Die Norwegische Meisterschaft der Kinder und Jugendlichen 2022
Die Meisterschaft wurde vom 18.-20. November in Molde gespielt. Obwohl die Stadt am Romsdalsfjord, nicht weit entfernt vom Atlantik gelegen, nicht gerade der zentralste Spielort ist, hatten sich 248 Spieler und Spielerinnen eingefunden.
Hotel Seilet – Das Segel
Spielsaal im Bjørnsonhuset.
Eltern und Betreuer mussten den Spielsaal nach 5 Minuten (Schnellschach) bzw. 10 Minuten (Standardpartien) verlassen.
Die Meisterschaft wurde in acht Altersklassen ausgetragen, wobei die jüngsten und die ältesten vier Altersklassen nach unterschiedlichen Systemen spielten.
Die Älteren in den Gruppen U26 (20-26 Jahre) und A-C (17-19, 15-16 und 13-14 Jahre) spielten am Freitagabend zunächst zwei Runden Schnellschach (15 Min. + 5 Sek.) und anschließend noch eine Runde mit Standardbedenkzeit (90 min. + 30 Sek.). Am Sonnabend und Sonntag folgten je zwei Runden mit Standardbedenkzeit. Die Jüngeren in den Gruppen D-G (12, 11, 10, 9 Jahre und jünger) spielten neun Runden. Sie begannen am Freitag mit drei Runden Schnellschach. Sonnabend ging es zunächst mit einer Runde Schnellschach weiter, ehe drei Runden mit kürzerer Standardbedenkzeit (60 Min. + 30 Sek.) folgten. Am Sonntag wurden dann die letzten beiden Runden ebenfalls mit der kürzeren Standardbedenkzeit gespielt.
Da die Flugmöglichkeiten von Oslo nach Molde begrenzt waren, trafen wir schon am Freitagvormittag mit einem Flugzeug voller Schachspielerinnen und Schachspieler ein. Gespielt und übernachtet wurde im Hotel Seilet. Dort konnten wir bereits morgens um 10.00 Uhr einchecken. So blieb noch genügend Zeit, um vor Turnierbeginn einen Spaziergang durch das Städtchen zu machen.
Mit dem Fußball ging es in Molde in den vergangenen zwei Jahrzehnten bergauf auf, was vor allem an einem Hoffenheim ähnlichen Modell liegt. Dietmar Hopp heißt hier Kjell Inge Røkke, der allerdings in diesem Jahr seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegte.
Wir besuchten das Romsdalmuseum, in dem wir erfuhren, dass im Jahr 1908 die erste Buslinie Norwegens in Molde eröffnet wurde. Aber vor allem gibt es in diesem Museum einen Raum, der Teile von Kurt Schwitters Merzhütte zeigt. Schwitters war in den 1930er Jahren oft in Norwegen und hatte eine kleine (buchstäblich) Hütte auf der Insel Hjertøya.
Am Freitag um 17.30 Uhr startete die erste Runde. Gespielt wurde im zum Hotel gehörenden Konferenzsaal Bjørnsonhuset – benannt nach dem Literaturnobelpreisträger Bjørnstjerne Bjørnson, der in den 1840er Jahren in Molde zu Schule ging.
Bereits zu Turnierbeginn wurde klar, dass beim Auswürfeln des Zeitplans nicht alles glatt gelaufen war. Essens- und Rundenzeiten überschnitten sich, bis zur Unmöglichkeit beides zu vereinen. Dazu wurde die Hotelküche am Freitagabend von Wünschen nach glutenfreiem oder vegetarischem Essen überrascht, hatte das aber an den anderen Tagen dann im Griff. Da alle acht Gruppen in einem Saal spielten, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten anfingen, kam es zu Störungen, wenn die Jüngsten (mit ihren Eltern im Schlepptau) den Saal stürmten, während die Älteren bereits spielten. Vermutlich sollte der Norwegische Jugendschachverband das Konzept überdenken. Fünf Runden mit Standardbedenkzeit aufgefüllt mit zwei bzw. vier Runden Schnellschach innerhalb von 48 Stunden sind einfach zu viel.
Am Sonntagnachmittag standen dann die neuen norwegischen Meister fest:
U26: GM Johan-Sebastian Christiansen
Organisator Tor Wetle Wetlesen Hoem und GM Johan-Sebastian Christiansen
A: Mathias Lind Schouten
B: Saad Abobaker Elmi
C: FM Aksel Bu Kvaløy
D: Evsuld Myagmarsuren
E: David Myrseth Nilsen
F: Eivind Jiabao Ji
G: Noah Jullum Amundsen
Vielleicht werden uns ja einige dieser Namen noch geläufig werden. Wenn man sich ältere Siegerlisten ansieht, findet man dort Namen wie Aryan Tari, Jon Ludvig Hammer oder Magnus Carlsen.
Tabellen und Partien
U26
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
45 Spieler
Gruppe D
36 Spieler
Gruppe E
34 Spieler
Gruppe F
31 Spieler
Gruppe G
52 Spieler
Molde Sjakklubb...
Einige Fotos von der Siegehrung (von der Facebookseite des Veranstalters), F-U26:
Organisator Tor Wetle Wetlesen Hoem und GM Johan-Sebastian Christiansen
F-1: Spielsaal im Bjørnsonhuset.
F-2: Eltern und Betreuer mussten den Spielsaal nach 5 Minuten (Schnellschach) bzw. 10 Minuten (Standardpartien) verlassen.
F-3: Hotel Seilet – Das Segel