10.12.2008 – In der letzten Runde der Schacholympiade spielte die Ukraine um Gold und Silber.
Selbst eine 1:3-Niederlage gegen die USA hätte noch zur Bronzemedaille gereicht.
Stattdessen verlor man 0,5:3,5. Am ersten Brett unterlag Vassily Ivanchuk gegen
Gata Kamsky und konnte vor Enttäuschung kaum an sich halten. Angeblich soll er
nach der Partie gesehen worden sein, wie er aus Frust gegen Betonpfeiler trat.
Er selbst sagte, dass er den Urinsammler der FIDE, der seine Niederlage zum
Anlass nehmen wollten, um dem Ukrainer eine Dopingprobe zu entnehmen, gar nicht
recht wahrgenommen habe. Der Vorfall hätte vermutlich intern geklärt werden
können, wenn er nicht sensationsgierig nach außen getragen worden wäre. So
stürzte sich der Boulevard auf das Thema und macht den sensiblen
Schachgroßmeister zum "Dopingflüchtling", dem nun eine Zweijahressperre droht.
Bei mildernden Umständen wird es vielleicht nur ein Jahr, weiß der Bonner
General-Anzeiger zu berichten. Immerhin gibt es aber auch ein paar Journalisten,
die das Thema als das sehen, was es ist - eine Lachnummer. Auch der Spiegel
beschäftigte sich mit der Geschichte und erläutert in einem ordentlichen Artikel
im aktuellen Heft, wie der "Planet Ivanchuk" (Anand) zum fraglichen
Zeitpunkt eben auf einer ganz anderen Umlaufbahn unterwegs war.
Artikel im General-Anzeiger...
Artikel im Stern...
Epo auf c6 (Rp-online)...
Kurier: Flucht vor der Dopingkontrolle...
Pillenkick und Pillenknick (FR)...
Nur schachmatt oder schlecht gedopt (HA)...
Großmeisterlicher Kauz (FR)...
Schach droht Doping-Affäre...