es ist dein allumfassender Zugang zu den Strategien, Erkenntnissen und Techniken, die das moderne Spiel der Großmeister ausmachen.

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Teil 2

Der zweite Teil der Serie beschäftigt sich mit Themen wie der genauen Variantenberechnung, der Verteidigung und dem Gegenspiel.

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Eine wichtige Rolle spielt dabei immer wieder das Positionsspiel, insbesondere des Königs. Seine Rolle wird oft unterschätzt, obwohl er gerade bei leerer werdendem Brett an Bedeutung und Kraft gewinnt. Aber ein aktiver König wird keineswegs nur zur Geheimwaffe in Endspielen, wenn alles passt, kann er sich auch schon bei Angriffen im Mittelspiel gewinnbringend einschalten. Dieser Kurs befasst sich mit Strategien auf Großmeister-Niveau, mit zwei eigenen Kapiteln voller Ideen, um Ihr eigenes Spiel zu verbessern. Er zeigt aber nicht nur lehrreiche Beispiele für den Angriff, sondern hilft auch bei Ideen für unüberwindbare Verteidigungsstellungen. Ein Thema, das im Allgemeinen eher auf Sparflamme läuft, aber in der Praxis helfen kann, viele halbe oder ganze Punkte zu retten, statt widerstandslos vom Gegner überrannt zu werden.

Pert zeigt am Beispiel Mamedyarov gegen Carlsen, wie sich der stärkste Spieler der Welt einem Angriff mit aktiven Ideen widersetzt.

Auch Beispiele von deutschen Spitzenspielern wie Vincent Keymer und Rasmus Svane zeigen dem Lernenden, auf welche positionellen Feinheiten er achten muss, um eine perspektivreiche Verteidigungsstellung einzunehmen und welche Rechenarbeit dabei zu leisten ist. Der Autor zeigt, in den sechs Kapiteln, wie man auch schlechte Stellungen gewinnen kann, welche Unterschiede Mattdrohungen und ein aktiver König im Endspiel machen können, wie man positionell oder auch taktisch verteidigt.


Fazit

Pert wählt den ambitionierten Ansatz, Geheimnisse für alle Partiephasen zu verraten. Die Beispiele und die Kapitelaufteilung sind dafür hervorragend gewählt. Zwar gibt es einige Partien, für die man sich noch etwas mehr Erklärung und ein abschließendes Fazit wünschen würde, auf der anderen gibt es aber auch in jedem Kapitel herausragende Musterpartien mit sehr tiefen und für die Praxis hilfreichen Analysen.

Mit dem Videokurs erhält man tatsächlich viele außergewöhnliche Einblicke in die Denkhorizonte der Großmeister. So lassen sich alle Phasen des eigenen Schachspiels gezielt verbessern. Der Titel verspricht also keineswegs zu viel und das Videomaterial ist eine erstklassige strategische Grundlage, um die dem Amateur oft verborgen bleibenden Ideen der Spitzenspieler zu verstehen. So ausgerüstet lassen sich in der Praxis früh Vorteile verschaffen und der Gegner erhält gar nicht erst die Initiative. Passiert dies aber doch, hilft der zweite Teil, das maximal Erreichbare festzuhalten und nach Gegenchancen zu suchen.

Pert wird also seinem Ziel gerecht und seziert anschaulich Beispiele aus seiner eigenen Praxis und aus den Partien vieler namhafter Groß- und Weltmeister.

Video-Laufzeit: jeweils mehr als 6 Stunden
Mit interaktivem Training und Video-Feedback
Extra: Training mit ChessBase-Apps - Spielen Sie Schlüsselstellungen gegen Fritz auf verschiedenen Levels
Inklusive Download & Stream für iPad, Tablet etc: freischaltbar mit aufgedrucktem Schlüssel.

Typical mistakes by 1600-1900 players

In Amateurpartien wiederholen sich typische Fehler. Auf dieser DVD zeigt Nick Pert typische Motive wie z.B. “forcierte Varianten falsch berechnen”, “zu materialistisch sein” oder “Königssicherheit”, so dass Sie selbst keine typischen Fehler mehr begehen.

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.