Deutscher Schachbund: Außerordentlicher Kongress in Neuwied

von André Schulz
04.05.2024 – Am 11. Mai treffen sich die Delegierten des Deutschen Schachbundes in Neuwied zu einem außerordentlichen Bundeskongress. Vorrangiges Thema ist die Verbesserung der Finanzsituation, nachdem das Haushaltsjahr 2023 mit einem Minus von über 100.000 Euro abgeschlossen wurde.

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Der Deutsche Schachbund hat in den letzten Jahren seine Rücklagen vor allem durch die Veranstaltung der aufwändigen Meisterschaftsgipfel weitgehend aufgebraucht. Mit der notwendigen Einführung einer neuen Mitgliederverwaltung musste der Deutsche Schachbund erhebliche Ausgaben stemmen. Zudem hat die Inflation der letzten Jahre zu einer spürbaren Kostensteigerung in allen Bereichen des normalen Verwaltungs- und Sportbetriebes geführt.

Im Unterschied dazu wurden die Mitgliedbeiträge im Verlauf der letzten zehn Jahre nicht fortlaufend angepasst, sodass in diesem Punkt ein gewissen Nachholbedarf besteht.

Die Anpassung der Finanzen des Verbandes an die aktuellen Erfordernisse sind der Grund für die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die am 11. Mai in Neuwied im food hotel Neuwied durchgeführt wird. 

Im letzten Jahr hatte der Bundeskongress schon eine einmalige Umlage von drei Euro pro erwachsenem Mitglied beschlossen, um eine ernsthafte Liquiditätskrise zu vermeiden. 

Auf dem einberufenen außerordentlichen Bundeskongress soll nun eine dauerhafte Beitragserhöhung beschlossen werden, um den inzwischen sehr engen finanziellen Spielraum des Bundesverbandes zu vergrößern. Der Vizepräsident Finanzen Axel Viereck hat als wichtigsten Tagesordnungspunkt einen Antrag auf Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 1 Euro (für Erwachsene ab 18 Jahre) gestellt. Der Jahresbeitrag der Landesverbände pro Mitglied würde sich dann von bisher 13 Euro auf 14 Euro erhöhen. Für Jugendliche unter 18 Jahren würden die Landesverbände 7 Euro abführen, für Kinder von 10 bis 13 Jahren 3,50 Euro.

Im Vorwege waren etwas größere Erhöhungen in der Diskussion, stießen aber bei verschiedenen Landesverbänden auf Widerstand.

Die beantragte Erhöhung um einen Euro pro Erwachsenen würde dem Bundesverband zusätzliche Einnahmen von ca. 70.000 Euro einbringen, die Finanzsituation verbessern, aber dem Bundesverband darüber hinaus keinen signifikanten Spielraum für große Initiativen bieten.

Carsten Karthaus, Präsident des Schachverbandes Württemberg, deshalb in einem weiteren Antrag für eine zusätzliche einmalige Umlage, ebenfalls in Höhe von einem Euro pro erwachsenem Mitglied, um dem Deutschen Schachbund damit schneller zu einer Liquiditätsreserve zu verhelfen.

Kongress-Seite beim Schachbund...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.