EM 2022: Der Sieger, Matthias Blübaum, kommentiert! „Special“ zur FIDE-WM 1997. Neue Video-Reihe von Jan Markos: “Praxistipps für Turnierspieler“. Eröffnungsvideos von Sokolov, Rogozenco und Marin. 10 Eröffnungsartikel mit Ideen für Ihr Repertoire u.v.m.
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.Sf3 0–0 5.Lg5
Das ist sicherlich nicht die kritischste Variante gegen Königsindisch, aber Weiß spielt hier in der Regel auf einen kleinen positionellen Vorteil, ohne dass Schwarz den typisch königsindischen Angriff bekommt.
5...c5 5...d6 ist die Hauptfortsetzung, z.B. 6.e3 c5 7.d5 und hier gibt es viele Züge für Schwarz, aber hier wäre Db6 sicherlich besser als in der Partie.
6.d5 h6 7.Lh4 d6 8.Sd2 Db6?!
Hier macht Db6 denke ich nicht so viel Sinn, da die weiße Dame auf c2 sowieso ganz gut aufgehoben ist.
9.Dc2 g5 10.Lg3 Sh5 11.e4 f5 12.Le2 Sxg3 13.hxg3
Schwarz hat in den letzten Zügen nur das typische Manöver durchgeführt, den schwarzfeldrigen Läufer zu gewinnen und mit f5 Raum zu gewinnen, steht jedoch aufgrund des Einschubs von Db6 und Dc2 objektiv gesehen schon nah am Verlust, denn der schwarze König wird sehr schwach.
13...e6 14.Ld3 Dd8!? Es ist nie leicht in einer praktischen Partie, einen Fehler einzugestehen, indem man eine Figur wieder zurückspielt, aber mein Gegner sieht korrekterweise, dass er die Dame am Königsflügel braucht, um die Stellung zusammenzuhalten.
15.dxe6 f4 15...fxe4? funktioniert gar nicht. 16.Lxe4 Sc6 17.Ld5+–
16.gxf4 gxf4 17.e5!
Der thematische Durchbruch, um die Diagonale zu öffnen und das Feld e4 für die eigenen Figuren zu bekommen.
17...dxe5 Mit dieser Zugfolge erlaubte mir mein Gegner die Option, meinen Läufer nach d5 zu bringen, was sofort gewonnen hätte.
17...Sc6 18.Sf3 dxe5 wäre Zugumstellung zur Partie.
18.Sf3 18.Le4! Sc6 19.Ld5 De7 20.Dg6 Tf6 21.Dh5+–
18...Sc6 19.Sh4 Droht Lh7+ gefolgt von Sg6.
19...Tf6 20.De2 20.e7! hatte ich zwar gesehen, aber unterschätzt: 20...Sxe7 21.0–0–0 Dc7 22.Sg6+–
20...e4!?
Verhindert den Plan mit De4, da nun die e-Linie geöffnet ist.
21.Sxe4? Stellt tatsächlich einen großen Teil des Vorteils ein.
21.Lxe4 Lxe6 22.Kf1!+–
21...Txe6 22.0–0–0 Df8 22...Sd4 23.Dh5 Te5? (23...Ld7!) 24.Dg6 Te6 und hier sah ich das schöne Mattmotiv mit 25.Dh7+! Kxh7 26.Sf6+ Kh8 27.Sg6#
23.Dh5 23.Lb1!? Sd4 24.Dd3 wäre objektiv besser, aber die Stellung bleibt scharf.
23...Se5? Nach 23...Te5 hätte ich tatsächlich zurück nach e2 gehen müssen.
24.Sf5! Sxd3+ 25.Txd3 Lxb2+ 25...Txe4 26.Sxh6+ Lxh6 27.Dg6+ Lg7 28.Dh7+ Kf7 29.Dxe4+–
26.Kc2 Lg7 27.f3 Ta6 28.Sxg7 Kxg7 29.De5+ Kg8 30.Th4!
Alle weißen Figuren greifen an und der schwarze König hat nicht genug Verteidiger.
30...Le6 31.Sf6+ Für mich selber was das ein wichtiger Sieg, der tatsächlich in diesem Turnier der zweite in einer längeren Gewinnserie sein sollte ...
1–0
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Dorian Rogozenco: Grünfeld-Indisch
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Lb5+
Ivan Sokolov: DG Ragosin-Variante (Teil I)
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Lb4 6.e3 h6 7.Lh4 g5 8.Lg3 h5
Mihail Marin: Slawisch
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 dxc4 5.a4 Lf5 6.Se5 Sbd7 7.Sxc4 Sb6 8.Se5 a5
CBM #208 deckt mit 10 Eröffnungsartikeln wie gewohnt ein breites Spektrum ab:
Sergei Grigoriants: Englisch 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Lb7 4.Ld3 f5
Petra Papp: Trompowsky 1.d4 Sf6 2.Lg5 c5 (Teil I)
Robert Ris: Sizilianisch Sweschnikow 11.c4 Sd4
Viktor Moskalenko: Franz. Vorstoßvariante 5...Sge7
Roven Vogel: Italienisch 3...Sf6 4.d3 Le7
Spyridon Kapnisis: Spanisch 5.d3 d6 6.c4
Alexey Kuzmin: Angenommenes DG 7.Te1
Lucian Miron: Schara-Hennig Gambit 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 cxd4
Christian Braun: Katalanisch 7.Sa3
Krisztian Szabo: Nimzo-Indisch 4.Dc2 0-0 5.a3 Lxc3+ 6.Dxc3 d5 7.Lg5 c5
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